Eine lückenlose Radverkehrsinfrastruktur über Gemeindegrenzen hinweg, einen Qualitätsstandart der Radverkehrsinfrastruktur schaffen und die Steigerung des Radverkehrsanteils von aktuell 6 auf 13 Prozent bis 2030: Das sind die Leitziele des Radverkehrskonzeptes für den Landkreis Mayen-Koblenz.
Der Kreistag hat am17. Juli 2023 dieses interkommunal abgestimmte Radverkehrskonzept für den Landkreis Mayen-Koblenz mit dem ergänzenden Teilkonzept Bike&Ride als grundsätzliches Entwicklungs- und Umsetzungskonzept beschlossen. Das Konzept schlägt, zusätzlich zu den bereits bestehenden Radwegen, ein Radwegenetz mit einer Länge von etwa 800 Kilometer vor, mit dem Ziel ein flächendeckendes, durchgängiges und sicheres Radwegenetz, insbesondere für den Alltagsradverkehr zu etablieren.
Der Landkreis Mayen-Koblenz hat es sich mit der Mitgliedschaft im Klimabündnis e.V. und dem vom Kreistag beschlossenen integrierten Klimaschutzkonzept auf die Fahne geschrieben, die Klimaziele des Bundes und des Landes Rheinland-Pfalz umzusetzen, nämlich die CO2-Emissionen bis 2030 zu reduzieren und bis 2040 klimaneutral zu werden.

Der Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur hat das Ziel Städte und Verbandsgemeinden des Kreises Mayen-Koblenz sowie seine Nachbarkommunen miteinander zu verbinden. Es ist ein Teil des Maßnahmenpaketes, die Klimaziele des Bundes und der Länder zu erreichen.
Auch die Anbindung an wichtige Verkehrsziele, wie Bahnhöfe und Haltepunkte sowie Schulen und Arbeitsplatzschwerpunkte ist im Radverkehrskonzept berücksichtigt. Insbesondere Pendelnde sollen zu einem Umstieg vom Auto auf das Fahrrad motiviert werden, um die Möglichkeit zu erhalten, mit dem Fahrrad ihre Arbeitsstelle möglichst effizient zu erreichen. Unternehmen punkten mit einer fahrradfreundlichen Anbindung bei der Fachkräftegewinnung und können den Standortvorteil z.B. durch das Angebot eines Jobrads mit dem betrieblichen Gesundheitsmanagement kombinieren.
Wichtiges Projektziel, ist nun die Konkretisierung des vorhandenen Radverkehrskonzeptes und die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen voranzutreiben.
Seit dem 15. Februar ist Charlotte Kleinschmidt, Diplom-Geographin, neue Projektmitarbeiterin bei der Kreisverwaltung und Ansprechpartnerin für Kommunen, Unternehmen, Bürger sowie für weitere Akteure und Interessensverbände in Sachen Radverkehr. Zudem übernimmt sie auf der Grundlage des für den Kreis Mayen-Koblenz erstellten Radverkehrskonzeptes die Steuerung und Koordinierung der Projektrealisierung der im Radverkehrskonzept vorgeschlagenen Maßnahmen. Klar ist: wenn man die Menschen dazu motivieren will, das Fahrrad als Fortbewegungsmittel im Alltag, auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule oder zum Einkaufen häufiger zu nutzen, so hängt ganz viel von der vorhandenen Fahrradinfrastruktur und von der Verkehrssicherheit für den Radfahrenden ab.
Eine alltagsfähige Radwegeinfrastruktur zu schaffen, diese für Radfahrende attraktiver zu gestalten und Netzlücken zu schließen, auch in den ländlichen Bereichen des Kreises, ist daher mit Neubau, Ausbau oder Sanierung von vorhandenen Radverkehrsanlagen verbunden. Diese auch sicher, durchgängig, direkt und lückenlos sowie gleichzeitig komfortabel mit ausreichenden Breiten zu gestalten und gut in die Umgebung zu integrieren – dies ist eine große Herausforderung, hat einen Planungshorizont von mehreren Jahren und bedarf eines großen finanziellen Kraftaktes.
Die Umsetzung der Maßnahmen kann nur durch eine gute Vernetzung mit allen Beteiligten, den Kommunen und dem Landesbetrieb Mobilität sowie mit der Akquise von entsprechenden Fördergeldern gelingen.
Viel erreicht werden kann aber auch schon mit kleinen, schnell umsetzbaren Maßnahmen. Z.B. mit der Öffnung von Einbahnstraßen für den Radverkehr, mit der Freigabe von Wirtschaftswegen, mit regelmäßigem Freischneiden der Vegetation an vorhandenen Radwegen, mit Bürgersteigabsenkungen oder mit der Entfernung oder Verbreiterung von Sperrpfosten und Pollern, welche z.B. eine Unfallgefahr für Radfahrende darstellen.
Das neue Radverkehrskonzept im Landkreis Mayen-Koblenz verspricht nicht nur eine sicherere und umweltfreundlichere Mobilität, sondern stärkt auch die Lebensqualität und Attraktivität der Region. Durch die umfassende Vernetzung der Radwege wird der Alltag für Radfahrer erleichtert, und die Anbindung an wichtige Verkehrsziele und Arbeitsstätten optimiert. Mit der fortschreitenden Umsetzung des Konzeptes geht der Landkreis einen bedeutenden Schritt in Richtung einer guten mobilen Versorgung und einer nachhaltigen Zukunft für alle Bürgerinnen und Bürger, Arbeitskräfte und Unternehmen.