Mit Standortkampagne „AWstark!“ positives Lebensgefühl im Landkreis Ahrweiler aufzeigen

  

28. November 2020
Mit Standortkampagne „AWstark!“ positives Lebensgefühl im Landkreis Ahrweiler aufzeigen

Foto: Horst Bach

Der Landkreis Ahrweiler zählt im Vergleich mit anderen Regionen zu den erfolgreichen Wirtschaftsstandorten Deutschlands. Ein Branchenmix aus Handwerk, Dienstleistungen, Industrie, Handel, Tourismus und eine gute Infrastruktur sind die Garanten des bisherigen Erfolgs. „Aber allein unsere Bevölkerungsstruktur und die zu erwartende Entwicklung in den nächsten Jahren sollten die Alarmglocken läuten lassen“, sagte Tino Hackenbruch, Leiter der Kreiswirtschaftsförderung beim Unternehmerfrühstück des Ahrkreises. Dort war man sich einig: Der Fachkräftemangel in der heimischen Dienstleistungswirtschaft, der Gastronomie, bei Pflegeberufen und im Handwerk stellt die Wirtschaft vor große Herausforderungen, „die wir nur gemeinschaftlich annehmen und meistern können“, sagte Hackenbruch.

„AWstark!“ lautet dazu die Botschaft der Standortkampagne. Bei der Kampagne handelt es sich um eine branchenübergreifende Initiative der Industrie- und Handelskammer Koblenz, der Kreishandwerkerschaft und des Kreises Ahrweiler unter Beteiligung der Marketingagentur Shapefruit AG. Das Ziel der Kampagne besteht darin, die Attraktivität des gesamten Kreises als Wohnund Wirtschaftsstandort für potenzielle Arbeitnehmer zu steigern. Dazu will man sich vielfältiger Marketinginstrumente bedienen. Als Arbeitgeber werde sich in naher Zukunft im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter nur durchsetzen können, wer es schaffe, das Gefühl zu wecken, hier arbeiten und leben zu wollen, machte Hackenbruch deutlich.

Nach einer Vorausberechnung des Statistischen Landesamtes Bad Ems wird der Kreis im Jahr 2030 rund acht Prozent weniger Einwohner als heute haben. Das bedeutet einen Rückgang von etwa 10000 Menschen auf 120000 Einwohner. Hinzu komme, dass die Schülerzahlen seit Jahren kontinuierlich sinken. „Das wiederum führt zu sinkenden Zahlen geeigneter Bewerber“, brachte es Hackenbruch auf den Nenner. Beim letzten Ausbildungsjahr seien noch 310 Ausbildungsstellen im Kreis unbesetzt geblieben. Der Trend der sinkenden Ausbildungszahlen wird sich wegen der sinkenden Schülerzahlen und des Trends zum Studium auch in den kommenden Jahren fortsetzen.

Womit der Kreis bei Arbeitnehmern punkten kann, machte Frank Mies von Shapefruit deutlich. Bildung habe einen hohen Stellenwert für den Kreis: eine Hochschule, sechs Gymnasien, eine Gesamtschule, eine Berufsschule und ein dichtes Netz weiterer Schulen. Daneben kostenlose Kindergartenplätze, 19 Kliniken, darunter mehrere Akutkrankenhäuser und mehr als 200 niedergelassene Ärzte. Kurzum: Man müsse auf den Standort aufmerksam machen, so Mies. Es gebe für Unternehmen vielfältige Möglichkeiten, sich als attraktiver Arbeitgeber in der Region zu präsentieren, beispielsweise über eine Internetplattform. Nutznießer seien die Unternehmen selbst, betonte Hackenbruch: „Weil Sie es geschafft haben, sich gemeinschaftlich als Wirtschaftsstandort Landkreis Ahrweiler gegenüber anderen Regionen einen Wettbewerbsvorteil verschafft zu haben – und eben idealerweise keine Lehrstellen oder nachzubesetzende Arbeitsplätze unbesetzt bleiben.“ Horst Bach