Vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) wurde am 14. Dezember 2022 die Förderung eines Verbundvorhabens des FGK mit verschiedenen Partnern aus der Industrie bewilligt, das mit dem 1. Januar 2023 gestartet wurde. Ziel des Projekts ist die Substitution des Rohstoffs Wollastonit durch Reststoffe, welche insbesondere in der Produktion von Calciumsilikatplatten anfallen.
Wollastonit ist ein natürlich vorkommendes Calciumsilikat, welches als Rohstoff für die keramische Industrie von großer Bedeutung ist. Diese natürlichen Vorkommen liegen insbesondere im asiatischen Raum, woher der Rohstoff importiert wird. Aufgrund der hierbei anfallenden hohen Transport sowie damit verbundenen Energiekosten wird nach einer nachhaltigen Alternative unter anderem für die Sanitärkeramikproduktion gesucht, die vorzugsweise auf national/regional verfügbaren Reststoffen beruht. Zusätzlich können neben der Ressourceneffizienz auch die produktionsbedingten Emissionen reduziert werden.
Als mögliche Quelle hierfür wurden vorab unter anderem calciumsilikatreiche Reststoffe aus der Produktion von Calciumsilikatplatten identifiziert, welche aktuell noch deponiert werden müssen. Die chemisch-mineralogische Zusammensetzung dieser Reststoffe entspricht dem Mineral Xonotlit, einem wasserhaltigen Calciumsilikat. Im Zuge des Projekts soll eine Prozessroute entwickelt werden, welche eine Bildung von Wollastonit - in-situ oder mittels thermischer Vorbehandlung - aus den eingesetzten Reststoffen ermöglicht.
Lässt sich die Rohstoffsubstitution mit ökologischen sowie ökonomischen Vorteilen darstellen, so ist eine Ausweitung der Forschungsergebnisse auf weitere Keramikprodukte sowie auf andere Reststoffe aus Calsiumsilikat denkbar und somit von erheblichem wirtschaftlichem Interesse mit sehr großem Potenzial zur Schonung von Ressourcen und Klima. FGK Höhr-Grenzhausen