Erfolgsmodell Konversion

Der Flugplatz als Impulsgeber für die Wirtschaft

03. Juli 2024
Erfolgsmodell Konversion

Jurgen Thierfelder

Die Entwicklung auf dem Mendiger Flugplatz nach dem Abzug der Heeresflieger 2007 ist nicht nur eine wirtschaftliche Erfolgsgeschichte, sondern auch ein sehr gutes Beispiel für die interkommunale Zusammenarbeit. Der Flugplatz hat sich nach der Zeit der Heeresflieger sehr schnell einen überregional anerkannten und national herausragenden Namen als moderner Industrie- und Gewerbepark nebst KFZ-Entwicklungszentrum, Sonderlandeplatz und Veranstaltungsstätte gemacht.

Jörg Lempertz. Vorsitzender Zweckverband Konversion Flugplatz Mendig und Bürgermeister der Verbandsgemeinde Mendig. ©Marco Rothbrust
Jörg Lempertz. Vorsitzender Zweckverband Konversion Flugplatz Mendig und Bürgermeister der Verbandsgemeinde Mendig. ©Marco Rothbrust

Die verkehrsgünstige Anbindung (A 61 und A 48) sowie die räumliche Nähe zum den Ballungszentren Köln/Bonn und Rhein-Main sind Standortfaktoren, die die positive Entwicklung auf dem Flugplatz forciert haben und ihn zu einem Wirtschaftsmotor für die Region gemacht haben. Die Entwicklung hat aber neben der wirtschaftlichen Bedeutung auch eine politische Komponente, die regionale Kräfte bündelt. „Es sind mit den Verbandsgemeinden Mendig und Pellenz sowie der Stadt Mendig und den Ortsgemeinden Thür und Kruft fünf starke, im engen Teamwork agierende Partner“, so Jörg Lempertz, VG-Bürgermeister Mendig und Verbandsvorsteher des Zweckverbandes Konversion Flugplatz Mendig. Gemeinsam sei es gelungen, eines der erfolgreichsten Konversionsprojekte im Land zu gestalten. „800 Arbeitsplätze und 80 Firmen haben hier ein neues Zuhause gefunden, eine zusätzlichen Steuerkraft von etwa 1,5 Millionen Euro pro Jahr ist erwachsen“, führt Lempertz weiter aus.

Eine Erweiterung der Gewerbeflächen ist ein erklärtes Ziel aller Beteiligten. Zurzeit stehen Planungen für den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur im südlichen Bereich des Flugplatzgeländes an. Die Zusammenarbeit mit der TRIWO AG lobt der Verbandsvorsteher als sehr pragmatisch und unkompliziert.

Geschichte

Vor 110 Jahren (1914) wurde ein Flugplatz errichtet, um im 1. Weltkrieg die deutschen Verbände an der Westfront zu unterstützen. Die Nationalsozialisten ließen 1939 einen Fliegerhorst der Wehrmacht entstehen, der nach dem 2. Weltkrieg von der französischen Armee übernommen wurde. 1957 übernahm die Bundeswehr das Areal, die auf dem Flugplatz Heeresflieger stationierte. Der Flugplatz war über vier Jahrzehnte für bis 1.300 Soldaten und 200 zivile Mitarbeiter Arbeitsstätte. 2007 zogen die Heeresflieger ab und ein Jahr später endete die militärische Nutzung des Flugplatzes endgültig. Seitdem hat sich das Areal zu einem der erfolgreichsten Gewerbe- und Industrieparks im nördlichen Rheinland-Pfalz entwickelt.