Ruschberger Gesundheitspunkt hat Modellcharakter

Der Fitnessraum im neuen Komplex - das Herzstück der Begegnungsstätte: Seniorengerechte Übungsstationen, Test- und Analyseapparat und ein persönliches Protokoll zu Ausdauer, Beweglichkeit usw.

29. Dezember 2023
Ruschberger Gesundheitspunkt hat Modellcharakter

Auch der jetzige Landrat Miroslaw Kowalski testete bei der Einweihungsfeier am 7. Oktober die Fitnessgeräte im Gesundheitspunkt der Gemeinde Ruschberg. Foto: Karsten Schultheiß

Zum Gesundheitspunkt umgewandelt hat die Gemeinde Ruschberg die ehemalige Grundschule. „Damit haben wir ein Alleinstellungsmerkmal“, frohlockt Ortsbürgermeister Alfred Heu, der die überörtliche Bedeutung des Projekts unterstreicht, das auch Auswärtige anspricht. Mit ihrem Dorftreff und ihrem Gesundheitspunkt erfüllt die 800-Einwohner-Kommune die im Leitbild „Ruschberg Gemeinsam“ verankerte Zielsetzung „Älter werden im Dorf“ mit Leben. Herzstück des neu gestalteten Komplexes ist das mit acht seniorengerechten Übungsstationen bestückte Fitnesscenter. Ein Test- und Analyseapparat liefert jedem Interessierten einen „Potenzialcheck“, ein persönliches Protokoll zu motorischen Fähigkeiten, Koordination, Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und Beweglichkeit. „Geselligkeit und Bewegung sind die Voraussetzungen für ein langes Leben im Dorf“, betonte der Ortsbürgermeister.

Über die LEADER-Arbeitsgemeinschaft Erbeskopf gelangte die Gemeinde an Mittel aus dem „Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums“ (ELER). Sie schlossen auch die 120.000 Euro teuren Sportgeräte ein und bezifferten sich auf 70 Prozent der ursprünglichen Kalkulation - exakt 446.625,50 Euro. „Dann sind die Kosten aus dem Ruder gelaufen“, räumte VG-Bürgermeister Bernd Alsfasser ein. Inzwischen haben sie sich bei 1,05 Millionen Euro eingependelt, was die Gemeinde aufgrund ihrer hohen Einnahmen aus Gewerbesteuer und Bauplatzverkäufen stemmen kann.

Dank seiner Lage und der durchdachten Gliederung diente das 1956/57 von der Gemeinde Ruschberg mit immenser Eigenleistung erbaute Schulhaus - zunächst Volksschule, von 1970 an nur noch Grundschule - vielfältigen Zwecken, erläuterte Architekt Volker Hiebel, der schon vor 25 Jahren das Bürgerhaus geplant hatte: „Aber das Potenzial der wertvollsten Räume wurde noch nicht ausgeschöpft“, also der drei einstigen Klassenzimmer im Erdgeschoss.