
Vor fünf Jahren hat die IHK Koblenz eine Studie in Auftrag gegeben, um eine Hotelbedarfsanalyse für das Mittelrheintal“ zu erstellen. Der prognostizierte Gesamtbedarf betrug innerhalb der nächsten zehn Jahre, also bis 2027, rund 1900 bis 2100 Zimmer. Das heißt, um die 4000 Betten fehlen.
Obwohl bereits fünf Jahre vergangen sind, sind die Zahlen immer noch aktuell, weiß Christian Dübner, Tourismusreferent der IHK Koblenz. „An der Situation außerhalb von Koblenz hat sich nichts geändert. Kleine Betriebe verschwinden vom Markt, da keine Unternehmensnachfolge in Sicht ist und Neueröffnungen sind rar.“
Über 250 neue Zimmer in den letzten fünf Jahren
Nicht so in Koblenz. Hier haben in den letzten Jahren mehrere Hotels eröffnet. Mit dem Fährhaus, sogar eines der modernsten Hotels in Rheinland-Pfalz, so Dübner. In der Innenstadt haben das Sander mit 100 Zimmern und das Super 8 by Wyndham mit 112 Zimmern ihre Türen für Gäste geöffnet.
Moritz Klöckner, Geschäftsführer ATAG Klöckner & Cie
Über 250 weitere Zimmer im Entstehen
Für Sommer 2024 hat die Hotelkette Motel One die Eröffnung ihres Hauses mit 177 Zimmer und einer Sky-Lounge angekündigt. Das Hotel entsteht an der Löhrstraße, Ecke Pfuhlgasse. Ferner plant Kenan Tayhus zwei Hotels in der Altstadt, nahe am Görresplatz.
Koblenz ist beliebt
Dass sich gleich zwei Hotelketten in Koblenz niederlassen, ist für Tourismusexperte Dübner erfreulich, denn das geschehe nur an wenigen Standorten. Grund dafür sind vielleicht auch die boomenden Städtereisen. Laut jüngster Statistik des Landesamtes konnte Koblenz denn auch einen neuen Rekord knacken. 840 000 Übernachtungen wurden 2022 in Koblenz gezählt. Damit stieg die Zahl im Vergleich zu 2019 um knapp 15 Prozent.
Ein Trend der anhält. In den letzten Jahren verzeichneten Städte mit über 50000 Einwohnern ein Plus von 60 Prozent an Touristen Reisen werden kürzer, aber häufiger. Dies hat auch die Hotelbedarfsanalyse ergeben. Koblenz kann also entspannt der BUGA entgegensehen. Petra Dettmer
Wirtschaftliche Bedeutung von Hotelzimmern:
Bezogen auf ein neues Zimmer kann gesagt werden, dass der durchschnittliche Umsatz pro Zimmer sich auf rund 29000 bis 32000 Euro beläuft. Mit jedem neuen Zimmer entstehen in der Regel zwischen 0,4 und 0,6 neue Arbeitsplätze und rund 13000 bis 15000 Euro an neuer Wertschöpfung für die Region. Zusätzlich fließen pro neuem Zimmer rund 16000 bis 17000 Euro an Lieferanten von Waren und Dienstleistungen, die indirekt durch die neuen Betriebe profitieren.
Quelle: „Beherbergungs- und Verträglichkeitsanalyse für das Mittelrheintal, Oktober 2018