Koblenz: Familienwerte und Handwerkstradition

Ein großes Jubiläum feiert das Unternehmen Erwin Christian Landmaschinen, er legte den Grundstein für eine Handwerkstradition, die bis heute Bestand hat.

21. Mai 2025
Koblenz: Familienwerte und Handwerkstradition

Neben der HwK Koblenz feiert auch das Unternehmen Erwin Christian Landmaschinen ein großes Jubiläum – und ist sogar 25 Jahre älter als die Kammer!

Viele Jahrzehnte sind vergangen, seit der landwirtschaftliche Betrieb der Familie Christian in Abtweiler den Mittelpunkt ihres täglichen Lebens bildete. Das Wohnhaus lag in unmittelbarer Nähe zu den Stallungen für Milchvieh und Schweine sowie zur Scheune, in der Getreide und Heu lagerte. Vor 150 Jahren lebte die Familie weitgehend von dem, was der Hof hervorbrachte. Mit der Gründung einer Schmiedewerkstatt im Jahr 1875 schlug Karl Christian ein weiteres Kapitel auf und legte den Grundstein für eine Handwerkstradition, die bis heute Bestand hat.

Seitdem arbeitet die Familie im Dienst der Landwirtschaft. Unter der Leitung von Schmiedemeister Erwin Christian (auf dem unteren Bild auf Seite 51 mit einer Ehrenurkunde seines Großvaters) und seinen Söhnen ist ein modernes Landtechnikunternehmen in Bad Sobernheim entstanden. Mähdrescher und Traktoren warten hier auf neue Besitzer oder lassen sich bei Reparaturen unter die Haube schauen. Bereits 2006 übergab der Vater den Betrieb an seine Söhne (Bild oben v. r.) Karl-Peter und Matthias. Auch wenn die Familie 2019 sowohl von dem damals 80-jährigen Erwin als auch seiner Mutter Abschied nehmen musste, bleiben sie in den Herzen ihrer Lieben - und des Unternehmens-immer präsent.

„Oma Maria war die gute Seele im Betrieb. Wichtige Entscheidungen, wie die Umzugspläne nach Bad Sobernheim, wurden stets mit ihr abgestimmt“, erinnert sich Matthias Christian.„Wenn ihr glaubt, dass ihr es schaffen könnt... das Wichtigste ist, dass ihr zusammenhaltet“, gibt er einen ihrer wertvollen Ratschläge wieder.„Auch, wenn mal nicht alles rundläuft, ist es wichtig, nicht zurück, sondern nach vorne zu schauen“, weiß bereits Marcel Christian (Bild oben I.) ganz im Sinne der Familienmentalität zu berichten. Als gelernter Land- und Baumaschinenmechatroniker steht der 27-jährige Sohn von Karl Peter Christian schon in den Startlöchern, um den Familienbetrieb in sechster Generation in die Zukunft zu führen.

Um das zu ermöglichen, ergänzen sich der 65-jährige Karl-Peter Christian als Handwerker vom Fach und der neun Jahre jüngere Kaufmann Matthias Christian in der Geschäftsleitung vortrefflich und führen die Familienaufgabe mit dem bewährten Erfolgsrezept weiter. Neben„klugen Investitionen in den Ausbau des Betriebs“ lautet dieses für die beiden Brüder: „Durch Fleiß und Glück. Vor allem unsere langjährigen Mitarbeiter sind dabei eine entscheidende Triebfeder.“ Matthias Christian ergänzt: „Auch der persönliche Einsatz spielt eine große Rolle. Einschließlich der Überstunden und der intensiven Wochenenden während der Erntezeit kommt mein Bruder Karl Peter, der seit 50 Jahren im Betrieb mitwirkt, schätzungsweise auf doppelt so viele Arbeitsstunden wie üblich.“ Und noch eine Weisheit ihres Vaters Erwin wird sie in Zukunft begleiten: „Immer mehr gute als schlechte Entscheidungen treffen, wenn möglich.“

Kontakt:
Erwin Christian Landmaschinen
Tel. 06751 4062
www.christian-landmaschinen.de

Traktoren als Zeitzeugen des technischen Fortschritts

Die Landmaschinentechnik hat sich von ihren Anfängen bis heute stetig und rasant weiterentwickelt. Die Familie Christian begleitet diesen technischen Fortschritt bereits seit 150 Jahren und gestaltet ihn bis heute aktiv mit. Matthias Christian gibt einen Einblick:

Früher kostete ein Traktor mit 15 PS rund 12.000 D-Mark. Heute verfügen moderne Maschinen über bis zu 200 PS und schlagen im Durchschnitt mit etwa 150.000 Euro zu Buche. Viel Geld – damals wie heute.

Im Laufe der Zeit ist ein wesentlicher Teil der landwirtschaftlichen Betriebe immer größer geworden. Mit ihnen wuchsen ebenfalls die Anforderungen an die Landmaschinen, die heute dank fortschrittlicher Technik nicht nur leistungsfähiger und effizienter arbeiten, sondern die Landwirte körperlich erheblich entlasten. Gleichzeitig hat sich der Komfort deutlich verbessert: Während Traktoren früher mit 25 km/h über die Felder holperten, bieten moderne Traktoren bei einer Geschwindigkeit von 60 km/h ein Fahrgefühl wie ein Auto. Seit einigen Jahren halten auch Elektromotoren Einzug auf diesem Gebiet. Aufgrund des reduzierten Geräuschniveaus sind elektronische Radlader zum Beispiel auf Pferdehöfen besonders beliebt.

Der Wandel spiegelt sich im Reparaturbedarf wider. In den Anfängen lag der Schwerpunkt auf mechanischen Schäden wie gerissenen Lagern, gebrochenen Wellen oder beschädigten Zahnrädern. Heute beginnen wir mit dem Auslesen des Fehlercodes. Neun von zehn Störungen sind mittlerweile elektronischer Natur. Damals wie heute nutzen wir unsere Leidenschaft und unser Knowhow aus 150 Jahren, um die Maschinen unserer Kunden schnell und zuverlässig wieder auf die Felder zu bringen.“