Hunsrück und Naheland bündeln Kräfte in neuer GmbH

Natur erleben ohne Grenzen: Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald verbindet beide Regionen und wird auch in der neuen Hunsrück-Nahe-Touristik eine zentrale Rolle spielen.

29. September 2025
Hunsrück und Naheland bündeln Kräfte in neuer GmbH

Natur erleben ohne Grenzen: Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald verbindet beide Regionen und wird auch in der neuen Hunsrück-Nahe-Touristik eine zentrale Rolle spielen. Foto: Markus Balkow

Der Tourismus in Rheinland-Pfalz steht vor einem großen Strukturwandel: Zum 1. Januar 2026 schließen sich die Hunsrück-Touristik GmbH und die Naheland-Touristik GmbH zur neuen Hunsrück-Nahe-Touristik GmbH zusammen. Ziel ist es, die Region im Wettbewerb mit großen Destinationen sichtbarer zu machen und Fördergelder des Landes weiterhin zu sichern. Nach mehreren Landkreisen hat nun auch der Hauptausschuss der Stadt Idar-Oberstein grünes Licht gegeben.

Warum die Fusion notwendig ist

Bisher waren die beiden Gesellschaften eigenständig unterwegs - zu klein, um im Konzert der großen Urlaubsregionen dauerhaft mitzuhalten. Die Tourismusstrategie des Landes setzt künftig auf größere Einheiten, die bestimmte Kennzahlen erfüllen müssen. Schon heute arbeiten Hunsrück und Naheland eng zusammen beim Nationalpark Hunsrück-Hochwald, auf den Premiumwanderwegen Saar-Hunsrück-Steig und Soonwaldsteig oder in der Rad- und Bikeregion Hunsrück-Nahe. Die Fusion ist daher mehr als ein Verwaltungsakt - sie ist die logische Weiterentwicklung einer gewachsenen Partnerschaft.

Finanzierung nach Einwohnerschlüssel

Die neue GmbH wird von sechs Landkreisen getragen: Birkenfeld, Bad Kreuznach, Mainz-Bingen, Rhein-Hunsrück, Bernkastel-Wittlich und Cochem-Zell. Sie steuern jährlich insgesamt rund 890.000 Euro bei, berechnet nach Einwohnerzahl. Für den Landkreis Birkenfeld bedeutet das rund 182.000 Euro, etwas mehr als bisher, von den politischen Vertretern jedoch als „moderate Erhöhung“ bezeichnet.

Für Kommunen wie Idar-Oberstein ist ein eigener Weg vorgesehen. Sie werden über den neu zu gründenden Tourismusverband Hunsrück-Nahe e. V. eingebunden. Dort zahlt die Stadt künftig 6000 Euro Grundbeitrag sowie zusätzliche Mittel für ausgewählte Schwerpunkte - sogenannte Produkteinheiten. Idar-Oberstein beteiligt sich an der Genuss-Region und an der Bike-Region mit jeweils 4760 Euro jährlich. Da die Stadt bislang knapp 17.700 Euro in die Naheland-Touristik investierte, sinkt ihre Belastung insgesamt leicht.

Auch die Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen beteiligt sich - an den Einheiten Wandern/Hildegard-von-Bingen-Pilgerweg und Nationalpark-Region. Dadurch ist die Marketingorganisation EdelStein-Land künftig in allen vier zentralen Produkteinheiten vertreten.

Chancen für die Region

Von der Fusion versprechen sich die Verantwortlichen mehr Reichweite, weniger Doppelstrukturen und effizientere Strukturen im Tourismusmanagement. Die gemeinsamen Budgets eröffnen neue Möglichkeiten für Kampagnen - vor allem im digitalen Bereich. Messeauftritte verlieren an Bedeutung, stattdessen setzt man auf Onlinekampagnen, zuletzt erfolgreich für die drei Nationalparktore.

Politiker verschiedener Parteien sehen in dem Zusammenschluss eine Investition in die Zukunft. „Gemeinsam mit dem Hunsrück können wir eine deutlich größere Wirkung erzielen“, betonte Landrat Miroslaw Kowalski. Auch andere Ausschussmitglieder hoben hervor, dass die Region nur im Verbund eine Chance hat, im Wettbewerb sichtbar zu bleiben.

Mit dem Start der neuen GmbH wird der Tourismus zwischen Hunsrück und Naheland auf eine neue Basis gestellt. Nationalpark, Wander- und Radregionen, Genussangebote - all diese Stärken sollen künftig unter einer Dachmarke gebündelt werden. Für Gäste entsteht so ein klar erkennbares Profil, für die Region eine größere Strahlkraft nach außen. red