Rheinland-Pfalz (RLP) hat zahlreiche kulturelle und landschaftliche Sehenswürdigkeiten und Regionen zu bieten. Viele sind auf Straßen und Wegen mit dem Auto, Fahrrad oder auf Wanderungen zu erreichen. Jährlich besuchen sowohl Einheimische als auch Tausende von Touristen diese Landschaften, Orte, Burgen und Schlösser, um ihre Heimat oder Urlaubsregion und deren Geschichte und Geschichten noch besser kennenzulernen.

Es gibt aber noch eine besondere Art, unsere Region zu entdecken, nämlich auf dem Wasserweg. Die durch das Bundesland verlaufenden Flüsse bieten dazu viele Möglichkeiten und halten auch für den erfahrenen Besucher noch zahlreiche Perspektiven bereit, die auf dem Landweg so nicht wahrnehmbar sind. Beliebte Flüsse für den Gruppenausflug oder Familienurlaub sind die Lahn und die Mosel. Beide unterliegen als Bundeswasserstraßen zwar den amtlichen Befahrungsregeln, sind aber für den Sportbootbetrieb ausgebaut und locken mit vielen Möglichkeiten zum Ausleihen von Paddelbooten für „Freizeitkapitäne“ sowie ufernahe Übernachtungen und Versorgung auf Zeltplätzen oder in Gasthäusern.
Die Lahn
Auf einer Länge von 160 paddelbaren Kilometern (ca. 80 davon in RLP) zählt der Fluss zu einem der beliebtesten Kanu-Wanderflüsse in Deutschland. Die Berufsschifffahrt beschränkt sich auf Ausflugsdampfer, der Frachtverkehr wurde schon vor einige Jahrzehnten eingestellt. Vom Boot aus lassen sich die offenen Flussebenen und Auen, die steilen Hänge des Westerwaldes sowie Burgruinen, Schlösser und Städte wie Limburg und Bad Ems aus einer besonderen Perspektive wahrnehmen. Zwischendurch gibt es reichlich Abwechslung: Schleusen sind zu bedienen, Bootsrutschen hinabzugleiten und in Weilburg ist Deutschlands einziger Schiffstunnel mit einer Länge von 200 Meter zu durchpaddeln. Mehr Informationen zur Lahn gibt es im Internet unter www.daslahntal.de.
Die Mosel
Rund 200 Kilometer fliest die Mosel in RLP zwischen ihrem Zusammenschluss mit der Saar bei Trier und ihrer Mündung in den Rhein am Deutschen Eck in Koblenz. Und kaum ein Kilometer davon ist langweilig oder trist. Dafür sorgen die zahllosen Weinlagen an den Ufern und die Städte und Gemeinden wie Bernkastel-Kues, Traben-Trarbach, Cochem und Treis-Karden, um nur einige zu nennen.
Anders als auf der Lahn gibt es auf der Mosel neben den Ausflugsschiffe auch die Berufsschifffahrt mit Flusskreuzfahrten und Frachttransport. Für sie gibt es extra Schleusen. Die Sportboote, zu denen auch die Kajaks und Kanus gehören, überwinden die neun Staustufen zwischen Trier und Koblenz per Schleusung in Sportbootkammern. Diese werden üblicherweise durch die Freizeitkapitäne oder ihre Mannschaft selbst bedient.
Besonders im Frühherbst sind Touren auf der Mosel gefragt, wenn man die Fahrt mit dem Besuch des ein oder anderen Weinfestes verbinden kann. Aber auch im Frühjahr und Sommer gibt es mit zahlreichen Denkmälern und Museen in den Städten eine Menge zu sehen und zu bestaunen.
Allgemein
Wer nicht über ein eigenes Boot verfügt, findet an beiden Flüssen eine große Auswahl von Equipment-Verleihern und Tourveranstaltern, die ein reichhaltiges Angebot mit vielseitiger Gestaltung und Ausstattung in ihrem Angebot haben.
Mehr findet man im Internet, mit der Sucheingabe „Kanutouren Lahn“ bzw. „Kanutouren Mosel“ erhält man viele Links auf Seiten mit fachlichen Informationen zu den Flüssen und Angeboten für die nächste Fahrt als Wasserwander-Tourist. Aktuelle Informationen zur Befahrbarkeit, Hochwasser und sonstigen gesetzlichen Vorschriften sind auf der Web-Seite des Wasser- und Schifffahrtsamtes unter www.wsa-mosel-saar-lahn.wsv.de nachzulesen.
Und noch ein Tipp: Besonders auf der Mosel werden nicht nur in der Zeit der Weinfeste durch die Wasserschutzpolizei regelmäßig Alkoholkontrollen durchgeführt, denn auf den Wasserstraßen gelten ähnliche Grenzwerte und Vorschriften wie für den Fahrzeugführer an Land. Arno Boes