Auftrag der Kreishandwerkerschaft ist aber nicht nur die Gesamtinteressen des selbstständigen Handwerks wahrzunehmen oder die Innungen bei der Erfüllung ihrer Aufgaben zu unterstützen. Der Schwerpunkt liegt nach wie vor in der Schaffung der Rahmenbedingungen für die Aus- und Weiterbildung der Lehrlinge, Gesellen und Meister in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Koblenz. Nachwuchs für das Handwerk zu begeistern, steht ganz oben auf der To-Do-Liste, denn der Fachkräftemangel lähmt Handwerk und Mittelstand nach wie vor. Viele Unternehmen müssen selbst in Corona-Zeiten auf Aufträge und Umsatz verzichten, weil sie nicht genügend Personal haben. Nicht wenige Betriebe suchen händeringend geeignete Mitarbeiter, um die Aufträge abarbeiten zu können. Kunden wiederum warten oft wochenlang auf einen Handwerker. Damit ist der Fachkräftemangel inzwischen das größte Investitionshindernis im Mittelstand.
Auch fast alle Innungen der KHS klagen über den Mangel an ausgebildeten Fachkräften oder nicht besetzte Lehrstellen. Mit vereinten Kräften will man den jungen Menschen die Werte des Handwerks vermitteln und vorleben.
Leidenschaft und Spaß waren schon immer wichtig im Berufsleben, doch heute zählt auch der Sinn der Arbeit. Unter dem Motto „Nur wenn du es ausprobierst, weißt du, was nichts für dich ist“ wirbt die Kampagne des Zentralverbands des Handwerks für seine kreativen und hochtechnisierten Berufe, die es gilt zu testen.
Egal, ob ein junger Mensch ein Praktikum absolvieren will, gleich mit einer Ausbildung durchstartet oder von einem Studium ins Handwerk wechselt: Handwerksberufe haben insbesondere in der heutigen Zeit mehr als je zuvor Zukunft. Wer gar eine Ausbildung zum Meister absolvieren will, muss Fachtheorie, Betriebswirtschaft, Recht und Berufspädagogik tadellos im Griff haben. Doch Einsatz und Willenskraft lohnen sich. Denn der Weg des Meisters führt zu Können, Perfektion und attraktiven Karriereoptionen. Studium oder Ausbildung im Handwerk? Diese Entscheidung muss heutzutage auch nicht mehr sein, denn beides lässt sich miteinander kombinieren. Inzwischen bieten Hochschulen in Zusammenarbeit mit Betrieben nicht nur duale, sondern sogar auch triale Studiengänge im Handwerk an.
Den Traum der Selbstständigkeit kann sich der Meister nicht nur mit einer Betriebsneugründung, sondern auch mit der Übernahme eines alteingesessenen Unternehmens erfüllen. Der Zentralverband des deutschen Handwerks (ZDH) schlägt nicht umsonst Alarm. Bis zum Jahr 2020 suchen über 180000 Handwerksbetriebe einen Nachfolger. Damit folgt dem Fachkräftemangel im deutschen Handwerk ein Unternehmermangel. Der ZDH warnt: „Ohne geeignete Nachfolger an der Unternehmensspitze droht der Verlust von Know-how, Wertschöpfung und nicht zuletzt von Ausbildungs- und Arbeitskräften im Handwerk.
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