Eva Neust-Haßenpflug, Möbel NEUST
Im Aufzug spiegelt sich im wahrsten Sinne des Wortes die Philosophie von Möbel NEUST wider: „Unser liebster Kunde heute, das sind Sie!“ liest der Besucher während er in den Spiegel schaut.
Eva Neust-Haßenpflug strahlt genau diese herzliche Atmosphäre aus, man fühlt sich willkommen geheißen. Nicht nur der Kunde, sondern auch die 77 Mitarbeiter. Der Mensch stehe im Mittelpunkt, betont sie.
Ihr Großvater Egidius Neust gründete 1926 das erste Geschäft in Siershahn. Und hätte es sich sicher nicht träumen lassen, dass seine kleine Polsterei fast 100 Jahre später als Möbelhaus über den Westerwald hinaus bekannt ist. Vater und Onkel führten in zweiter Generation das Geschäft weiter. Für Eva Neust-Haßenpflug hat sich nie die Frage gestellt, was sie beruflich macht.
Das familiäre Unternehmen war immer Thema. So absolvierte die Enkeltochter des Firmengründers zunächst eine Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel in Ahrweiler. Danach studierte sie BWL an der Fachschule des Möbelhandels in Köln. Bevor sie offiziell in die Firma einstieg, erweiterte sie ihren Horizont im Einkaufsverband.
Der Leitfaden von NEUST hängt in ihrem Büro: „Der schönste Ort ist für jeden sein Zuhause. Wir sind eine Gemeinschaft. Das ist eine der Stärken des Mittelstandes. Wir denken langfristig für das Unternehmen und die damit verbundenen Menschen und handeln entsprechend.“
Die geschäftsführende Gesellschafterin, die seit 2000 mit im Familienunternehmen arbeitet, hätte beinahe ihr eigenes (20-jähriges) Dienstjubiläum vergessen. Wenn sie nicht einen Anruf erhalten hätte, doch einmal zum Verkäufergespräch zu kommen. Dort wartete ihr Vater, der sie mit einem großen Blumenstrauß und rührenden Worten gebührend ehrte.
Ungewöhnlich ebenfalls, dass Eva Neust-Haßenpflug zusammen mit ihrem Ex-Mann Patrick Neust, auch nach der Scheidung die Doppelspitze von NEUST bildet. „Wir leben vor, wie sich Probleme lösen lassen.“ Die Vorbildfunktion habe einen ebenso hohen Stellenwert wie das Fachwissen.
Frauen machen verschiedene Dinge anders. Ja, das kann auch die 41-Jährige bestätigen.
Weibliche Aspekte spielen eine wichtige Rolle im Miteinander, auch im Unternehmen, dass gerade im Fall eines Familienunternehmens wie eine Familie sei. Jeder habe seine Rolle und trage zum Funktionieren des Ganzen bei. Mit Freude und Stolz erfüllt sie deshalb die Auszeichnung als sogenannter „1A-Arbeitgeber“. Es offenbare auch das gelebte Vertrauen innerhalb der Firma.
Ganz klar ihre Stellungnahme zu Corona: „Wir gehen durch die Krise. Es gibt keine Alternative. Niemand soll verloren gehen.“ Gerade in der heutigen Zeit gelte es umso mehr, Werte hochzuhalten und Halt zu vermitteln. Doris Kohlhas
