Mit gerade mal 22 Jahren ist Niklas Ring nicht nur bereits Bäckermeister – er hat auch erfolgreich Deutschland bei der Weltmeisterschaft der Bäckerjugend im brasilianischen São Paulo vertreten. Dafür wurde er zuvor gezielt in der Bäckernationalmannschaft trainiert. Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Janus Ripken aus Hamburg erkämpfte er sich einen beachtlichen fünften Platz.
Der Wettbewerb des Internationalen Bäcker- und Konditoren-Verbands forderte den Teilnehmern alles ab: Sechs Stunden hatten die Teams Zeit, um ihr Können in der Herstellung von Backwaren wie klassischem Roggen-Mischbrot, Croissants und kreativen Plunderteilchen mit spezieller Füllung unter Beweis zu stellen. Darauf hatte sich der junge Bäcker aus dem Kammerbezirk der Handwerkskammer (HwK) Koblenz ein halbes Jahr lang und immer am Wochenende an der Akademie des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks vorbereitet.
Beim Wettkampf in Brasilien gelang es dem deutschen Team dann trotz einer Schnittverletzung, die sich Niklas während des Wettkampfs an der Wade zuzog, alle Aufgaben rechtzeitig und mit hoher Qualität zu absolvieren. Was war passiert? Er hatte eine Tasche mit Messern an seine Schürze gebunden, um das Werkzeug schnell zur Hand zu haben. Als er sich vor den Ofen kniete und zur Seite drehte, bohrte sich die Spitze eines Messers in die Wade.

Trotzdem zeigten beide Deutsche bis zur letzten Minute vollen Einsatz: „Wir konnten alles stellen, wie wir es geplant hatten. Wir mussten aus Zeitgründen nur ein paar Abstriche beim Schaustück machen-auch wegen des Verbands“, berichtete Niklas Ring anschließend. Nach dem Erlebnis in Brasilien erklärte er: „Wir haben einen starken fünften Platz erreicht. Und auch wenn es nicht fürs Treppchen gereicht hat, sind wir zufrieden mit unserer Leistung.“
Schon lange vor der Weltmeisterschaft hatte Ring mit exzellenten handwerklichen Leistungen auf sich aufmerksam gemacht: Seine Ausbildung absolvierte er im Unternehmen Backkultur Müsch in Alflen und schloss die Gesellenprüfung 2024 mit „sehr gut“ ab. Bei der Deutschen Meisterschaft im Handwerk, der sogenannten „German Craft Skills“, kämpfte sich der Koblenzer Bäckergesellenach dem Sieg auf Kammer- und Landesebene dann bundesweit bis auf den zweiten Platz vor. Seit Kurzem hat er außerdem den Meistertitel in der Tasche.
Bei der HwK Koblenz ist man stolz auf den jungen Genusshandwerker: „Niklas Ring ist ein herausragendes Beispiel für die Leistungsfähigkeit unseres Handwerkernachwuchses. Sein Weg vom sehr guten Gesellen über den Meistertitel bis zur Weltmeisterschaft zeigt, was im Handwerk möglich ist. Wir sind stolz auf seine Leistung und wünschen ihm viel Erfolg für die Europameisterschaft“, so Ralf Hellrich, Hauptgeschäftsführer der HwK Koblenz. Er blickt damit bereits auf die nächste Herausforderung für den jungen Bäckermeister: Vom 9. bis 13. September tritt Niklas Ring bei den EuroSkills, der Europameisterschaft der Berufe, im dänischen Herning an. Die Daumen sind gedrückt!
Kontakt:
Backkultur Müsch GmbH & Co. KG
Tel. 02678 289
www.baeckerei-muesch.de
Schon als Azubi die Welt erkunden
Im Handwerk gibt es schon ab der Ausbildung viele Möglichkeiten, Auslandserfahrung zu sammeln – professionell unterstützt von der Handwerkskammer (HwK) Koblenz und finanziell gefördert.
Das Team der Mobilitätsberatung der HwK Koblenz unterstützt Auszubildende während ihrer Lehrzeit in Handwerksbetrieben aus dem Kammerbezirk sowie Gesellen und Meister im Jahr nach dem Abschluss ihrer Prüfung bei der Organisation von Auslandspraktika und dem Beantragen von Stipendien. Zur Auswahl stehen zweiwöchige bis dreimonatige Aufenthalte in 33 Ländern Europas – beispielsweise Norwegen (Bild im Text). Das Programm „Berufsbildung ohne Grenzen“ wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Es soll helfen, über Grenzen hinweg voneinander zu lernen.
Informationen: www.berufsbildung-ohne-grenzen.de, mobira@hwk-koblenz.de