MEIN KOBLENZ … fördert digitale Zusammenarbeit

#kodin – eine digitale Plattform, die Unternehmer und Start-ups zusammenbringt

04. Dezember 2020
MEIN KOBLENZ … fördert digitale Zusammenarbeit

Jan Hagge, Geschäftsführer des TZK Koblenz, freut sich über die Verleihung des Sonderpreises Foto: Formrausch

Man glaubt es kaum, aber laut dem Bloomberg „Innovation-Index“ belegt Deutschland den ersten Platz unter 60 Wirtschaftsnationen und ist somit der innovativste Wirtschaftsraum der Welt. Zurückzuführen ist dies in erster Linie auf den Maschinenbau und die Autoindustrie. Im Service-Sektor hingegen, insbesondere bei Innovationen im Dienstleistungssektor, einem derzeit weltweit enorm wachsenden Bereich, sieht es hingegen eher schlechter aus. Hier befinde Deutschland sich nicht unter den Spitzenplätzen. Laut Bloomberg sei unter anderem ein Mangel an Innovationen im Bereich der Hochschulbildung der Grund hierfür.

Koblenz hingegen ist ein sehr innovativer Hochschulstandort im Bereich der Informatik und Digitalisierung und Koblenzer Start-ups zählen zu den erfolgreichsten in Rheinland-Pfalz. Um dieses oftmals unbekannte Spitzen-Know-How der Region zugutekommen zu lassen, haben die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Koblenz und das Technologiezentrum Koblenz (TZK) den Inkubator #kodin ins Leben gerufen. Kodin ist die Abkürzung für Koblenzer digitaler Inkubator. Will heißen, wie in einem Wärmeschrank werden optimale Bedingungen für die Zusammenarbeit zwischen etablierten und neuen, digitalen Unternehmen geschaffen, um Wachstum zu fördern und zu unterstützen.

Wie finde ich digitales Know-How für meine Firma?

„Wir möchten eine Plattform anbieten, auf der sich etablierte Unternehmen und junge digitale Start-ups finden und verbinden können“, erklärt Jan Hagge, Geschäftsführer des TZK die Idee. „Innovative Unternehmer, die neue Geschäftsmodelle vorantreiben wollen, finden hier die passenden Partner.

Gemeinsam soll herausgefunden werden, welche Firmen gut zueinander passen, welche Perspektiven sich ergeben und wie diese realisiert werden könnten. Gerade heute gibt es hochaktuelle Themen, die junge digitale Unternehmen in der etablierten Wirtschaft besser als viele andere bewegen können. Wir wollen diese Expertise künftig noch besser sichtbar und regional nutzbar machen.“

Rückendeckung aus der Wirtschaft für diese Idee gibt es genügend. Eine aktuelle Studie der WHU in Vallendar über Digitale Transformation im Mittelstand und in Familienunternehmen von Prof. Dr. Nadine Kammerlander zeigt deutlich, dass Unternehmen um das Potenzial der Digitalisierung wissen, aber Schwierigkeiten in der Umsetzung haben. „Als große Hürde wurde uns genannt, dass insbesondere das Fehlen technologischer Schnittstellen zwischen existierenden Anwendungen und neuen Technologien in der Praxis die Einsatzmöglichkeiten limitieren würden. Ebenso wurden als Schwierigkeiten Anschaffungs- und Einführungskosten und fehlendes Spezial-Wissen beschrieben“, so Prof. Kammerlander.

Ausgezeichnet mit dem Sonderpreis des R56+ Award

Genau dort will #kodin ansetzen. Spezial-Wissen zu vernetzen. Die WFG und das TZK haben die ersten Schritte gemacht, um diese Plattform ins Leben zu rufen. „Die Umsetzung ist nun der nächste Schritt“, so Jan Hagge. „Der Sonderpreis des R56+ Awards hat dem Vorhaben Rückenwind verliehen. Daher sind wir zuversichtlich, dass wir das Land als Partner gewinnen können. Und natürlich suchen wir auch weitere Akteure, die Interesse zeigen, die Plattform aktiv zu fördern.“ Petra Dettmer