Marode Brücken bremsen den Verkehr - Die Lage in RLP

15. Oktober 2022
Marode Brücken bremsen den Verkehr - Die Lage in RLP

Foto: David Brown-stock.adobe.com

Autobrücken sind Hauptschlagadern oder Achillesfersen des Straßenverkehrs. Viele sind marode. Ihre Sanierung dauert meist Jahre, der Bau ganz neuer Querungen aber noch viel länger.  

Die Schiersteiner Brücke zwischen Rheinland-Pfalz und Hessen steht wie die Hochstraßen in Ludwigshafen für marode Infrastruktur, ewiges Bauen und Kostensteigerungen: Die Ahrbrücke bei Sinzig erinnert jeden Tag an die Flutkatastrophe mit mindestens 135 Toten. Am Mittelrhein wird wohl ein Jahrzehnte alter Traum doch noch Wirklichkeit werden: Das Land beteiligt sich - anders als bei sonstigen Brücken - an den Kosten.

Ein Auszug aus der Liste der wichtigsten Brückenprojekte in Rheinland-Pfalz. Für die schon seit einem halben Jahrhundert diskutierte Mittelrheinbrücke nahe des Loreley-Felsens soll es einen neuen internationalen Wettbewerb geben. Damit wird nach Darstellung von Innenminister Roger Lewentz eine Anregung einer Delegation der Unesco aufgegriffen. Lewentz hofft auf einen "Hingucker". Aber bis wann? ,,Die Planungen waren noch nie so weit wie sie heute sind", sagt Verkehrsministerin Daniela Schmitt (FPD).

Häufig marode: Autobahnbrücken in RLP. Foto: Markus Volk - stock.adobe.com
Häufig marode: Autobahnbrücken in RLP. Foto: Markus Volk - stock.adobe.com

In enger Abstimmung mit der Stadt Koblenz treibt der Landesbetrieb Mobilität die Sanierung der Hochstraße Oberwerth voran. Dieser Verkehrsknotenpunkt verbindet im linksrheinischen Vorland der Südbrücke Koblenz mit insgesamt elf Teilbauwerken die Bundesstraßen 327 (Koblenz-Hermeskeil) und 9 (Köln-Straßburg). Die Modernisierung der Vorlandbrücken der Südbrücke koste insgesamt mehr als 60 Millionen Euro, heißt es. Auf dem ersten Bauabschnitt mit der Hangbrücke Laubachtal rollt der Verkehr seit Juli wieder. Der zweite Teil werde voraussichtlich 2023 abgeschlossen sein.

An der Verkehrsader A61 werden zwischen der Anschlussstelle Rheinböllen und der Tank- und Rastanlage Hunsrück die Großtalbrücken Pfädchensgraben und Tiefenbach ausgebaut. "Die A61 ist als große Nord-Süd-Verbindung eine der wichtigsten Verkehrsadern im Westen und Südwesten Deutschlands, insbesondere in Rheinland-Pfalz", heißt es bei der Autobahn GmbH des Bundes. Der sechsstreifige Ausbau zwischen der Anschlussstelle Rheinböllen und der Tank- und Rastanlage Hunsrück unterteile sich in drei Bauabschnitte. Der erste beginne an der Anschlussstelle Rheinböllen, der dritte ende an der Autobahntankstelle. Zum mittleren Abschnitt gehören die beiden Talbrücken Pfädchensgraben und Tiefenbachtal. Im Laufe der zweiten Jahreshälfte 2022 ist zeitlich versetzt die Fertigstellung der Fahrbahn mit den Brückenteilbauwerken Pfädchensgraben und Tiefenbachtal in Fahrtrichtung Koblenz geplant. Nach der Fertigstellung soll der Verkehr auf den neu hergestellten Abschnitt verlegt werden. Anschließend werden die beiden Bauwerke abgebrochen. Ende 2023 soll es dann mit der Herstellung der neuen Teilbauwerke Pfädchensgraben und Tiefenbachtal mit der Fahrbahn in Fahrtrichtung Speyer losgehen. Ira Schaible, Wolfgang Jung, Andrea Löbbecke