Tragt ein Licht hinaus in die Welt!

St. Martin ist ein Mischmasch aus christlicher und heidnischer Tradition

28. Oktober 2022
Tragt ein Licht hinaus in die Welt!

Foto: J. Mühlbauer exclus. - stock.adobe.com

Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, sind die Laternenumzüge anlässlich des St. Martins-Tages Tradition. Das Feiern von St. Martin, einem Heiligen aus dem 4. Jahrhundert nach Christus, gedenkt dem Moment, als der römische Soldat Martin seinen Überwurf mit einem Bettler vor dem Stadttor teilte und so zum Sinnbild für christliche Nächstenliebe wurde. Nach diesem Ereignis erlebte Martin, der als Sohn eines römischen Militär in Ungarn zur Welt gekommen war und in Frankreich seinen Militärdienst leistete, eine Vision, in der ihm Christus dankte und ihm sagte ,,Das, was Du dem geringsten getan hast, hast Du mir getan." Viele Jahre später wurde St. Martin zum Bischof von Tour geweiht.

Die Lichter hingegen, die in den Abendstunden im November und damit im beginnenden Winter entzündet werden, haben ihren Ursprung in der germanischen Tradition und sind heidnischen Ursprungs. Am Ende jeden Jahres, wenn die Ernte eingefahren war, verbrannte man den Sommer rituell in einem großen Feuer. Das tat man, damit er im Winter ausreichend Kraft sammeln konnte, um im darauffolgenden Jahr wieder für Pflanze und Tier sorgen zu können. Zu diesem Ritual gehörte auch der Feuersprung, bei dem die Teilnehmer über das große Feuer sprangen. Es wurde, vielleicht das letzte Mal vor dem harten Winter, der bevorstand, üppig gegessen und getrunken und süßes Gebäck an die Kinder verteilt. Im Laufe der Jahre haben sich diese beiden Traditionen vermischt.

Zum Martinsfest gehört es auch, dass Kinder etwas geschenkt bekommen, meistens sind das süße Brötchen, sogenannte Martinswecken.