Eine Chance für Schüler der Region

Das Berufliche Gymnasium Wirtschaft an der BBS Simmern führt mit berufsbezogenen und allgemeinbildenden Fächern zu allgemeinen Hochschulreife

31. Januar 2022
Eine Chance für Schüler der Region

Der Kurs BGY 19a mit der Leistungskurskombination Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre und Mathematik: Maxim Müller, Felix Weber, Tobias Kunz, Tim Keller, Lukas Hermann, Vitalij Root, Deniz Sivircan, Ida Kallfelz, Kira Kuhn, Emelie Härter, Paula Schneider, Alexandra Peter und Dilara Ayhan. Foto: BBS Simmern

Das Wirtschaftsgymnasium besteht seit August 2001 und führt in 3 Jahren zur allgemeinen Hochschulreife. Damit Bewerber aufgenommen werden können, benötigen sie einen mittleren Bildungsabschluss mit dem Mindestdurchschnitt von 3,0 und dürfen kein „mangelhaft“ in den Hauptfächern haben. Wer von einem Gymnasium kommt, benötigt lediglich die Versetzung in die Klassenstufe 11. „Auch nach einer Berufsausbildung ist ein Wechsel auf das Wirtschaftsgymnasium möglich“, sagt Elisabeth Bast, Oberstufenleiterin und Verantwortliche für die Aufnahme von Schülern ins Berufliche Gymnasium. „Gerne berate ich Interessierte, damit ein Wechsel gelingt.“

In der Vergangenheit haben viele Schüler aus unterschiedlichen Schulen den Wechsel erfolgreich bewältigt. Dilara Ayhan ist in der Klassenstufe 13 und kam von der Realschule plus in Simmern. „Im Beruflichen Gymnasium gibt es bei dem Übergang Hilfe von den unterrichtenden Lehrkräften, z. B. im Mathe-Café, wo Unterrichtsinhalte am Nachmittag nachgearbeitet werden können. Und Herr Werner gestaltet zum Beispiel seinen Unterricht in Informationsverarbeitung mit viel Humor und das macht Spaß und das Lernen fällt leicht.“ Tim Keller unterstützt Dilaras Aussage: „Alle Lehrer sind sehr daran interessiert, die Schüler voranzubringen und das Beste aus ihnen herauszuholen. So habe ich bei Frau Nettersheim in der Oberstufe in Englisch die besten Fortschritte in meiner gesamten Schullaufbahn gemacht.“ Lukas Hermann ergänzt, dass „in der Klassenstufe 11 auch viele Inhalte aus der Klassenstufe 10 wiederholt werden, um alle Schüler aus unterschiedlichen Schulen auf den gleichen Stand zu bringen.“

Alexandra Peter kam vom Herzog-Johann-Gymnasium in Simmern und wechselte, da „ich mit den Fächern Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre und Mathematik später mehr Möglichkeiten habe und viel mehr über alltägliche Dinge, wie etwa die Funktionsweise der Börse erfahre.“ Felix Weber kam von der IGS Kastellaun auf das Berufliche Gymnasium. „In Kastellaun hatte ich auch schon die Fächer Wirtschaft und ITG und dieses in mir geweckte Interesse kann ich am Wirtschaftsgymnasium ausweiten und vertiefen.“

Auch Maxim Müller von der IGS Kastellaun ist sehr zufrieden. „Meine ältere Schwester hat mit das Wirtschaftsgymnasium empfohlen und auch viele Freunde rieten mir zu dieser Schulform.“ Tobias Kunz besuchte die IGS Stromberg bis zur 10. Klasse. „Hier habe ich eine Power-Point-Präsentation von den damaligen Schülern der Klassenstufe 13 des Wirtschaftsgymnasiums gesehen. Das hat mich tief beeindruckt und so wechselte ich nach Simmern.“ Vitalij Root fand die Klassenstufe 11 wegen der neuen Fächer BWL und VWL sehr spannend. „Mir hat besonders der Unterricht in Rechnungswesen gefallen.“ „Bei Herrn Steigerwald macht es halt sehr viel Spaß“, wirft Alexandra Peter ein. „Sogar in dem Fach Französisch bin ich viel motivierter und zielstrebiger geworden“, sagt Emelie Härter. „Das Fach hatte ich abgewählt, aber jetzt habe ich kein Problem.“ Deniz Sivircan kam von der Realschule plus in Simmern und „hatte Respekt vor dem Wechsel, aber die Motivation war so positiv, dass ich es für möglich gehalten habe, es zu schaffen.“

Erst nach der Klassenstufe 11 findet der Unterricht in gewählten Leistungskursen statt und die erzielten Punkte zählen zum Abitur dazu. Alle hier genannten Schülerinnen und Schüler besuchen die Klassenstufe 13 und haben die Leistungskurse Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre und Mathematik gewählt.

Ida Kallfelz (KGS Kirchberg) „hatte vor Mathe Respekt und im Unterricht war es schon eine Herausforderung, aber ich habe mich hingesetzt und gearbeitet und jetzt klappt es gut.“ Auch Kira Kuhn ist die „Umstellung an die höheren Anforderungen in der Klassenstufe 12 gelungen“ und Felix Weber stellte ab der 12 eine Steigerung an Tempo und Schwierigkeit der Inhalte fest. „Durch die Organisation im Kurssystem sind kleine Kurse entstanden“, sagt Paula Schneider, „so sind wir nur 13 Schülerinnen und Schüler in unserer Kurskombination in der Klassenstufe 13 und das Lernen fällt leichter.“ Tim Keller findet die Qualifikationsphase mit Stufe 12 und 13 interessant, da „in vielen Fächern ein realitätsbezogener Unterricht gemacht wird. In VWL haben wir jede Woche eine aktuelle Stunde und haben z. B. über Nordstream 2 und die wirtschaftlichen Folgen gesprochen“.

Die SchülerInnen der Stufe 13, die im Mai 2022 ihr schriftliches und im Juni ihr mündliches Abitur ablegen, sind auch für ihr späteres Leben gut vorbereitet. Emelie hat sich als Industriekauffrau und für ein duales Studium beworben. „Ich hatte Vorteile in den Bewerbungsgesprächen gegenüber den Mitbewerbern, da im Assessmentcenter auch wirtschaftliche Fragen gestellt wurden, und ich wusste es. Was ich später mache, weiß ich noch nicht, ich habe viele Optionen und habe mich noch nicht entschieden.“ Tobias möchte Industriemechaniker werden und fand die Einstellungstests leicht. „Ich konnte alles in Mathe, logischem Denken und Englisch und ich kann mir jetzt aussuchen, wo ich meine Ausbildung mache.“

Alexandra Peter möchte nach dem Abitur ein Studium der Architektur beginnen und fand den Kunstunterricht in der Klassenstufe 12 „cool, weil wir unsere eigenen Häuser entwerfen, zeichnen und ein Modell dazu bauen konnten“.

Einige der Schüler, die jetzt den Kurs 13/1 erfolgreich beendet haben, wissen aber noch nicht genau, was sie später studieren möchten. Bauingenieurwesen, Filmwissenschaft und Betriebswirtschaftslehre stehen auf dem Programm. Mit dem Abitur am Beruflichen Gymnasium Wirtschaft haben die Abiturienten viele Optionen. Unabhängig vom Schwerpunkt der kaufmännischen Fächer. Ehemalige haben sich zum Beispiel für Humanmedizin, Zahnmedizin, Rechtswissenschaften oder auch Forstwirtschaft entschieden. Alles ist möglich. Das Wirtschaftsgymnasium bietet die besten Möglichkeiten, sich auf den nächsten wichtigen Lebensabschnitt, ob Studium oder Beruf, vorzubereiten.