Koblenz: Norbert Schmitz - der Mann für alle Fälle

Hinter den Kulissen des Burgunderfestes: Ein Team von rund 10 Helfern der Interessengemeinschaft Obere Löhr trifft sich bereits vor Sonnenaufgang zum Aufbau.

12. September 2024
Koblenz: Norbert Schmitz - der Mann für alle Fälle

Seit Jahren zeigt sich Norbert Schmitz verantwortlich für den Auf- und Abbau von Pavillons und Bierzeltgarnituren auf dem Burgunderfest. Über die bordeauxroten Faltpavillons freut er sich besonders. Sie erleichtert die Arbeit enorm. Foto: Petra Dettmer

Damit am Samstag die Obere Löhr sich in eine französische Flaniermeile verwandelt, werden bereits im frühen Morgengrauen rund zehn Helfer tatkräftig arbeiten müssen. Noch vor Sonnenaufgang trifft sich ein Trupp von rund zehn Mitstreitern der Interessengemeinschaft Obere Löhr, um alles im bewährten Look aufzubauen. Norbert Schmitz, Inhaber des Fachgeschäfts Messer-Schumacher, organisiert seit Jahren den Aufund Abbau. "Um 5 Uhr morgens beginnt für mich am Samstag das Burgunderfest“, sagt Norbert Schmitz. Und das bereits seit über 30 Jahren. Auch wenn seine Knie nicht mehr ganz so mitmachen wollen, er klagt nicht. „Der Aufbau muss ja gemacht werden.“

Trauma vom Stangengeklacker

Als erstes werden die 40 bordeauxroten Pavillons aus einem der Hinterhöfe herausgeholt. Es sind besonders stabile Faltpavillons, die zu viert recht einfach aufzustellen sind. „Früher hatten wir einige Jahre lang noch Pavillonzelte mit Stangen“, erinnert Schmitz sich lachend. „Davon habe ich glatt ein Trauma bekommen. Das Klackern der Stangen von vierzig Zelten war grauenhaft. Die mussten ja auch noch alle sortiert werden.“ Und wenn er nicht ausreichende Aufbauhelfer gefunden hatte, saß Schmitz auch schon mal nachts alleine beim Sortieren.

360 Stahlgestelle ausklappen

Wenn es dann heller wird, gibt es erst einmal einen Kaffee für alle. Gestärkt geht es an die nächste Baustelle: die Biertischgamituren. 120 Biertischgamituren müssen aus einem anderen Hinterhof auf die Obere Löhr gebracht werden. Und dann müssen 120 Tische und 240 Bänke an die richtigen Plätze gebracht und aufgestellt werden. „Danach weiß man schon, was man getan hat. Aber die Mühe lohnt sich“, gibt er zu. Stehen die Tische, kommen Mitarbeiterinnen von Reuffel und versehen sie mit Lackfolie und Deko. Auf ein ansprechendes Ambiente legt dieInteressengemeinschaft schon viel wert. "Bei uns trifft sich während des Schängelmarktes ja auch die Top-Gesellschaft von Koblenz“, sagt Schmitz nicht ohne Stolz.

Kummerkasten und Mädchen für alles

Gegen acht Uhr kommen die ersten Marktbeschicker, die ihre Stände aufbauen wollen. „Das ist immer ein Gewusel“, sagt Urgestein Schmitz und lacht. Lachen und Fröhlichkeit gehören zu seinem Naturell. Ohne diese Eigenschaft wäre der ganze Trubel wahrscheinlich auch gar nicht zu ertragen. „Der eine fragt, weshalb er nicht wieder den Platz aus dem letzten Jahr hat, der Nächste will wissen, wo er Wasser herbekommt, der Dritte Strom. An diesem Wochenende bin ich Kummerkasten, Psychologe und Mädchen für alles“, fasst Schmitz zusammen. Wenn etwas fehlt, wer wird gerufen: Norbert Schmitz. Am Weinstand der Interessengemeinschaft Obere Löhr stehen zu viele leere Flaschen. Norbert Schmitz bringt sie weg und sorgt gleich für Nachschub. „Nach dem Wochenende bin ich dann auch platt“, sagt er und lacht wieder.

Au revoir bis zum nächsten Mal

Am Sonntag gegen 19 Uhr beginnt dann der Abbau. Alles, was am Morgen zuvor mühsam aufgebaut wurde, muss jetzt wieder abgebaut werden. Lackfolie und Deko ab, Tische und Bänke wieder zusammenklappen und auf die Lafetten. Straße reinigen, Müll entsorgen und zum Schluss die Beschilderungen wegräumen, damit die Straße ab 22 Uhr wieder für den öffentlichen Verkehr freigegeben werden kann. Die Tausenden von Besuchern werden auch in diesem Jahr nichts von alledem mitbekommen. Und das ist ja auch so gewollt. Aber sie werden mit Sicherheit wieder eine schöne Zeit auf dem Burgunderfest in der Oberen Löhr verbringen. Und im besten Fall wird Norbert Schmitz auch im nächsten Jahr wieder die Organisation für Auf- und Abbau zur Verfügung stellen. Au revoir! Petra Dettmer