Miriam Schuff ist seit letztem Jahr die neue Citymanagerin und Geschäftsführerin der Koblenz-Stadtmarketing GmbH und hat die Aufgabe mit ihrem Team bestehend aus Sabine Bernardy, Lisa Friedrich und Theresa Müller sowie Mitgeschäftsführer Claus Hoffmann die Innenstadt von Koblenz innovativ zu fördern. Wir sprachen mit ihr über ihre Aufgaben und Projekte.

Welche Aufgaben hat eine Citymanagerin?
„Sie soll Koblenz in eine lebens- und liebenswerte Stadt mit Strahlkraft verwandeln. Man soll sich in Koblenz gerne ansiedeln. Koblenz soll ein attraktiver Platz sowohl für Besucher, Anwohner als auch für Fachkräfte sein. Aber das kann ich als Citymanagerin natürlich nicht alleine umsetzen. Nur gemeinsam mit den Gewerbetreibenden und dem Handel können wir die Attraktivität der Stadt steigern, die Aufenthaltsqualität und das Einkaufserlebnis durch kreative Events und Aktionen erhöhen und die Besucher durch die Erschließung neuer Möglichkeiten in die Stadt locken.“
Sie sind dann also eine Art Impulsgeberin?
„Genau. Ich bin die Schnittstelle zwischen Handel, Wirtschaft, Besuchern und der Stadt Koblenz und die aktive Treiberin für die Innenstadt. Ich stehe im engen Austausch mit der Wirtschaftsförderung, dem Kulturamt und den touristischen Leistungsträgern und weiteren Institutionen. Mein Ziel ist es, dass die Kaufkraft in der Innenstadt bleibt und Koblenz als attraktive Shoppingstadt wahrgenommen wird. Gleichzeitig bin ich aber auch Geschäftsführerin der Koblenz-Stadtmarketing GmbH. In der GmbH setzen wir ganz gezielt Projekte um. Wir organisieren Veranstaltungen, wie zum Beispiel jüngst den FrühlingsZauber, den SchängelMarkt oder das beliebte Koblenzer Ufer-Kino.“
Als Geschäftsführerin der Koblenz-Stadtmarketing GmbH sind Sie wem gegenüber verpflichtet?
„Ich bin angestellt bei der Stadtmarketing GmbH, die drei Gesellschafter hat. Das sind die Koblenz-Touristik GmbH, der Gewerbeverein „SMART e. V.“ (Anmerkung der Redaktion: Verein für Standortmarketing und Tourismusförderung in Koblenz und der Region), in dem sich Händler, Gastronomen, Hoteliers und Gewerbetreibende mit Standort in der Innenstadt zusammengetan haben, und dem Koblenzer Bürgerverein. Mit SMART arbeiten wir sehr eng zusammen. Die regelmäßigen Handelstreffen sind mir besonders wichtig, um zu erfahren, welcher Bedarf gerade in der Innenstadt besteht. Die Akteure vor Ort haben den täglichen Kontakt zu den Besucher, sie nehmen die Stimmungen wahr und wissen, was gewünscht wird. Ich möchte ein gut funktionierendes Netzwerk fördern, das den Austausch untereinander stärkt.“
Mit welchen Anliegen kommen die Menschen zu Ihnen?
„Das ist ganz unterschiedlich und sehr bunt. Es kommt sehr stark auf die Zielgruppe an, welche Anliegen an uns herangetragen werden. Die Besucher der Innenstadt haben oft Fragen zu Einkaufsmöglichkeiten oder Fragen zu Veranstaltungen. Einzelhändler tragen Rückfragen zu geplanten Aktionen, Herausforderungen mit Regularien der Stadt aber auch Ängste und Ideen für neue Konzepte an uns heran. Natürlich werden wir als Schnittstelle aber auch viel mit Kritik und Forderungen konfrontiert.“
Wie gehen Sie damit um?
„Ich nehme jedes konstruktive Thema an, welches an mich kommuniziert wird und werte stetig aus, was ich daraus angehe. Wir sind ein sehr kleines Team. Daher sind unsere Möglichkeiten stark begrenzt. Aber als Impulsgeberin und „Kümmerer“ stoße ich an, was wir selbst nicht realisieren können, gebe Ideen weiter, oder vermittle zwischen Händlern und zum Beispiel dem Ordnungsamt. Ich kann natürlich nicht alleine dafür sorgen, dass morgen zum Beispiel die Innenstadt überregionale Strahlkraft besitzt und überall neue Parkplätze entstehen. Ich kann aber diese Wünsche weiterleiten und erste Lösungsansätze angehen.“

Aber die vielen Leerstände von Geschäften in der Innenstadt spiegeln doch ein anderes Bild wider?

„Ein gutes Beispiel: der Leerstand. Wie oft höre ich, oh Gott, Koblenz hat so viel Leerstand, da steht alles leer, was machen wir denn da? Es wirkt manchmal wie eine leichte Panik, die sich verbreitet. Ich habe das Thema mit dem Wirtschaftsförderer, Herm Hammann, besprochen. Der konnte ganz schnell aufklären, dass das so nicht stimmt. Leerstand bedeutet nicht Leerstand. Die Räumlichkeiten, die leer stehen, sind im Hintergrund häufig schon neu vermietet. Der Mieter wartet manchmal nur auf Handwerker für den Umbau oder auf Genehmigungen. Darauf ruhe ich mich aber nicht aus. Sondern arbeite an einem Konzept, wie wir gemeinsam mit dem Amt für Wirtschaftsentwicklung das Thema Leerstand und Ansiedlung für Koblenz strukturell angehen.“
Müsste das nicht besser kommuniziert werden?
„Richtig. Das ist ein aktuelles Projekt für dieses Jahr. Gerne würden wir die Schaufenster folieren, um zu zeigen, wer dort demnächst einzieht. Mit Gucklöchem zum Beispiel, so dass Besucher der Innenstadt den Fortschritt mit verfolgen zu könnten. Aber der Kontakt zu den Mietern ist schwierig. Nicht jeder Inhaber lässt das zu. Dabei könnten wir so zeigen, was hier für tolle neue Sachen entstehen, worauf sich der Besucher schon bald freuen kann. Eine andere Möglichkeit der Kommunikation sind die Social Media Kanäle, auf denen wir jetzt verstärkt unterwegs sein werden.“
Sie sehen Koblenz also als lebendige Shoppingstadt?
„Ja, auf jeden Fall. Koblenz ist in einem stetigen Wandel. Das ist ein Zeichen der Lebendigkeit. Es gab so tolle Ladenöffnungen wie Cahua, die Schokoladenmanufaktur, oder die zweite Filialeröffnung von Aachener. Oder schauen Sie sich das neue Quartier an der Liebfrauenkirche an.“
Ein neues Quartier?
„An der Liebfrauenkirche hat sich gerade ein Quartier zusammengeschlossen, das wieder den langen Donnerstag aufgreifen will. Ziel ist es, neue Angebote in der Innenstadt anzubieten. Sehen Sie, die Kaufkraft ändert sich. Das Konsumverhalten ändert sich. Generationen änderm sich. Die Arbeitswelt - Stichwort Home-Office - ändert sich. Die Mitarbeiter in der Mittagszeit fehlen. Das heißt, man kann nicht mehr an den alten alten Konzepten festhalten. Es müssen neue her. Das Thema Shopping wird sich in Zukunkt viel enger mit dem Thema Erlebnis und Verweilen verbinden.“
Was erwartet die Kunden im Liebfrauenquartier?
„Jeden ersten Donnerstag im Monat, also auch heute am 4. Mai, sind die Geschäfte länger geöffnet. Auch nach der Arbeit oder dem Home-Office soll es attraktiv sein, in die Stadt zu kommen. Dafür wird auch etwas geboten. Es geht nicht nur ums Shoppen. Die Händler haben tolle Ideen für die Besucher.

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