Hier gibt es keinen Zutritt

Sicherheitsglas schützt vor Einbruchsversuchen

20. August 2022
Hier gibt es keinen Zutritt

Mehr Sicherheit fürs Zuhause: Spezialglas hält Einbrecher wirksam ab. Foto: djd/Uniglas

Zwar ist die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland seit einigen Jahren rückläufig, zuletzt waren es deutschlandweit rund 54000 polizeilich erfasste Fälle im Jahr 2021. Doch mit Blick auf die materiellen Schäden und die psychischen Folgen für die Opfer ist jede Tat eine zu viel. Zudem lag die Aufklärungsquote laut Statista erneut bei niedrigen 19,5 Prozent. Eine gute Vorsorge hat daher nicht an Bedeutung verloren. Im Mittelpunkt sollten dabei die Bereiche stehen, über die sich Einbrecher zumeist Zugang verschaffen: Dabei handelt es sich insbesondere um leicht zugängliche Fenster sowie Terrassen- und Balkontüren.

Tätern den Zugang zum Haus erschweren

Über ältere Fensteröffnungen ohne entsprechenden Schutz können Täter oft binnen Sekunden Zugang in fremde Häuser erlangen. Das Ziel der Sicherheitstechnik ist es, dies zu vereiteln oder zumindest so weit zu erschweren, dass die Einbrecher schließlich das Weite suchen. Neben mechanischen Vorrichtungen gegen ein Aufhebeln sollten Hausbesitzer dabei auch an die Glasflächen selbst denken. Für Büro- und Geschäftsgebäude ist Sicherheitsglas heute bereits üblich. Ähnlich wie bei der Windschutzscheibe des Autos kann es bei Gewalteinwirkung zwar reißen, zersplittert aber nicht. Auch für das private Eigenheim bietet das zusätzlichen Schutz: „Bei Sicherheitsglas benötigen Einbrecher neben viel Kraft schweres Werkzeug, Zeit und Geduld, um ins Haus zu gelangen. Häufig lassen sie dann von ihren Plänen ab“, schildert Benjamin Schmidt von Uniglas. Zu diesem Zweck sind mindestens zwei Scheiben durch zähe Spezialfolien miteinander verbunden. Wenn das Glas zerschlagen wird, haften die Splitter auf der Folie und halten so weiter zusammen.

Die passende Widerstandsklasse wählen

Bei der Wahl von Sicherheitsglas kommt es zudem auf die Ausführung an, zum Beispiel in durchwurfhemmender oder durchbruchhemmender Qualität. „Ein wichtiges Kriterium stellt die Widerstandsklasse dar. Je höher die Klasse, desto länger dauert es, die Scheibe zu durchschlagen“, erläutert Fiedler weiter. Für Ein- und Mehrfamilienhäuser in Siedlungsgebieten bieten sich etwa Gläser der Klasse P4A oder für exklusive, schwer einsehbare Villen mit erhöhtem Schutzbedarf die Klassen P5A oder P6B an. Der örtliche Fachhandel kann weitere Fragen beantworten und individuell beraten. Die besonderen Qualitäten des Sicherheitsglases verändern die Optik der Fassade übrigens nicht: Die Fenster sehen genauso aus wie mit konventionellen Scheiben. djd 
      

Bauschäden im Fokus

Eindringendes Wasser in Kellerräume eines Einfamilienhauses

Schadensbilder zeigen sich bereits relativ kurzfristig nach der Ausführung. Wasser „kennt keinen Spaß“ unabhängig davon, ob die Außenwände aus Stahlbeton oder Mauerwerk hergestellt sind. Die Schwachstelle bei beiden Ausführungsvarianten ist der Übergangsbereich der Bodenplatte zum Mauerwerk oder zu Stahlbetonwänden. Wenn sich auch die Schadensursachen bei den jeweiligen Varianten nochmals unterscheiden, so liegt nach Einschätzung des Sachverständigen der Anteil derartiger Feuchtschäden direkt oberhalb der Bodenplatte im Verhältnis zu den sonstigen Feuchtschäden in Kellergeschossen bei mindestens 70 bis 80 Prozent. 

Der Grund besteht darin, dass die handwerkliche Ausführung der Abdichtung in Zusammenhang mit der Perimeterdämmung an Kelleraußenwänden und der Dränageverlegung an diesem Detailpunkt sehr anspruchsvoll ist. Dementsprechend hoch ist die Fehlerquote. Hinzu kommt, dass die Gebäudeabdichtung in der Regel von den Rohbaufirmen mit ausgeführt wird. Für die Verarbeitung von Abdichtungen sind nach den Fachrichtlinien jedoch spezielle Fachkenntnisse und Fertigkeiten erforderlich. Abdichtungen müssen deshalb von fachlich qualifiziertem Personal vorgenommen werden, das in der Verarbeitung der jeweiligen Abdichtungsstoffe geschult ist. Besteht von außen keine Möglichkeit mehr für eine nachträgliche Sanierung, so ist guter Rat gefragt. 

Wasser dringt bis zum Estrich vor

Der untere Randbereich wollte schon seit der Baufertigstellung nicht so richtig trocknen. Salzausblühungen, ein feuchter Estrichrandbereich und Ausblühungen auch an Sockelflächen entlang der Kellerinnenwände waren die Folge. Die Schadensursache war von außen eindringendes Wasser im Bereich der ersten Steinlage, das unterhalb der Estrichdämmschicht auch bis zu den Kellerinnenwänden vordringen konnte. Die Ursachen eindringender Feuchte von der Außenseite können vielfältig sein: Im vorliegenden Fall kam eine äußere Sanierung aufgrund der hochwertig ausgeführten Außenanlagen nicht in Frage. Erschwerend hinzu kam, dass die Andienung der Baustelle nur über Kranbetrieb möglich war. Da nur ein Teilbereich des Kellers von den Schäden betroffen war, wurde eine Abdichtung von Innen gewählt. Für die nachträgliche Abdichtung von Innen wurde vom Sachverständigen eine Sonderdetaillösung mit Arbeitsbeschreibung ausgearbeitet unter Beachtung der WTA-Richtlinien. (Wissenschaftlich Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege)

Eine Rigole kann Abhilfe schaffen

Ergänzend müssen an der Außenseite, die im ehemaligen Arbeitsraumbereich verlegten, setzungsgefährdeten Regenwasserleitungen in die setzungsfreie Zone außerhalb des ehemaligen Arbeitsraumes frosttief neu verlegt werden. Vom Nachbargrundstück zum geschädigten Gebäude abfließendes Oberflächenwasser soll durch eine noch herzustellende Rigole mit ausreichendem Abstand zum Gebäude aufgefangen werden. Eine Rigole ist ein Auffangbecken, das Regenwasser zwischenspeichert und langsam versickern lässt.

Für jedes Objekt ist im Vorfeld die Wasserbeanspruchung zu ermitteln. Ebenso wie die Planung der Abdichtung gehört dies zu den Aufgaben des Architekten. Abdichtungen unterliegen während der Ausführung einer verstärkten Überwachungspflicht des Bauleiters. Für die Ausführung müssen qualifizierte und geschulte Handwerker eingesetzt werden. Die entsprechenden Schulungsnachweise sollten vor Beginn der Arbeiten vom Auftraggeber angefordert werden. Georg Neu