Vom im Rheinland hochgeschätzten Kabarettisten Konrad Beikircher wurde der Bereich zwischen Bingen und dem Zufluss der Sieg in den Rhein bei Bonn als „Filetstückchen“ bezeichnet und damit trifft er den Nagel auf den Kopf. Hier finden sich auf einer Strecke von gerade mal 130 Kilometern Burgen, Schlösser, Weinberge und fast eine halbe Million Menschen, die diesen Abschnitt des Rheins ihre Heimat nennen. Der Mittelrhein ist eine der bedeutensten Kulturlandschaften in Deutschland und hat mit seiner Schönheit seit vielen Jahrtausenden die Menschen angezogen. Der Rhein als wichtige Verkehrsader hat schon früh den Austausch von Waren, Wissen und Kultur zwischen Süd und Nord möglich gemacht und das gemäßigte Klima an den Ufern des großen Flusses hat schon in der Steinzeit nomadische Jäger regelmäßig hier Halt machen lassen, wie Funde aus der Gegend von Neuwied und Andernach zeigen.
Geprägt wird der Mittelrhein neben touristischen „Hotspots“ wie Rüdesheim, Bingen, Bacharach, St. Goar oder Boppard, Koblenz, Andernach, Bad Breisig oder Königswinter, wo sich nicht nur im Sommer unzählige Touristen tummeln auch von aktiven Städten mit allem, was das Leben vor Ort lebenswert macht. Fast 70 Burgen, Schlösser oder Ruinen von einstigen Herrschaftssitzen säumen die Ufer des Rheins und machen ihn zu einem Reiseziel von besonderer Güte, das von Menschen aus aller Welt besucht wird.


Neben dem Weinanbau, der weite Teile der sonnenverwöhnten Uferregionen des Rheins nutzt, ist der Mittelrhein auch Obstanbaugebiet und hat mit Andernach sogar die erste „essbare“ Stadt in seinem Gebiet. In Andernach wächst und gedeiht es dort, wo andernorts Blumerabatten zu finden sind. Hier können Bewohnerinnen und Bewohner auf kommunalen Flächen mitgärtnern und selbstverständlich auch „miternten“ und bekommen so ein völlig neues Verhältnis zu den Freiflächen ihrer Stadt. Prägend hier auch der Kaltwasser-Geysir, der auf der Insel „Namedyer Werth“ einen Blick auf die Urkraft gewährt, die dieser Region innewohnt.
Wer im Frühling durch die Baumallee und am Karmelenberg in Bassenheim oder auf dem Streuobstwiesenweg unterwegs ist, der kann sich an die Kirschblüte in Japan erinnert fühlen. Im milden Frühling duftet es hier himmlisch, während die Blütenblätter der Obstbäume auf die Spaziergänger „schneien“. Zur Verbandsgemeinde Weißenthurm gehört auch Deutschlands größtes Fachmarktzentrum in Mülheim-Kärlich, die hier angesiedelten Geschäfte locken tausende Shoppingfreunde an.

Auf der gegenüberliegenden Rheinseite liegt Neuwied, das als Deichstadt und Wohnsitz der Fürsten zu Wied seit vielen Jahrhunderten Menschen aus aller Welt eine Heimat bietet. Von hier stammen Forscher wie Maximilian zu Wied oder die Möbelbaufamilie Röntgen, deren Kreationen bis heute wertgeschätzt werden.
Zentrum des Mittelrheins ist Koblenz, wo sich Tourismus, Kultur, Wissen und Wirtschaft vereinen.




Die Stadt hat unzähligen Menschen Heimat gegeben, unter ihnen auch Persönlichkeiten der Weltgeschichte, deren Namen man auf den ersten Blick gar nicht mit dieser Stadt in Verbindung bringen würde. So wurde Drusilla, Schwester des römischen Kaisers Caligula, vermutlich im Jahre 16 nach Christus hier geboren, Heinrich von Rübenach, Pater, Theologieprofessor und Weihbischof erblickte hier im Jahr 1420 das Licht der Welt, die Mutter von Ludwig van Beethoven, der Diplomat Karl von Metternich und der Schriftsteller Clemens Brentano können Koblenz als ihren Geburtsort benennen. Auch in jüngerer Zeit hat Koblenz besondere Menschen hervorgebracht, so wurde Valéry Giscard d'Estaing hier ebenso geboren wie der bekannte Schauspieler und Kabarettist und Komiker Jürgen von Manger.
In der Universität von Koblenz und in vielen Orten des Wissens in der Umgebung werden die Fach- und Führungskräfte der Zukunft ausgebildet, Unternehmerinnen und Unternehmer bieten jungen Menschen eine berufliche Perspektive und Startups finden im Technologiezentrum ein Zuhause. Die Festung Ehrenbreitstein – neuerdings auch mit der Seilbahn – gilt als Wahrzeichen der Stadt, die am Zusammenfluss von Rhein und Mosel liegt und so Knotenpunkt zweier wichtiger Verkehrswege war und ist. Der Fluss als verbindendes Element der Region ist ein Faktor, die Menschen am Mittelrhein verbindet aber zusätzlich noch die Liebe zum Karneval, der viel und ausgiebig gefeiert wird und das aktiv gelebte Vereinsleben. Daneben trinkt und isst man gut in der Region, womit sich der Kreis schließt. „Filetstückchen im Filetstückchen?“ Kein Problem, die Region Mittelrhein bietet das!
Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal
Dolkstraße 19, 56346 Sankt Goarshausen
Telefon 49 (0)6771 / 40 399 -30
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Welterbe Oberes Mittelrheintal
Kein Wunder, eine Landschaft, die so magisch und doch so real ist, musste ja irgendwann zum Welterbe werden, oder? Zu Recht, da sind sich alle einig, denn an kaum einem anderen Ort als auf den 67 Kilometern des Oberen Mittelrheintals ballen sich so vielen malerische Abschnitte, ist die Verbindung von Natur und Geschichte so spürbar. Als Tüpfelchen auf dem „i“ ist das Obere Mittelrheintal im Jahr 2029 Gastgeber der Bundesgartenschau, die Vorbereitungen laufen bereits, unter dem Motto „Willkommen am Wasser“ nutzen die Organisatoren die Lage am Rhein und das milde Klima für die Ausstellung.