Eine andere Legende berichtet von Königin Elisabeth der Ersten, die am Weihnachtstag des Jahres 1588 gerade eine Gans verspeiste, als man ihr die Nachricht vom Sieg der englischen Flotte über die spanische Armadaüberbrachte. Das habe sie erwartungsgemäß so sehr erfreut, dass sie die Gans auf ihrem Teller fortan als offizielles Weihnachtsessen festlegte. Die dritte Legende, die sogar ziemlich plausibel klingt, berichtet vom Mittelalter, wo zu vielen Gelegenheiten gefastet wurde, so auch zur Weihnachtszeit.
In dieser Zeit durfte kein Fleisch, allenfalls Fisch verzehrt werden. Vielen Menschen wurde das Essen von Fischen zu langweilig und sie begannen, die „Fisch-Regel“ sehr großzügig auszulegen. Die Gans sei ja wasserliebend und häufig dort anzutreffen, erklärte man und hob mit dieser Erklärung das Federvieh auf den Speisenplan. Dass man damit gleichzeitig für Nachschub an feinen Gänsedaunen für die Bettdecke sorgte, ist sicherlich nur ein Zufall.


Wir sind nicht mehr dergestalt eingeschränkt, dennoch erfreut sich die Gans als Weihnachtsessen großer Beliebtheit. Einzig die Tatsache, dass die Gans dazu neigt, schnell auszutrocknen, kann den Genuss ein wenig schmälern, aber auch dafür gibt es eine Lösung. Wer in diesem Jahr Gans auf dem Speiseplan hat, sollte sie mal mit der Niedrigtemperaturmethode garen. Dabei bleibt die Gans zart und saftig, kann aber nicht mit einer essbaren Füllung versorgt werden, da die Temperaturen nicht ausreichen, um diese auch noch zu garen. Da diese Methode viel Zeit, aber wenig Aufmerksamkeit erfordert, trägt sie auch zur entspannten Vorbereitung des Weihnachtsabends bei.
Vorbereitung:
Die Küchenfertige Gans von etwa 5 Kilo säubern, anschließend überschüssiges Fett entfernen (daraus lässt sich wunderbar Schmalz herstellen!) und anschließend mit Küchenpapier gut trocknen. Am Flügel den letzten Teil abschneiden und zur Seite legen. Die Gans von innen und außen mit Räuchersalz und Pfeffer würzen, einen Bund frischer Kräuter, eine aufgeschnittene Biozitrone und eine Gemüsezwiebel ins Innere der Gans legen und anschließend zunähen oder mit Spießen verschließen.
Mit der Brust nach oben auf ein Gitter setzen und eine Form darunterstellen, um eventuell austretendes Fett aufzufangen. 45 Minuten bei 200 °C backen, anschließend den Ofen kurz öffnen und auf 90 °C stellen. Wenn der Ofen auf 90°C abgekühlt ist, die Tür verschließen und die Gans für acht Stunden im Ofen lassen. In der Zwischenzeit die Flügel-Enden in einem Topf mit etwas Gänsefett scharf anbraten. Zur Seite legen. Klein geschnittenes Röstgemüse (Lauch, Sellerie, Petersilienwurzel, Möhren, Pastinaken, Zwiebel, Thymian) kräftig anrösten.
Das Fleisch dazugeben, mit Salz, Pfeffer, Koriander, einem Hauch Kümmel und Zimt würzen, mit einem Teelöffel Tomatenmark, mildem Rotwein und Gänsefond ablöschen. Einkochen, bis die Flüssigkeit um die Hälfte reduziert ist, nachwürzen und absieben.
Nach etwa 7,5 Stunden den Backofen auf 225 °C hochstellen und falls vorhanden, die Grillfunktion zuschalten. Die Gans nun von beiden Seiten anrösten, dabei aufpassen, dass sie nicht verbrennt.

