Seit vielen Jahren hat der Landkreis den Breitbandausbau im Blick und arbeitet daran, die Versorgung in MYK sukzessive zu verbessern. Hierzu bieten sowohl der Bund sowie das Land Förderprogramme, die helfen, den aufwendigen Ausbau voranzutreiben. Insbesondere für den aktuellen Glasfaserausbau werden große Finanzmittel benötigt, die das Glasfaser zu den Schulen, Krankenhäusem, Außenlagen oder sogenannten weißen Flecken und zu Gewerbebetrieben führen.

Im November 2018 hat der Bund im Rahmen des sogenannten sechsten Calls ein Förderprogramm zum NGA-konformen Breitbandausbau aufgelegt. Damit die Fördermittel jedoch wettbewerbsneutral fließen, war zunächst ein Markterkundungs sowie aufwendiges EU-weites Ausschreibungsverfahren erforderlich. Diese Verfahren bildeten die Grundlage für eine Förderantragstellung beim Bund und Land zur Breitbandausbau von weißen Flecken, Schulen, Krankenhäusern und Gewerbegebieten. Das Förderziel in diesem Call beschränkt sich auf diese unterversorgen Adressen, weil es besonders aufwendig zu erschließende Außenlagen, Landwirtschaftsbetriebe oder Versorgungseinrichtungen sind. Die Schulen, die dringend mit Gigabit-Verbindungen versorgt werden müssen, um Homeschooling und digitales Lernen zu ermöglichen. Auch die Krankenhäuser in Mayen und Andernach benötigen nicht zuletzt für die zunehmende digitale Gesundheitsüberwachung höhere Bandbreiten.
Ob kleines Ingenieurbüro oder großer Konzern - Unternehmen sind auf eine gute digitale Anbindung angewiesen.
Daher beinhaltet der Fördermittelaufruf auch die Versorgung aller bisher unterversorgten Gewerbegebiete. Gefördert wird die Verlegung eines Open-Access-Glasfaseranschlusses, das heißt als offener, diskriminierungsfreier Zugang für alle Provider, und zwar bis in Haus des Kunden.
Der Landkreis Mayen-Koblenz hat die Federführung zur Abwicklung des Förderprogramms übernommen, handelt aber im Auftrag und in enger Abstimmung mit den kreisfreien Städten und Verbandsgemeinden. Der Landkreis hat das Gebiet im Ausschreibungsverfahren in elf Lose aufgeteilt. Den Zuschlag erhielten die Provider, die das günstigste Angebot für die ermittelte Wirtschaftlichkeitslücke abgegeben haben. Danach erfolgt der Ausbau: Westconnect / BON (Los 1a VG Maifeld Nord, Los 2 VG Mendig, Los 3 VG Pellenz, Los 6 VG Vordereifel, Los 10 Stadt Mayen), Deutsche Glasfaser (Los 1b VG Maifeld Süd, Los 4 VG Rhein-Mosel, Los 5 VG Vallendar, Los 7 VG Weißenthurm, Los 8 Stadt Andernach, Los 9 Stadt Bendorf).
Förderfakten: Bis zum 31. Dezember 2024 sollen im Landkreis 1400 Unternehmen, 32 Schulen, vier Krankenhäuser im Kreis, 475 private Haushalte, das heißt sogenannte weiße Flecken, zuverlässig mit Bandbreiten von mindestens einem Gigabit pro Sekunde versorgt werden. Mehr als 44 Millionen Euro werden in den Ausbau der Glasfaserinfrastruktur im Landkreis investiert, 50 Prozent der Kosten trägt der Bund, 40 Prozent das Land und 10 Prozent die kreisangehörigen Kommunen mit dem Landkreis. Für die Maßnahmen sind nach aktueller Planung fast 400 Kilometer Tiefbau erforderlich, über 800 Kilometer Glasfaser werden verlegt und 1000 Kilometer Leerrohr.
Was passiert und wie geht es weiter?
In den Verbandsgemeinden Mendig, Pellenz, Vordereifel, Maifeld Süd und der Stadt Mayen ist das Unternehmen Westnetz (Westconnect) für die Umsetzung der Maßnahme zuständig. Der Ausbau erfolgt in fünf Etappen. Am 19. Juni 2022 startete die Westconnect in der Verbandsgemeinde Mendig mit dem Ausbau, der zu weiten Teilen schon fertiggestellt ist. In der Verbandsgemeinde Pellenz begannen die Arbeiten im September 2022, in Mayen im Oktober 2022 und auf dem Maifeld am 12. Mai 2023. Abschließend wurde mit dem Spatenstich am 12. Juni 2023 in Ettringen mit dem Ausbau der Verbandsgemeinde Vordereifel begonnen.
Die Arbeiten der Deutschen Glasfaser Holding GmbH begannen am 17. März 2023 in Andernach. Der nächste Spatenstich ist am 4. Juli 2023 in Kettig für den Ausbaustart in der VG Weißenthurm geplant. Der Ausbau der weiteren Gebiete erfolgt in mehreren Etappen. Die Tiefbauarbeiten werden sukzessive in den Verbandsgemeinden, Maifeld, Rhein-Mosel, Vallendar, Maifeld und der Stadt Bendorf fortgeführt.
Projektziel ist die Versorgung der im Landkreis verbliebenen weißen Flecken, Schulen und Krankenhäuser mit Glasfaseranschlüssen (FTTB) und damit eine deutliche Verbesserung der Breitbandversorgung, insbesondere ländlichen Raum Private und Gewerbetreibenden sollten Fall die Chance nutzen, sich einen kostenfreien Anschluss bis in Haus legen zu lassen. Hierzu ist nur die Einwilligung für die Verlegearbeiten auf dem Grundstück erforderlich. Damit ist das Unternehmen aber auch die Immobilie zukunftssicher ausgestattet.
Erfreulich ist auch, dass im gesamten Landkreis Bewegung in den eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau kommt. Die Telekommunikationsunternehmen nutzen die geförderten Trassen, um danach auch weitere Bereiche in den Städten und Dörfem zu erschließen. Wir sehen zudem eine verstärkte Ausbauaktivität bei allen Telekommunikationsanbietern, die in der Region um den Ausbau von Gemeinden und Kunden werben. So schafft der geförderte Ausbau auch Synergien für die sukzessive Komplettversorgung in Mayen-Koblenz.
WFG MYK