Rheinland-Pfalz ist nicht nur solidarisch, hilfsbereit, gesund und bewegt, sondern schmeckt auch noch. Überall im Land finden sich kulinarische Gaumenfreuden.

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?
Das Rezept ist so einfach wie überzeugend. Das Rezept für regionalen Geschmackserlebnisse. Man nehme Köche und Gastgeber mit Leidenschaft für ihre Region, kombiniere sie mit den besten regionalen Produkten aus der heimischen Landwirtschaft und garniere sie noch mit den regionalen Genussmanufakturen. Im besten Falle entstehen daraus nachhaltige „Naturgenuss-Beziehungen“ – ein lebendiges Netzwerk aus Gastronomen, Produzenten, Verarbeitern und Kunden, die alle das gemeinsame Verständnis von Qualität und solidem Handwerk verbindet.


“Naturgenuss Rhein-Westerwald“ ist ein relativ neues Regionalprojekt und wird maßgeblich durch den Naturpark Rhein-Westerwald und die Wirtschaftsförderung des Landkreises Neuwied getragen und betreut. Auch die Gemeinschaftsinitiative „Wir Westerwälder“ unterstützt diese Initiative. Naturgenuss ist das neue Prädikat für Leidenschaft zum Produkt und der Liebe zur Region. Die Genussmarke „SooNahe“ bringt die besten Produkte von Nahe und Hunsrück von den Feldern und Wiesen, aus den Gärten, Ställen und Wäldern auf die Tische des Landes.
SooNahe zeigt, welche Qualität und Vielfalt an Produkten auf den Bauernhöfen, in den Mühlen, Keltereien, Bäckereien, Metzgereien und weiteren Lebensmittelbetrieben hierzulande entsteht. Regionale Lebensmittel von Hunsrück und Nahe, Produkte vom Erzeuger direkt für den Verbraucher – dafür steht die Regionalmarke SooNahe. Coronabedingt als Abhol- und Lieferservice gestartet, hat sich „leckerMYK“ zu einer Initiative entwickelt, die nicht nur Lust auf regionale Produkte macht, sondern auch zeigt, was die Regionen an Rhein, Mosel und Eifel alles zu bieten haben. In den wunderschönen Gebieten rund um Mayen-Koblenz gibt es eine große regionale Vielfalt zu entdecken. Zahlreiche Weingüter, die ausgezeichnete Weine anbieten, Hofläden, die eine Vielzahl an frischen saisonalen Produkten verkaufen und Gastgeber, die mit regionalen Speisen verwöhnen. Ob Lebensmittel, Wein oder gastronomisches Angebot – Bei leckerMYK kann man zahlreiche regionale Anbieter finden und ganz einfach die Vielfalt an lokalen Produkten auf einen Blick kennenlernen. Dies sind nur ein paar Beispiele, an denen man ablesen kann, wie vielfältig Rheinland-Pfalz auch kulinarisch ist.



Regionalität ist lohnender Mehraufwand
So sehr das neue Bewusstsein für Regionalität in aller Munde ist, so ist es doch auch eine Herausforderung für alle Beteiligten, Tag für Tag wieder neu. Regionalität leben bedeutet heutzutage den Mehraufwand nicht scheuen. Die einstige Infrastruktur, die unsere Eltern und Großeltern noch kannten, die lokale wie jahreszeitliche Verfügbarkeit und das Wissen um Begrenzung, Ressourcen und Zeitaufwand scheinen uns modernen Menschen abhandengekommen zu sein.

Die Partner der lokalen Initiativen besinnen sich wieder auf das einst gesunde Maß der Dinge, bauen neue Netzwerk- und Kundenbeziehungen in der Region auf und zeigen wie spannend, wertig und kreativ Regionalgenuss sein kann.
Jörg Hohenadl von der Wirtschaftsförderung Neuwied ist als einer der Verantwortlichen begeistert von der Initiative Naturgenuss in seinem Landkreis. Das spürt man in jedem Wort seiner Ausführungen. Mehrere Faktoren kämen zusammen. Wichtig sei ihm die Unterstützung dafür, dass Strukturen geschaffen würden. Die Qualität der Produkte in der Region sei einfach größer, wenn sie nicht erst von weither transportiert werden müssen. Hinzukommen ernstzunehmende Stichworte, die wir alle kennen, wie Nachhaltigkeit und ökologischer Fußabdruck. Nicht nur dahingesagt. „Wir alle sind mit in der Verantwortung. Jeder kann was tun“, so Jörg Hohenadl.
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Vielen Menschen läge es – nicht erst seit Corona – am Herzen, sich gesund zu ernähren. Das stehe und falle aber mit den kleinen Familienbetrieben, die diese regionale Qualität liefern und sicherstellen. „Wie viele Menschen sind sozusagen entkoppelt von der Urproduktion? Um dem entgegenzuwirken, tun wir alles, um die Verbraucher aufs Land zu bringen, damit sie die Natur wieder erfahren“, erklärt Hohenadl und fährt fort: „Wir als Naturgenus sehen uns als Vermittler in zweifacher Hinsicht, zwischen den Erzeugern untereinander und dem Erzeuger zum Gastgeber. Es gilt emotionale Verbindungen aufzubauen.“ Positiv sieht er, dass sich auch junge Leute zunehmend engagieren. Auffällig ist ein hoher Anteil von Landwirtinnen.


Regionalität bedeute auch ein Profil zu haben, sogar eine Schärfung des Profils. Ein ursprünglich softer Standortfaktor, der sich aber immer mehr verfestige. Das sollten die Restaurants beachten. Die Gastgeber, die auch in der Produktion von Feinkost tätig sind, sollten die Vermarktungskette vom Anbau über die Verarbeitung bis hin zum Vertrieb im Blick haben. „Seit vier Jahren sind wir am Start und ich kann sagen – es entwickelt sich was“, freut sich Hohenadl über die positive Resonanz. Und das gilt für alle Initiativen in allen Regionen gleichermaßen. Diese Vielfalt macht auf alle Fälle Appetit, Lust und Hunger auf mehr. Einfach mal in der Region bleiben und sich Gutes gönnen.
Das klingt nicht nur lecker, es schmeckt auch so. Guten Appetit. Doris Kohlhas