Immobilien als Altersvorsorge oder Wertanlage

Die ewige Rente durch Grund und Boden

21. November 2020
Immobilien als Altersvorsorge oder Wertanlage

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Sind Immobilien eine sinnvolle Wertanlage in der heutigen Zeit? Das wollten wir von Ralph Buschle, dem Leiter der Immobilienvermittlung einer Sparkasse, wissen. Sein Fazit ist eindeutig: „Wer langfristig orientiert denkt, für den ist aus meiner Sicht eine Immobilie die richtige Entscheidung. Ich arbeite seit über zwanzig Jahren in dieser Branche und kenne wirklich keinen, der damit sein Geld kaputt gemacht hätte.“

Immobilien sind von jeher eine klassische Kapitalanlage und werden auch gerne als Betongold bezeichnet. Die beste Anlage, um einem Inflationsrisiko auszuweichen. Denn während der Wert des Geldes inflationsbedingt weniger wird, bleiben Grund und Boden immer gleich groß und verlieren nicht an Wert. Deshalb spricht man auch von der ewigen Rente. Durch Einkünfte aus Vermietung oder Verpachtung kann so die monatliche Rente erhöht werden.

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Langfristiges Investment ist die beste Altersvorsorge

Was Ralph Buschle immer mehr wahrnimmt, ist, dass der Kauf einer Immobilie genutzt wird als Wertanlage in Kombination mit der Altersvorsorge. „Junge Familien um die 30 Jahre, die sich ihr Einfamilienhaus kaufen, haben die Immobilie nach 20 bis 30 Jahren komplett finanziert. Von da an leben sie quasi mietfrei. Sie verfügen zudem fortan über die monatliche Rate, die sie zuvor regelmäßig an ihr Kreditinstitut gezahlt hatten und wenn das Rentenloch kommt, müssen sie nur die Nebenkosten des selbst genutzten Wohnraums bezahlen. Das ist eine sehr gute Altersvorsorge.“

Betrachtet man die Immobilienentwicklung der letzten zehn Jahre, so kann man sagen, wer sich eine Immobilie zugelegt hat, verfügt heute über einen attraktiven Vermögensgegenstand.

Doch Buschle gibt zu bedenken, dass Vermögen auch gehegt und gepflegt werden müsse. Will heißen, auch eine Immobilie muss Instand gehalten werden. Und möglichst nachhaltig. Wenn also nach zwanzig Jahren vielleicht die Bäder erneuert werden sollen oder die Eingangstür, dann möge im Sinne der Altersvorsorge an barrierefreie Bäder oder breite Türen gedacht werden, die auch problemlos mit Rollator oder Rollstuhl passierbar sind.

Immobilien als Wertanlage sind arbeitsintensiv

Und wie sieht es mit einer Immobilie als reine Wertanlage aus? Die Mietrenditen liegen um die vier Prozent, so Buschle. Am Kapitalmarkt sind die Zinssätze eindeutig niedriger. Für Kapitalanleger also auch eine gute Anlageidee. Grundsätzlich schon, jedoch ist die Nachfrage nach derartigen Immobilien in der Region größer als das Angebot. „Außerdem ist diese Form der Geldanlage nicht unbedingt für jeden etwas“, warnt Buschle. „Man muss sich darüber im Klaren sein, ob man sich mit dieser Art der Kapitalanlage identifizieren kann? Ob sie zu einem passt? Bin ich ein Vermieter oder bin ich kein Vermieter? Als Vermieter muss ich mich um meine Immobilie kümmern. Ich habe das Mietausfallwagnis, muss Mieter suchen, mich um Reparaturen kümmern, das Objekt verwalten. Das wird häufig unterschätzt. Wem das zu viel Arbeit ist, der sollte sein Geld einem Anlageberater anvertrauen, der sich darum kümmert.“

Fazit: Wer sein Geld in eine Immobilie steckt, egal ob sie selbst genutzt wird, als Kapitalanlage oder Altersvorsorge dienen soll, der muss dies als langfristiges und nachhaltiges Investment betrachten. „Dann ist das ein super Sache und ich habe mein Geld sinnvoll angelegt“, findet Ralph Buschle. Petra Dettmer