Ein Sockelputz war nicht ordnungsgemäß ausgeführt, sondern der Kalkzement-Unterputz des aufsteigenden Pfeilers ohne Unterbrechung bis auf die Sperrbahn oberhalb der Fundamentkrone ausgeführt. Im unteren Bereich war ein Putzgewebe eingebettet, das ebenfalls direkt oberhalb der Sperrbahn endete.


Sowohl an der Pfeileroberfläche ablaufendes Schlagregenwasser als auch Oberflächenwasser oberhalb der Fundamentkrone dringen nach Regenfällen oberhalb der Sperrlage in den ungeeigneten und nicht abgedichteten Sockelputz ein. Im Sockelputz steigt das Wasser kapillar auf. Bei den sichtbaren Ausblühungen handelt es sich um Salze, die in wasserlöslicher Form in allen mineralischen Baustoffen und Putzen zu finden sind und durch die Kapillarität des Baustoffs an die Putzoberfläche gelangen. Durch die Kristallisation der Salze an der Putzoberfläche kommt es zu den flaumartig sichtbaren Salzausblühungen.

Zur Instandsetzung: Grundsätzlich sind Sockelputzflächen mindestens 30 cm hoch wasserabweisend auszuführen. Für hochwärmedämmendes Mauerwerk mit geringen Festigkeitsklassen sind Sockelleichtputze mit Herstellerfreigabe zu verwenden. Bauwerksabdichtungen sollten bis mindestens 15 cm über das anstehende Fertiggelände ausgeführt werden. Sockelputze werden an der Vorderseite zusätzlich mindestens 50 mm über anstehendes Gelände mineralisch abgedichtet. Im vorliegenden Fall war aufgrund der erforderlichen Anschlussabdichtung auf die Fundamentkrone mit vorbereitenden Maßnahmen vom Verfasser eine Sonderlösung auszuarbeiten. Für die Instandsetzung sind die Abdichtungen (Bauwerksabdichtungen) für erdberührte Bauteile in Verbindung mit der Richtlinie für Fassadensockelputz/Außenanlage zu planen und im System auszuführen.
Die häufigen Schadensfälle an Sockelzonen schon bei Neubauten zeugen davon, dass zu wenig Detailwissen vorliegt. Auch hinsichtlich der Verwendung von immer moderneren und in der Verarbeitung immer schneller abbindenden Mörtelsysteme, bestehen nach Auffassung des Verfassers Wissenslücken in der fachgerechten Verarbeitung aufgrund veränderter Materialeigenschaften.
Fazit: Viele Bauschäden lassen sich vermeiden, wenn mehr mit Detailvorlagen und Detailplanungen an Baustellen gearbeitet wird. Dies beugt vermeidbaren Schäden vor und verleiht dem Verarbeiter Sicherheit bei der Ausführung.