75 Jahre Ridder in Singhofen: Vom Einzelhandel zum internationalen Badspezialisten

Das Familienunternehmen feiert sein Jubiläum und blickt auf eine erfolgreiche Entwicklung in der Badartikelbranche zurück

22. September 2024
75 Jahre Ridder in Singhofen: Vom Einzelhandel zum internationalen Badspezialisten

Dirk Busch-Ridder und sein Bruder Marc, die Geschäftsführer des Familienunternehmens (von links).

Fährt man von Nassau nach Singhofen, sind die Hallen auf der linken Seite am Ortseingang kaum zu übersehen. Hier ist die Zentrale des Unternehmens Ridder, das in diesem Jahr sein 75. Jubiläum feiert. Damit hätte der Großvater der heutigen Geschäftsführer wohl kaum gerechnet, als er 1949 in Gelsenkirchen mit einem Einzelhandel an den Start ging. Im Interview schildern die Brüder Dirk Busch-Ridder und Marc Ridder die Historie, die Gegenwart und die Zukunft des Badartikel-Herstellers.


Der Weg von Gelsenkirchen nach Singhofen ist weit - und auch zwischen Einzelhandel für Haushaltsprodukte und internationalem Vertrieb eines breiten Sortiments von Artikeln für das Bad gibt's erhebliche Unterschiede. Welche Geschichte steckt dahinter?
Dirk Busch-Ridder:
Unser Großvater bekam 1960 das Angebot, in Nassau für die Firma Kaiser & Co. Teile aus Kunststoff zu fertigen. Zusätzlich wurden in Eigenregie weitere Produkte hergestellt und vertrieben. Mit Unterstützung des damaligen Bürgermeisters erfolgte 1967 der Umzug nach Singhofen. Unser Vater hatte als junger Mann die Idee, auch Duschabtrennungen herzustellen. Der Erfolg damit bereitete den Weg zum Bad-Spezialisten.

Duschvorhänge gehören immer noch zum Sortiment - dieses wurde aber sicher deutlich erweitert?
Marc Ridder:
Allerdings. Im Grunde liefern wir fast alles, was im Bad als “Software“ zu finden ist - von Accessoires wie Seifenspender, Aufbewahrungsbecher, WC-Bürstengarnituren über Badtextilien und Kosmetikspiegel bis hin zu WC-Sitzen und Badewannen-/Duscheinlagen. Letztere produzieren wir sogar weiterhin hier in Singhofen. Besonders erfolgreich sind wir aktuell mit der Assistent-Serie. Darin fassen wir alles zusammen, was für einen sicheren und entspannten Aufenthalt im Bad sorgt - für ältere Menschen. Hier legen wir noch mehr Wert auf Qualität und Sicherheit. Fast alle Produkte werden vom TÜV auf Sicherheit und Schadstofffreiheit geprüft. So garantieren wir Jung und Alt einen sicheren und komfortablen Alltag im Bad. Ergänzt wird das Sortiment noch um Rollatoren.

Wo sind die Produkte von Ridder denn erhältlich?
Marc Ridder:
Schon seit den späten 60er-Jahren haben wir unsere Produkte in den damals aufkommenden Baumärkten verkauft. Das ist bis heute der wichtigste Vertriebsweg. Inzwischen finden sich viele unserer Produkte aber auch als Aktionsware bei Discounter, und natürlich im Möbel- und Online-Versandhandel. Und das nicht nur in Deutschland, sondern weltweit in über 50 Ländern.

Wurde das Jubiläum auch angemessen gefeiert?
Dirk Busch-Ridder:
Wir haben uns sehr gefreut, dass neben der 75-köpfigen Belegschaft, auf die wir sehr stolz sind, und deren Familien viele Vertreter aus Politik und Gesellschaft sogar aus China - zur Feier auf unserem Firmengelände gekommen sind. Nicht wenige waren überrascht von der Größe und Vielfalt unseres Unternehmens. Vor allem haben wir aber zünftig gefeiert.

Was ist aus Ihrer Sicht der wesentliche Grund für den langjährigen Erfolg des Unternehmens?
Dirk Busch-Ridder:
Wir haben uns stets auf das konzentriert, was wir wirklich gut können - und uns immer wieder an Veränderungen des Marktes angepasst. Als Familienunternehmer haben wir einen guten Draht zu den Mitarbeitenden - deshalb ziehen hier alle an einem Strang. Um auch für die Zukunft gut aufgestellt zu sein, bilden wir auch selbst in mehreren Berufsbereichen aus - die IHK hat unsere Azubis schon mehrfach ausgezeichnet, und das Unternehmen zählt zu den besonders attraktiven Arbeitgeber des Landes.

Das Interview führte Rainer Claaẞen