Job-Turbo: Chancen für Geflüchtete und Betriebe

Beschäftigungspotenzial ausschöpfen – Arbeits- und Fachkräfte gewinnen

27. Juni 2024
Job-Turbo: Chancen für Geflüchtete und Betriebe

Foto: Meramo Verlag GmbH

Deutschland hat in jüngster Zeit viele schutzsuchende Menschen aufgenommen. Die Mehrheit kam aus der Ukraine – auf der Flucht vor dem russischen Angriffskrieg. Im Agenturbezirk Montabaur haben inzwischen die meisten von ihnen einen Integrationskurs absolviert und grundlegende Deutschkenntnisse erworben. Andere tun dies in den kommenden Monaten. 

Nach dem Integrationskurs heißt es nun: So schnell wie möglich Arbeitserfahrung sammeln und sich – wenn das sinnvoll ist und die Rahmenbedingungen stimmen – im Job weiterqualifizieren. Die ganz überwiegende Mehrheit der Geflüchteten will ihren Lebensunterhalt lieber mit einem eigenen Einkommen bestreiten als auf Bürgergeld angewiesen zu sein. Das ist im Interesse der Wirtschaft, die trotz derzeitiger Konjunkturschwäche kontinuierlich auf der Suche nach Fachkräften ist. Denn die werden im Zeichen des demografischen Wandels und des Renteneintritts der Babyboomer zunehmend zur „Mangelware“. Schon jetzt verdanken wir das Beschäftigungswachstum der Zuwanderung von Menschen mit ausländischem Pass. 

Um beide Seiten rasch und unbürokratisch zusammenzubringen, haben das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und die Bundesagentur für Arbeit (BA) den Job-Turbo gestartet. Dieser Aktionsplan setzt besonders in den Jobcentern an, wo die meisten Geflüchteten gemeldet sind. Wer Menschen, die aus Not ihre Heimat verlassen mussten, jetzt eine Chance bietet, findet oft Beschäftigte mit Entwicklungspotenzial. Erste Erfahrungen sind ermutigend und zeigen, dass auf diesem Weg wertvolle Fachkräfte gewonnen werden. 

Unternehmen können vom Job-Turbo profitieren, indem sie Geflüchtete einstellen – auch wenn diese noch nicht perfekt Deutsch sprechen. Sprache lernt man ohnehin am schnellsten in der betrieblichen Praxis, also „on the Job“. Am Arbeitsplatz stellt sich dann heraus, ob die Kommunikation hinreichend funktioniert oder ob die Sprachkenntnisse berufsbegleitend vertieft werden sollten. 

Die Bundesagentur für Arbeit unterstützt den zügigen Einstieg in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt für geflüchtete Personen mit passgenauen Förderinstrumenten, die je nach Bedarf individuell kombiniert werden.