Bereits im 19. Jahrhundert, zu Zeiten der Romantik, war die Bäderlei mit ihrer Felsenlandschaft hoch über Bad Ems ein überaus beliebtes Ausflugsziel. Mit zahlreichen Aussichtspunkten, den Heinzelmannshöhlen sowie der Mooshütte, damals ein Treffpunkt für Verliebte, bot der Ort immer schon die Gelegenheit, die Landschaft zu genießen. Auch Karl Baedecker, Reiseführerpionier, pries die Felsen der Bäderlei, ebenso wie der berühmte Schriftsteller Dostojewski, der sie "die schönsten der Welt" nannte.

Als Kurort war Bad Ems weit über die Region beliebt. Es gab viele bekannte Kurgäste, darunter auch den Entwicklungschef der Firma Leitz aus Wetzlar, Oskar Barnack. Barnack kam gleich zu mehreren Aufenthalten nach Bad Ems und machte hier eine der innovativsten Erfindungen des letzten Jahrtausends: die 35-mm-Kleinbildkamera. Auf dem Plateau auf der Bäderlei hoch über Bad Ems machte Barnack mit einer verkleinerten Filmkamera erste Testaufnahmen.
Diese Kamera gilt als Prototyp der 35-mm-Kleinbildkamera und löste die Glasplattenfotografie ab. Seit 1913 arbeitet Barnack an der Kamera. In seinem Werkstattbuch findet sich im März 1914 der Eintrag „Lilliput Kamera mit Kinofilm. FERTIG“. Am 12. Juni 1914 meldete Ernst Leitz Wetzlar diese Ur-Leica als Patent an. In die Serienfertigung sollte die Kamera allerdings erst zehn Jahre später gehen. Denn am 1. August 1914 begann der 1. Weltkrieg.
Trotz hervorragender erster Bilder ging diese erste LEICA (Leitz Camera) erst 1924 in Serie und wurde 1925 der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Erfinder dieser revolutionären Kamera verstarb schon mit 57 im Jahre 1936. Heute erinnert auf der Bäderlei der Leica-Fotopunkt an diese einzigartige Erfindung und ermöglicht allen Fotobegeisterten eine Bildaufnahme an dieser historischen Stelle.