Gemeinsam mit einem starken Partnernetzwerk aus Wirtschaft, Medizin und Forschung ist Qurasoft (Geschäftsführer Erwin Junker, Tobias Hastenteufel und Artur Schens) in kürzester Zeit zum führenden Anbieter einer telemedizinischen Softwareplattform für chronische Erkrankungen geworden. Über die SaniQ App können Patienten unter anderem Vitalwerte manuell eintragen, mit Ärzten kommunizieren und Dokumente austauschen. Foto: Qurasoft
Die Region Mittelrhein beheimatet zahlreiche innovative Unternehmen – eines der spannendsten Beispiele ist die Qurasoft GmbH aus Koblenz. Das Softwareunternehmen hat sich seit seiner Gründung im Jahr 2015 zu einem führenden Anbieter im Bereich der Digitalmedizin entwickelt. Mit ihrer spezialisierten Softwareplattform SaniQ OS ermöglicht Qurasoft das Fernmonitoring chronischer Erkrankungen und unterstützt so Kliniken und Praxen bei der kontinuierlichen Versorgung ihrer Patienten.
Das Beispiel eines Patienten mit Herzinsuffizienz verdeutlicht die Anwendung, wie Vitaldaten an den Kardiologen übermittelt werden. „Der Patient bekommt ein Blutdruckmessgerät, ein Mini-EKG und eine Waage. Diese müssen täglich einmal benutzt werden. Die Daten werden über Mobilfunk direkt an den Kardiologen übermittelt. Bemerkt er Unregelmäßigkeiten, kann er sofort reagieren“, erklärt Tobias Hastenteufel, Geschäftsführer der Firma Qurasoft, den lebenswichtigen Nutzen der App.
Die Gründer Tobias Hastenteufel, Erwin Junker und Artur Schens hatten von Beginn an eine klare Vision. Sie wollten den Einsatz digitaler Technologien im Gesundheitswesen vorantreiben. Selbst in einer ländlichen Region aufgewachsen, erkannten sie vorausschauend, wie schwierig es in Zukunft sein wird, einen zeitnahen Arzttermin zu bekommen, insbesondere bei einem Facharzt. Was in Großstädten noch nicht so sichtbar war, spiegelte sich auf dem Land schon 2015 wider. Heute gehört Qurasoft zu den Vorreitern in Deutschland, wenn es darum geht, medizinische Versorgung durch innovative Softwarelösungen zu optimieren. „Unsere Plattform SaniQ OS zeichnet sich durch hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit aus, sodass sie in verschiedenen medizinischen Disziplinen angewendet werden kann“, sagt Erwin Junker. Besonders stark ist die Nutzung in der Kardiologie – einem Bereich, in dem das Monitoring von Patienten lebenswichtige Informationen liefern kann.
Herzerkrankungen zählen zu den häufigsten chronischen Erkrankungen in Deutschland. Um diese Situation zu ändern, wurde gerade das „Gesundes-Herz-Gesetz“ (GHG) vom Bundeskabinett beschlossen. Auch hier greift die Telemedizin. „Eine regelmäßige Überwachung der Patienten ist essenziell, um mögliche Verschlechterungen frühzeitig zu erkennen“, erklärt Artur Schens. „Hier setzt die innovative Software von Qurasoft an. Sie ermöglicht es, die Vitaldaten kontinuierlich zu überwachen, ohne dass die Patienten dafür regelmäßig in die Praxis oder Klinik kommen müssen. Über digitale Sensoren und Apps werden die Werte erfasst und in Echtzeit an die behandelnden Ärzte übermittelt.“
Seit 2022 gibt es in Deutschland verbesserte Vergütungsstrukturen für das Telemonitoring in der Kardiologie, was dazu geführt hat, dass die digitale Unterstützung immer häufiger in der täglichen Praxis Anwendung findet. „Kardiologen berichten uns, dass sie durch das kontinuierliche Monitoring präzisere Diagnosen stellen und schneller therapeutische Maßnahmen einleiten können“, sagt Tobias Hastenteufel äußerst zufrieden. Dies wirkt sich direkt auf die Lebensqualität der Patienten aus: Durch die ständige Überwachung und frühzeitige Intervention können Verschlechterungen verhindert und Krankenhauseinweisungen reduziert werden. Das zeigt, wie wichtig digitale Lösungen in der modernen Medizin sind.
Auch in der COVID-19-Pandemie hat Qurasoft eine zentrale Rolle gespielt. Das Unternehmen konnte insbesondere im Bereich der Forschung und Therapie von Long-COVID seine Expertise unter Beweis stellen. Es war in zahlreichen Studien mit seiner SaniQ OS-Plattform involviert, die auch heute noch im Einsatz ist. Ein herausragendes Beispiel ist die Studie coverCHILD, die in Zusammenarbeit mit den Universitätskliniken in Marburg und Bielefeld durchgeführt wurde. Ziel war es, die Machbarkeit und Akzeptanz eines multimodalen Telemonitorings für Kinder und Jugendliche mit Post-COVID-Syndrom zu untersuchen. Dabei wurden tragbare Smart Spirometer zur Prüfung der Lungenfunktion und Smartwatches eingesetzt, um die Vitaldaten der jungen Patienten zu erfassen.
Die Ergebnisse der Studie sind beeindruckend: Über 90 Prozent der teilnehmenden Jugendlichen nutzen nachweislich nahezu täglich die App. Durch das digitale Monitoring konnten die Ärzte den Verlauf der Symptome besser nachverfolgen und gezielte Empfehlungen geben. Dies half den Jugendlichen, ihre Aktivitäten anzupassen und besser mit den Symptomen des Post-COVID-Syndroms umzugehen. Für die behandelnden Mediziner waren die gesammelten Daten eine wertvolle Unterstützung bei therapeutischen Entscheidungen.
Die Koblenzer Softwarefirma Qurasoft zeigt eindrucksvoll, wie Digitalmedizin das Gesundheitswesen verändern kann und sowohl Ärzte als auch Patienten im Alltag unterstützt. Mit ihrer innovativen Technologie trägt das Unternehmen nicht nur zur Verbesserung der individuellen Patientenversorgung bei, sondern setzt auch Impulse für die Weiterentwicklung der medizinischen Forschung.
