Alles im Fluss!

Die Regionen Mosel und Saar verbinden Deutschland und Frankreich

17. Juni 2023
Alles im Fluss!

Die größte Höhenburg an der Mosel thront auf einem mächtigen Felsen über Cochem. Nachdem die mittelalterliche Burg im pfälzischen Erbfolgekrieg beschädigt wurde hat sie der Berliner Kommerzienrat Louis Ravené im 19. Jahrhundert liebevoll restauriert. Foto: Dominik Ketz

Mosel- und Saarregion sind als Wein- und Kulturlandschaften weit über ihre Grenzen hinaus bekannt und attraktiver Anziehungspunkt für Menschen aus aller Welt. Für die Menschen, die im „Grenzgebiet“ Mosel-Saar leben, ist die Nachbarschaft zu Luxemburg und Frankreich gelebte Realität und der europäische Gedanke lebt hier ganz besonders.

Märchenhaft

Von den steilen Hanglagen an der Untermosel bis hin zu den Hängen der Saar, mit vielen Zeugnissen der Geschichte sind die beiden Flüsse Mosel und Saar Realität gewordene Vorstellung von Märchen und Geschichten. Dabei ist die Saar der längste Nebenfluss der Mosel und teilt sich mit ihr die lange Geschichte des Weinanbaus. Die grenzüberschreitende Mosel entspringt in den französischen Vogesen und ist seit dem Altertum für ihre Schönheit bekannt. Decimius Magnus Ausonius verfasste im Jahr 371 das Poem „Mosella“, in dem er eine Reise an Mosel und Saar entlang nach Trier beschreibt und ein Loblied auf die blühenden und reichen Landschaften an den Flüssen singt.

Schiefer ist das Geheimnis

Wer Mosel sagt, hat auch immer den dort angebauten und weltbekannten Wein im Visier. Das Geheimnis des Weins, insbesondere an Mittel- und Untermosel ist der Schiefer. Schon seit Millionen Jahren Nebenfluss des Rheins, bildeten sich die charakteristischen Mäander, als im Quartär das Rheinische Schiefergebirge entstand. Aber nicht nur die unverkennbaren Schleifen entstanden, auch der mineralische Schiefer ist ein Geschenk, denn er verleiht dem Moselwein seinen unverkennbaren Geschmack.

Die Saar hat zwei Quellen

Ebenso wie die Mosel entspringt die Saar in den Vogesen, allerdings für die ersten knapp 30 Kilometer als weiße und rote Saar, bis sich die beiden Flüsse vereinen. Ansonsten verbindet die beiden Flüsse der Lauf durch das Rheinische Schiefergebirge mit den bekannten positiven Auswirkungen auf den Geschmack des Weins, aber auch die „Mäandemeigung“ ist beiden gleichermaßen zu eigen.

Urlaubsparadies national und international

Keine Frage, die Landschaft, Produkte und Gastfreundschaft in der Region Mosel-Saar sind ohne Frage die Erfolgsgeheimnisse der gesamten Region. Trier als verbindendes Element der beiden Flüsse mit seiner Jahrtausende alten Geschichte und Bauten wie der „Porta Nigra“, die noch heute eindrucksvoll von der römischen Besatzungszeit Zeugnis ablegt, ist einmal mehr Touristenmagnet. Trier beansprucht für sich, älteste Stadt Deutschlands zu sein, das als Augusta Treverorum vor mehr als 2000 Jahren gegründete Trier zählt bereits seit 1986 zum UNESCO-Welterbe und bietet den Besuchern neben einem Amphitheater, den Barbarathermen, der Kaisertherme, der Porta der Konstantinbasilika, Nigra und der Römerbrücke auch noch den Trierer Dom und die Liebfrauenkirche, deren Kerne ebenfalls auf spätrömische Zeit zurückgehen.

Natur, Geschichte und Genuss

Mosel und Saar haben für Besucher vieles zu bieten. Hier gibt es sie, die Mischung aus einer einzigartigen Kulturlandschaft, in der der Weinanbau seit Jahrtausenden Tradition hat, einer reichhaltigen und spannenden Geschichte, von der an jeder Flussbiegung Zeugnisse zu finden sind und die kulinarischen Schätze einer Region, die von herzhaft-deftig bis Michelin-Sterneküche reichen.

Klimawandel an der Mosel

Wie alle anderen Regionen auch hat die Mosel mit den Folgen des Klimawandels zurecht zu kommen. Winzer beunruhigen die steigenden Temperaturen, Blaualgen machen Wassersport auf der Mosel gefährlich. Die Menschen an der Mosel sitzen aber nicht untätig und warten ab, mit Initiativen wie „Mosel Adaptiv“ setzt man sich aktiv mit dem Wandel auseinander und blickt optimistisch nach vorne. red