Neuer Wind dank Bundesprogramm

Idar-Obersteiner Innenstadt ist Teil des Förderprogramms „Zukunftsfähige Städte und Zentren“

01. Juli 2023
Neuer Wind dank Bundesprogramm

Fotos: Wirtschaftsförderung Stadt Idar-Oberstein

Das Team rund um die Wirtschaftsförderung der Stadt Idar-Oberstein hatte sich mit dem Projekt „Erhöhung der Aufenthaltsqualität und Digitalisierung in den innenstädtischen Zentren Idar und Oberstein“ am Interessensbekundungsverfahren des Bundesministeriums des Inneren, für Bau und Heimat (BMI) zum Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ beteiligt und wurde neben 238 anderen Vorhaben für eine Förderung beziehungsweise einen Zuschuss von 2 025 000 € ausgewählt.

Im Sommer 2021 hatte der Bundestag die Mittel für das neu aufgelegte Innenstadtprogramm ‚Förderung innovativer Konzepte zur Stärkung der Resilienz und Krisenbewältigung in Städten und Gemeinden‘ von ursprünglich 25 Millionen Euro auf 250 Millionen Euro erhöht.

Damit wurde eine Bundesförderung für Städte und Gemeinden verschiedener Größenklassen ermöglicht, um bestehende Förderbedarfe für die zukunftsfähige Entwicklung von Innenstädten und Ortskernen zu erfüllen.

Das Programm sieht insbesondere die Förderung konzeptioneller Maßnahmen vor, mit denen die Weichen für eine nachhaltige Innenstadtentwicklung gestellt werden. Baulich-investive Maßnahmen – insbesondere auch, um akute Leerstände zu beheben – können anteilig ebenfalls unterstützt werden.

Kernbereich des Idar-Obersteiner Konzepts war die Beantragung von Fördermitteln für die Einrichtung eines Zentrenmanagements für beide Innenstädte, welches die Akteure innerhalb des jeweiligen Stadtteils, aber auch zentrenübergreifend vernetzt. Dadurch sollen das jeweilige Ambiente, sowie auch die einzelnen Besonderheiten der jeweiligen Kernbereiche nachhaltig aufgewertet werden.

Das Bundesprogramm bildet eine Chance, um die inneren Grenzen der Doppelstadt zu überwinden und so einen ganzheitlichen und integrierten Ansatz zu verfolgen.

Ziel ist es, dass beide Innenstädte als Erlebnisraum mit hoher Lebensqualität, multifunktionalen Nutzungen und als Ort von nachhaltigen digitalen Angeboten wahrgenommen werden.

Folgende übergeordneten Ziele werden mit dem Projekt verfolgt:

- Erhöhung der Aufenthalts- und Erlebnisqualität in beiden Innenstädten Idar und Oberstein
- Vernetzung und Digitalisierung der beiden Innenstädte

Die inneren Grenzen und Barrieren der Doppelstadt zu minimieren beziehungsweise bestenfalls sogar vollständig zu überwinden. Hierbei wird ein besonderes Augenmerk daraufgelegt, die Bedürfnisse und Belange einzelner Personengruppen zu identifizieren und diese auch bei den zu ergreifenden Maßnahmen zu berücksichtigen.

Praktisch bedeutet dies, dass sich die Lebensqualität für alle Bevölkerungsgruppen, Kinder, Jugendliche, Familien sowie ältere Menschen erhöhen soll, indem differenzierte Betrachtungen vorgenommen werden, um den Bedürfnissen jedes Einzelnen Rechnung zu tragen.

Einrichtung eines Zentrenmanagements für die Stadtteile Oberstein und Idar. Zentrales Ziel des Zentrenmanagements ist die Vernetzung der Akteure sowie die proaktive Begleitung von Innenstadtmarketing und Öffentlichkeitsarbeit. Dies wird ergänzt durch die Identifizierung von Potentialen mit den dazugehörenden Lösungsvorschlägen. Das Zentrenmanagement soll in erster Linie Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten, das heißt, es gibt Impulse und Denkanstöße, die es schaffen, dass die Stakeholder selbst aktiv werden in ihrer Stadt für ihre Stadt.

Die städtische Wirtschaftsförderung hat ein umfangreiches Paket von Maßnahmen geschnürt, um die Attraktivität und die Erlebnisqualität der beiden Innenstädte modern und der Zeit angemessen zu steigern. Gerade auch durch die intensive Betrachtung einzelner innerstädtischen Bereiche in Form von Machbarkeitsstudien sollen neue Potentiale und auch Handlungsfelder aufgedeckt werden, um Schwachstellen und Problemfelder konsequent und strukturiert angehen zu können. Seit Antragsstellung im September 2021 haben sich bereits einige Veränderungen auf Grund von Investitionen Dritter durch den Ankauf von Immobilien, und mehr ergeben.

Eine große Leerstandsimmobilie, die als sogenannter Öffner der Fußgängerzone gilt, ist mittlerweile verkauft, und die Instandsetzungsmaßnahmen haben begonnen, womit ein schöneres Entree in diesem Bereich der Fußgängerzone Oberstein geschaffen wird. Unter anderem wird hier zukünftig das städtische Archiv untergebracht. Darüber hinaus haben zwischen dieser Entwicklungsgesellschaft und den Eigentümern der angrenzenden Leerstandsimmobilien Gespräche stattgefunden.

Somit würden auch im weiteren Verlauf der Fußgängerzone unliebsame Bereiche verschwinden. Die öffentlichen Flächen vor diesen Immobilien und die Fußwege dazwischen haben aktuell wenig Aufenthaltsqualität und sollen im Rahmen des Projektes über eine Freiraumplanung näher betrachtet werden. Durch baulich-investive Maßnahmen wird eine Aufwertung dieses öffentlichen Bereiches angestrebt indem neue Begegnungs- und Verweilstätten geschaffen werden.

Im oberen Bereich der Fußgängerzone Oberstein wurde durch die Verwaltung eine Problemimmobilie angekauft und wird als Ordnungsmaßnahme entfernt. Eine erste Planung für den neu entstehenden innerstädtischen Freiraum liegt bereits vor und soll als bauliche Maßnahme im Rahmen des Bundesprogramms umgesetzt werden. Geplant ist hier ein neuer Bereich mit Aufenthaltsqualität inklusive Sitzmöglichkeiten und einer E-Bike-Ladestation.

Darüber hinaus befinden sich in diesem Bereich eine weitere Leerstandsimmobilie, die durch eine vorübergehende Anmietung durch die Verwaltung Interessenten als Pop-up Store zur Untermietung angeboten werden kann. Die Planungen hierzu sind in vollem Gange und eine Eröffnung ist für den Spätsommer geplant. Auch das Zentrenmanagement wird dort eine Fläche als Begegnungs- und Inspirationsraum einrichten.

Kleinere sichtbare Maßnahmen konnten bereits erfolgreich umgesetzt werden. So wurden dekorative Aufhänger im Fußgängerzonenbereich von Oberstein zwischen den Gebäuden aufgehängt und bunte Pflanzkübel an zwei prägenden Punkten aufgestellt. In Idar konnten pünktlich zu den ersten Sonnenstrahlen Blumenampeln an den Laternen im Innenstadtbereich aufgehängt werden, die nun den Fußweg vom Schleiferplatz zum Alexanderplatz flankieren.

Aber auch die Reinigungsmaßnahmen, die in beiden Stadtteilen zum Teil schon durchgeführt wurden, lassen die beiden Zentren in neuem Glanz erstrahlen. Aktuell sollen auch Sitzmöglichkeiten modernisiert und attraktiver gestaltet werden. Für den Projektzeitraum bis Ende August 2025 sind noch sehr viele Maßnahmen geplant, die es sukzessive umzusetzen gilt.

Das Bundesprogramm eröffnet Chancen in Bereichen, für die normalerweise keine Gelder eingeplant werden beziehungsweise vorhanden sind. Daher erfreut sich das Team der Wirtschaftsförderung weiterhin dieser Möglichkeiten und freut sich über eine gemeinsame Umsetzung mit den Bürgern und Gewerbetreibenden der Stadt.