IT.Stadt Koblenz - Ein IT-Branchennetzwerk aus der Region, für die Region

„Wir wollen das Sprachrohr für Unternehmen sein“, sagt die Vorsitzende des Vereins IT.Stadt Koblenz Prof. Dr. Maria Wimmer. Um genau zu sein: Sprachrohr rund um das Thema Digitalisierung und IT-technische Innovationen. Jeder spricht heute von Digitalisierung, dennoch hapert es häufig noch an der Umsetzung. „Unser Netzwerk bietet einen Austausch unter den Mitgliedern an. Mit unserer Expertise aus der IT-Branche sowie aus Wissenschaft und Verwaltung können wir Anliegen zur Förderung von Innovationen aktiv an die Politik herantragen. Wir beraten und weisen darauf hin, welche Investitionen sinnvoll und zielführend sind, um die Digitalisierung voranzuschreiten.“
Als Verein, betrieben von der Stadt, der Universität, der Hochschule, des Landkreises Mayen-Koblenz und einem großen Mitgliederstamm an Unternehmen aus der Region, möchten die Mitglieder vor allem Unternehmen im Kontext der Digitalisierung fit machen. Das gilt sowohl für den kleinen Handwerksbetrieb als auch für größere Unternehmen.

Wissenstransfer ermöglichen
„Wissenstransfer, Vernetzung betreiben, voneinander lernen sind wesentliche Bestandteile unserer Arbeit“, so Prof. Wimmer, „ebenso wie die Digitalisierung in die Unternehmenskultur hineinzutragen.“ Das IT-Branchennetzwerk soll Entscheider und Mitarbeitende vertraut machen mit den Themen der digitalen Innovation, die sich in den letzten beiden Jahrzehnten extrem schnell verändert haben.
Als sich die IT.Stadt Koblenz vor 17 Jahren gegründet hatte, sprach noch keiner von 5G Mobilfunk – geschweige denn von Sensornetzen, Schnittstellenstandardisierung oder WLAN-Ausleuchtung, um stabile Funkverbindungen zu installieren. Das waren eher Forschungsthemen. Genauso wie Big Data, Robotik oder Künstlicher Intelligenz (KI). Eine Homepage diente damals lediglich der Informationsbereitstellung. An integrierte Online-Shops war gar nicht zu denken. Auch die Anwendersoftware befand sich im Vergleich zu heute in den Kinderschuhen.
Die Region IT-fit machen
Im Bereich der Digitalität werden sich weiterhin ständig neue Möglichkeiten ergeben Um diesen Wissenstransfer in die Region geht es der IT.Stadt Koblenz. So stehen heute Themen wie IoT (Internet of Things), auf gut deutsch: das Internet der Dinge, im Fokus – also Fahrzeuge, Haushaltsgeräte, Wearables, Sensoren und vieles mehr, die über das Internet verbunden werden und online Daten übertragen. „Wir arbeiten zudem gerade an dem Konzept „Health Data Intelligence“ zusammen mit Unternehmen im Gesundheitsbereich im Rahmen der weiteren Profilierung des Fachbereichs Informatik im Zuge der Verselbständigung der Uni Koblenz“, ergänzt Prof. Wimmer..
Wichtig ist es dem Verein, all dieses neue Wissen in die Breite zu bringen und die Akteure besser zu verzahnen. Deshalb werden Veranstaltungen organisiert, in denen Unternehmen, aber auch Studierende, innovative Projekte präsentieren können. „Der Austausch zwischen Praxis, Wissenschaft und Lehre ist von großer Bedeutung. Nur so können wir das Netzwerk aktiv halten, für die Mitglieder einen Mehrwert schaffen, den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung verbessern, unsere Sichtbarkeit verstärken und Innovationskraft etablieren“, ist sich Prof. Wimmer sicher.
Hightech aus der Region
Das Familienunternehmen EQtherm® bietet am Standort Dürrholz im Westerwald intelligente Flächenheiz- und Kühltechnik sowie Lösungen zur Warmwasserbereitung mit leistungsstarken Wärmepumpen an: EQ Lösungen lassen sich bedarfsgerecht und effizient kombinieren für Neubau und Sanierung, Wohnbau, Gewerbe und Industrie.
EQ Lösungen aus einer Hand beinhalten mehr Serviceleistungen für Fachbetriebe. Auf Wunsch können mit den Systemen auch Planung, Auslegung und Montage beauftragt werden: Dieses Leistungspaket ist in ganz Deutschland, Österreich und den Beneluxländern gefragt.
Wechselnde gesetzliche Anforderungen an Heizanlagen, Energieerzeugung und Gebäudeeffizienz werden oftmals übererfüllt: Staatliche Förderung ist die Regel. Dafür wird das EQ Sortiment laufend für neue Anforderungen der Praxis weiterentwickelt. Anregungen erreichen EQtherm über Fachbetriebe, die eigene Servicetochter „EQ Planung+Montage”, sowie über langjährige Kooperationspartner, wie die renommierten deutschen Fertighaushersteller im Portfolio oder das Partnernetzwerk für EQ Wärmepumpen. EQ Lösungen und Innovationen lassen sich in der Praxis optimal umsetzen.
Der Ruf nach Effizienz und Nachhaltigkeit trifft bei EQtherm auf Qualität und Fortschritt: Dazu gehören auch die eigene Recyclinganlage zur Wiederaufbereitung von EPS-Kunststoffen, aber auch ständig neue nachhaltige Materialien zum Einsatz in effizienten Systemlösungen. So sind EQ Dämmstoffe aus Holzfaser, emissionsfreier Glasfaser und recyclingfähigem EPS in „QNG Ready”-Flächenheiz- und Kühlsystemen von EQtherm integriert. Ihr Einsatz empfiehlt sich besonders bei Zertifizierung mit dem „Qualitätssiegel nachhaltiges Gebäude” (QNG). Neue innovative Trockenbausysteme nutzen zur Dämmung weitere Rohstoffe mit hervorragender Klimabilanz, wie Recyclingpapier und Stroh.
Hochschule unterstützt Mittelstand auf dem Weg zur Industrie 4.0
Interdisziplinäres Institut für Digitalisierung und „Modellfabrik“ hat Vorbildcharakter
An dem Wort Digitalisierung kommt heute keiner mehr vorbei. Es ist in aller Munde. Schlagwörter wie Industrie 4.0 schweben im Raum. Doch was bedeutet der Begriff eigentlich? Ganz einfach: er soll der vierten industriellen Revolution einen Namen geben. Nach Dampfmaschine, Fließband und Computer beginnt nun die Zeit der intelligenten Fabriken. Im Grunde stehen wir derzeit exakt an der Schwelle zur Industrie 4.0. Und das wirft Fragen auf. Sollen wir darüber gehen? Müssen wir darüber gehen? Ist es überhaupt sinnvoll? Fragen, die sich viele Menschen und insbesondere Firmen stellen. Denn digitale Lösungen einzuführen, fällt häufig nicht jedem leicht. Es wird jedoch kein Weg daran vorbeiführen. Denn wer sich nicht mit Industrie 4.0 beschäftigt, wird irgendwann nur noch den anderen hinterhersehen, wenn sie vorbeiziehen.
Als Unistandort mit einem bundesweit anerkannten Fachbereich für Informatik wird auf diesem Bereich stark geforscht und gearbeitet. Aber auch die Hochschule Koblenz sticht heraus und setzt überregional Zeichen in Sachen Digitalisierung. Das im Oktober 2018 neu gegründete Interdisziplinäre Institut für Digitalisierung (IIFD) bündelt 23 ProfessorInnen aus fünf Fachbereichen, die gemeinsam an diesem Thema arbeiten. „Unsere interdisziplinäre Ausrichtung ist wichtig, weil die Digitalisierung eine so umwälzende Kraft hat, dass sie auf viele Disziplinen gleichzeitig wirkt“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Kiess, Direktor des IIFD. Das IIFD versteht sich als Vermittler auf dem Gebiet der Digitalisierung, führt Professor Kiess weiter aus: „Wir unterstützten lokale, regionale und überregionale Unternehmen und Institutionen auf den Weg zu Industrie 4.0 sowie bei der digitalen Transformation, etwa durch bilaterale Forschungs- und Entwicklungsprojekte.“
Wie sieht das nun in der Praxis aus? Ganz konkret können sich zum Beispiel zukunftsorientierte Unternehmen der Hilfe der „Modellfabrik“ bedienen. Die Modellfabrik der Hochschule Koblenz bietet dazu zum Beispiel ein digitales Shopfloor Management an. Shopfloor Management bedeutet übersetzt in etwa das Organisieren von Abläufen in der Werkstatt oder Fertigung. Mit Hilfe von Planspielen werden in der Modellfabrik Unternehmensabläufe simuliert.
Zukunftsorientierte Unternehmen können das Know-how der Hochschule nutzen, um sich auf interaktive Art mit betriebswirtschaftlichen Prozessen auseinanderzusetzen, sie zu überdenken und zu optimieren. „Mit der Modellfabrik schlägt die Hochschule Koblenz eine einzigartige Brücke zwischen Theorie und Praxis“, sagt Prof. Dr. Bert Leyendecker, Professor an der Hochschule Koblenz und Mitinitiator der Modellfabrik. „Unsere Modellfabrik ist ein betriebswirtschaftliches Labor, das operative Abläufe aus einem neuen Blickwinkel betrachtet.“
Viele Abläufe werden in Betrieben durch handschriftliche Notizen festgehalten und in To-do-Listen geschrieben. Sie werden häufig von rechts nach links geschoben. „Im Digitalen Shopfloor Management geht kein Vorgang verloren“, erklärt Prof. Leyendecker. „Im Gegenteil, er wird zeitnah abgearbeitet. Ob Probleme in der Fertigung auftreten, Reklamationen vorkommen oder ein Arbeitsunfall passiert – die Informationen sind digital gespeichert und werden jeden Morgen in einer Besprechung angesprochen. Die Ursachen werden gesucht und behoben. Zudem sind sie an anderen Unternehmensstandorten oder mobil von unterwegs über Smartphone und Tablet einsehbar.“