Schreinerei Karl Kindler in Bad Breising: Holz im Blut

In 150 Jahren Unternehmensgeschichte legt der Firmeninhaber großen Wert auf die Ausbildung eigener Fachkräfte

01. September 2025
Schreinerei Karl Kindler in Bad Breising: Holz im Blut

Foto: Schreinerei Kinder

Die Schmittgengasse in Bad Breisig im Jahr 1875: Anton Alois Kindler, 27-jähriger Schreinermeister, gründet hier einen Betrieb. Was er da ganz sichernicht ahnen kann: Er legt auch den Grundstein für eine Schreinerdynastie und man sagt, die Kindlers haben Holz im Blut“, so sein Nachfahre Stephan Kindler. Der 52-Jährige leitet das Familienunternehmen seit 2005 in fünfter Generation.

150 Jahre und drei Firmensitze später kann die Schreinerei Karl Kindler auf eine beeindruckende Geschichte verweisen. Die Ausbildung von Jugendlichen gehörte immer dazu „und alle fünf Kindler-Generationen haben großen Wert auf die Fachkräftesicherung in den eigenen Reihen gelegt.“ Mehr als 200 Lehrlinge waren es im Laufe der Jahre. Und auch aktuell sind es vier Jugendliche. „Jährlich gehen um die 20 Bewerbungen ein“, sagt Stephan Kindler. Die Nachfrage ist also da und Kindler, auch Vorsitzender des Gesellenprüfungsausschusses und so ehrenamtlich in Sachen Ausbildung engagiert, führt dies auf den guten Ruf des Unternehmens zurück. „So wie die Kunden, tauschen sich auch Jugendliche zu gemachten Erfahrungen aus“, weiß Kindler. „In einem Fall hat unser Lehrling ein Schülerjahrespraktikum bei uns gemacht und jeder wusste, was er am anderen hat. Besser geht es ja kaum.“

Stephan Kindler, Fabian Deutsch, Emilio Gampp, Leo Schick und Jana Gilles
Stephan Kindler, Fabian Deutsch, Emilio Gampp, Leo Schick und Jana Gilles

Aus Polch, Koblenz, Galenberg (bei Niederzissen) und Sinzig kommen Kindlers Nachwuchstalente und nehmen damit teilweise eine gewisse Wegstrecke in Kauf. „Für eine Ausbildung in diesem Betrieb investiere ich das gerne“, sagt die 23-jährige Jana Gilles aus Polch. Sie absolviert das dritte Lehrjahr, Fabian Deutsch (16) und Emilio Gampp (23) sind die„Neueinsteiger, Leo Schick (21) ist im zweiten Ausbildungsjahr.

Und auch Stephan Kindler und seine mitarbeitende Ehefrau Judith haben gute Hoffnung, dass einer ihrer drei Sprösslinge wieder so viel Holz im Blut hat, dass die Kindlers in sechster Generation die Schreinertradition fortsetzen werden. „Unser Sohn Justus ist zwar noch jung, aber er hat da schon gewisse Vorstellungen geäußert“, verrät der Chef von 13 Mitarbeitern, darunter zwei Meister.

„Unsere Kunden suchen oft das Besondere - Dinge, die es nicht von der Stange gibt. Dafür sind wir bestens ausgestattet“, erklärt Kindler die gute Nachfrage. Neben Privatkundschaft zählen auch Unternehmen, Kirchen, Gastronomen und Hotels zum festen Kundenkreis. Doch ausruhen auf den Lorbeeren der Vergangenheit, das kommt nicht in Frage. „Wir leben von der Zufriedenheit unserer Kunden - egal, ob wir einen Rollladen reparieren, Fenster einbauen oder maßgefertigte Möbel liefern. Unsere Kunden sollen spüren: Was den Namen Kindler trägt, ist mit Sorgfalt und Liebe gemacht.“

Vielleicht liegt genau darin das Erfolgsgeheimnis des Traditionsbetriebs. Denn wer sich 150 Jahre am Markt behaupten kann, muss vieles richtig gemacht haben.

Kontakt:
Schreinerei Karl Kindler GmbH & Co. KG
Tel. 02633 454 30
www.schreinerei-kindler.de

Ausbildungserfahrungen

„Wir machen keine spezielle Ausbildungswerbung, sondern erreichen über einen guten Ruf des Unternehmens die Jugendlichen als potentielle Lehrlinge“, so Stephan Kindler (im Bild hinten links).

Damit hat das 150-jährige Unternehmen gute Erfahrungen gesammelt„, denn auch in diesem Jahr gingen 20 Bewerbungen bei uns ein“. Fabian Deutsch (rechts) und Emilio Gampp (vorne) sind nun die Lehrlinge 2025, Leo Schick (links vorne) ist im zweiten Lehrjahr, Jana Gilles (Mitte hinten) im dritten. Damit absolvieren gleich vier Jugendliche momentan ihre Ausbildung im Traditionsunternehmen. „Wieviele es in 150 Jahren genau waren, haben wir nicht mitgezählt. Da wir jedes Jahr mindestens einen Lehrling eingestellt haben, sind es bis heute über 200.“