Ob es Philipp Reinhard im Jahr 1888 bewusst war, dass er mit der Gründung seines Dachdeckerbetriebs in Oberhonnefeld den Grundstein für eine lange Familientradition legen würde? Von Philipp zu Willi zu Horst wurde das Unternehmen weitergegeben, bis Udo Reinhard (Bild oben, Mitte) Anfang der 1990er Jahre die Nachfolge antrat. Neben der kaufmännischen Verstärkung durch Ehefrau Elke (Bild oben, rechts) verlässt sich der 64-jährige Dachdeckermeister dabei insbesondere auf seinen Sohn Jannik (Bild oben, links). Während der 27-Jährige derzeit seine Meisterausbildung um die Fortbildung zum Betriebswirt nach der Handwerksordnung bei der Handwerkskammer Koblenz erweitert, ist er bereits fest im Familienbetrieb eingebunden und übernimmt als Prokurist verantwortungsvolle Aufgaben. Die Betriebsübergabe an ihn - und damit in die Hände der fünften Generation - ist für das nächste Jahr geplant.
Dabei hat sich seit Betriebsgründung im Jahr 1888 das Berufsbild des Dachdeckerhandwerks sichtlich verändert. Die Zeiten, in denen Willi Reinhard (Foto links unten, in der Mitte mit Pfeife) Schieferplatten mit zusammengeknoteten Kordeln über Holzgerüste auf die Dächer trug, gehören im Sinne der Arbeitssicherheit der Vergangenheit an. Auch die Tage, an denen Horst Reinhard bei bekannten Hofbesitzern in der Umgebung Leitern deponierte und diese mit dem Fahrrad zu den nahegelegenen Baustellen fuhr, sind längst passé. Und doch kann sich Udo Reinhard heute noch gut an den ersten Firmenwagen zurückerinnern, „der ab 1955 den Arbeitsweg und den Transport von Materialien erheblich erleichterte. Genug Leistung, schwere Lasten zu ziehen, hatte der VW Käfer (mittleres Foto unten, mit Willi Reinhard links und Horst Reinhard) allerdings noch nicht. Und so ließen wir den ersten Schrägaufzug des Betriebs, ein eisernes Schlachtross, in den 60ern das eine oder andere Mal ungenutzt stehen, weswegen die Ziegel nach wie vor überwiegend von Hand auf die Dächer gelangten.“



Heute sieht das ganz anders aus: Technische Standards und moderne Maschinen wie die CNC-gesteuerte Schwenkbiegemaschine, Schrägaufzüge aus Aluminium, Leichtkräne und ein Lastenkran unterstützen die Familie Reinhard und ihr mittlerweile 15-köpfiges Team bei der erfolgreichen Abwicklung ihrer Baustellen in der Region, manchmal sogar im Ausland. Dort setzen sie die Wünsche ihrer Auftraggeber um, die sich im Laufe der Zeit ebenso wandelten wie die Arbeitsbedingungen.„Schiefer, Faserzementplatten, Tonziegel und viele mehr - einige Materialien sind noch heute gefragt, andere Baustoffe kamen und gingen. Neben den derzeit beliebten Falz- oder Flachdächern prägen aktuell Schlagworte wie, Begrünung und, Photovoltaik unser Gewerk“, erklärt Udo Reinhard, der mit den vielschichtigen Veränderungen in seinem Berufsfeld stets Schritt hielt und nun auch als Klimahandwerker die Umsetzung der Energiewende begleitend unterstützt.
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