Denkt man an den Bergbau in Deutschland, steht an erster Stelle sicherlich die Kohlegewinnung im Ruhrgebiet, die vor wenigen Jahren endgültig eingestellt wurde. Aber auch in der Region rund um Bad Ems gab es bereits seit der Römerzeit über Jahrhunderte einen intensiven Abbau von Silber- und Bleierzen, sowohl über wie auch unter Tage. Als es 1945 schließlich zu Artilleriebeschuss und das Erreichen der alliierten Truppen von Koblenz zu Stromabschaltungen in der Region kam, wurden die Aktivitäten eingestellt und seitdem nie wieder aufgenommen.

Das Bergbaumuseum in Bad Ems aber hält die Erinnerungen an Zeit des Erzabbaus wach, präsentiert Geräte, Fahr- und Werkzeuge und beheimatet unter anderem ein umfassendes Archiv. Auf Wanderungen durch die Region werden frühere Stätten und Gebäude des Emser Bleibergbaus besucht und dessen lange Geschichte vorgestellt.
Auch für den RLP-Tag hat man eine interessante Präsentation geplant. Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Bahnen und Bergbau sowie der Ruhr-Universität wird in einem Pavillon das Emser Bergbaumuseum auf der Insel Silberau nahe dem Wasserkraftwerk zeigen, dass das bergbauliche Erbe im Rahmen der aktuellen Fragen rund um die Geothermie auch heute genutzt werden kann. Die Ruhr-Universität zeigt Aufnahmen von Kamera-Tauchfahrten in abgesoffenen Bergbauschächten. Und wer die harte körperliche Bergbauarbeit kennenlernen möchte, erlebt die händische Beladung einer Kipplore, die dann mit einer echten Feldbahn-Diesellok auf einer kurzen Gleichstrecke rangiert wird. Wer selbst an den Schaufeln Hand anlegt, kann zum „Nachweis“ seines Einsatzes ein „historisches“ Foto erwerben.
Nur noch wenige Gebäude und Stellen in Bad Ems erinnern an den Bergbau in der Lahn-Stadt. Beim RLP-Tag wird aber dieser historische Teil der Stadtgeschichte sicher noch einmal sehr lebendig werden. abo
Interessantes zum Thema findet man auch auf www.emser-bergbaumuseum.de