MEIN KOBLENZ … bietet Unternehmen Platz

Hundeschule wird zur grünen Gewerbeoase

04. Dezember 2020
MEIN KOBLENZ … bietet Unternehmen Platz

Foto: Stadt Koblenz

Koblenz ist beliebt und wird immer beliebter. Nicht umsonst gilt Koblenz als Schwarmstadt, als eine Stadt, die viele Menschen insbesondere Jüngere anzieht. Menschen, die auch Arbeit in Koblenz suchen und letztendlich auch finden sollen. Arbeitsplätze gibt es. Unternehmen expandieren, suchen nach Gewerbeflächen. Nicht nur Mieter haben es in Koblenz schwierig, Wohnraum zu finden. Für Unternehmen ist es genauso schwierig. Damit diese nicht ins Umland ziehen und die Wirtschaftskraft verloren geht, hat die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Koblenz von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht und das ehemalige Bundeswehrgelände am Bubenheimer Berg, auf dem sich die Hundeschule befand, erworben und wandelt es in ein Gewerbegebiet um.

Vorzeigeprojekt wird bezuschusst vom Land

Das Gelände ist zwanzig Hektar groß und soll nur zu einem Drittel bebaut werden. „Wir werden lediglich sechs Hektar bebauen“, so der Geschäftsführer der WFG Thomas Hammann. „Vierzehn Hektar werden begrünt und sollen der Erholung dienen. Genutzt werden soll die Grünanlage sowohl von den Angestellten der Betriebe als auch von den angrenzenden Bewohnern. Nach Fertigstellung des Gewerbegebietes werden wir weniger versiegelte Fläche haben als zu Zeiten der Bundeswehr.“ Dieser Entsiegelungseffekt passt zu dem ganzen Konzept des neuen Gewerbegebietes, das einen höchst ökologischen Standard anstrebt. Auch das Land hat Gefallen an dem Konzept gefunden und dem Projekt einen Zuschuss gewährt im Rahmen des Wettbewerbs „Potenziale heben“. Ausgezeichnet werden Projekte mit Vorzeigecharakter, die Struktureffekte aufzeigen.

MEIN KOBLENZ … bietet Unternehmen Platz-2
Foto: ©FreshPaint - stock.adobe.com

Erste Spatenstiche im nächsten Jahr möglich

So sollen die Gebäudedächer begrünt werden. Wenn dies nicht möglich ist, weil die Dächer zum Beispiel für Sonnenkollektoren benötigt werden, dann sollen die Fassaden der Gebäude begrünt werden. Einen vertikalen Grünraum schafft man zum Beispiel, indem man Pflanzen an einem Gerüst oder einer Seilkonstruktion ranken lässt. Zudem ist ein Energiekonzept angedacht, dass für eine zentrale Wärme- und Energieversorgung unterstützt. Genaue Details werden erst im nächsten Jahr beschlossen. Wenn Mitte nächsten Jahres der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan verabschiedet wird, kann die Erschließung aufgebaut werden. Die Infrastruktur wie Abwasser- und Frischwasserversorgung, Strom, Straßenbau oder Internet werden dann in Angriff genommen werden. Gleichzeitig können auch schon die ersten Verträge mit den Eigentümern der Gebäude unterzeichnet werden und diese könnten Bauanträge stellen. Geplant ist die Nutzung für Handwerker sowie die hochwertige Büronutzung in einem Sonderbauteil mit herausgehobener baulicher Ausstattung, die vornehmlich wohl für IT-Arbeitsplätze genutzt werden soll. Über Anfragen nach Bauplätzen mangelt es der Wirtschaftsförderungsgesellschaft nicht. „Wir haben bereits jetzt eine 200-prozentige Nachfrage. Wer letztendlich den Zuschlag bekommt, entscheiden die Gremien nach der Fokussierung des Bebauungsplans“, erläutert Thomas Hammann das Prozedere. Petra Dettmer                          

Vertikaler Grünraum

Kletterpflanzen sind die am längsten bekannte Fassadenbegrünung. Die Pflanzen ranken an einem Gerüst oder einer Seilkonstruktion und halten sie damit von der Fassade fern. Denn wenn es bereits Risse in der Fassade gibt, können die Pflanzen in diese eindringen und somit die Fassade beschädigen.