Mit dem neuen Gerät zur Digitalen Subtraktions-Angiographie (DSA) können wir unseren Patientinnen und Patienten mit Gefäßerkrankungen eine noch schonendere Diagnostik und Therapie anbieten“, freut sich PD Dr. Götz Lutterbey, Chefarzt des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie. Mit dieser hochmodernen Anlage können sämtliche arterielle und venöse Gefäße und Gangsysteme, wie die Gallenwege sichtbar gemacht werden. Gleichzeitig können die Ärzte therapeutische Eingriffe vornehmen, wie zum Beispiel Engstellen weiten und Stents einsetzen, Blutungen stillen oder Tumore behandeln.
Ein großer Vorteil der neuen Angiographie-Anlage ist neben der strahlungsarmen, volldigitalen Röntgentechnik die herausragende Bildqualität, dank neuestem Detektor. Dieser ist unter anderem für Eingriffe an der Aorta Aorteneingriffe besonders groß dimensioniert. Dabei können störende Bildelemente, wie Knochen oder Weichteile aus dem Bild entfernt werden. So wird die Darstellung der GefäBe genauer. „Wir können selbst kleinste Arterien, wie zum Beispiel Gefäße am Unterschenkel und Fuß sichtbar machen und auch behandeln“, sagt Peter Wack, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie. Dies bietet vor allem bei Patientinnen und Patienten mit Diabetischem Fußsyndrom enorme Vorteile.
Darüber hinaus verfügt die Anlage über eine neue Kontrastmittelpumpe und eine Software, mit der auch alternativ Kohlendioxid-Gas als Kontrastmittel verwendet werden kann. Davon profitieren Patienten, die allergisch auf Kontrastmittel reagieren oder die es nicht vertragen, weil ihre Nieren erkrankt sind.
Die Anlage, die mit einem Schwerlast-Tisch ausgestattet ist, wurde in einem sogenannten Hybrid-Operationssaal eingebaut. Hier können große gefäßchirurgische Eingriffe mit einem interdisziplinären Team, dem beispielsweise Radiologen, Gefäßchirurgen, Internisten und Anästhesisten angehören, vorgenommen werden. Um ausreichend Platz im OP zu haben, wurde die Anlage an der Decke befestigt. Der Arm mit dem Röntgengerät kann sich frei um den Patienten drehen, was viele Zugangsmöglichkeiten eröffnet.
Von der neuen AngiographieAnlage profitieren auch die Patientinnen und Patienten der Inneren Medizin. „Wir verwenden das Gerät zum Beispiel für Eingriffe an den Gallenwegen (PTCD)“, so PD Dr. Lutterbey. Es sind auch Rendezvous-Verfahren mit der Endoskopie möglich. Diese speziellen Techniken werden beispielsweise angewandt, um verschlossene Gallenwege zu öffnen. Zusätzlich wird die DSA zur lokalen arteriellen Tumortherapie, vor allem zu Behandlung von Lebertumoren genutzt. Dabei injizieren die Ärzte ein Chemotherapeutikum gezielt in das Gefäß, das den Tumor mit Blut versorgt, und erzielen so eine lokal begrenzte, aber starke Wirkung des Medikaments, was zum Absterben der Krebszellen führt, gleichzeitig jedoch den Körper des Patienten schont.
Die Zahl der Menschen mit Gefäßerkrankungen nimmt stetig zu. Nach einer gründlichen Diagnostik entscheiden die Gefäßchirurgen, Internisten und Radiologen gemeinsam, welche Therapie dem jeweiligen Patienten am besten hilft. Die neue DSA-Anlage bietet hierfür hervorragende diagnostische und therapeutische Möglichkeiten.
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