Erlebe den Westerwald: Auf den Spuren der Natur und Kultur!

Auf Entdeckungstour in Westerburg mit Museen, Erlebnisbahnhof, Eisenbahnplakatmuseum und vieles mehr

26. Juni 2023
Erlebe den Westerwald: Auf den Spuren der Natur und Kultur!

Fotos: Ulrike Preis

Was haben Wetzlar und Westerburg gemeinsam? Außer dass sie mit demselben Buchstaben beginnen, hat König Adolf von Nassau am 9. Juli 1292 beide zu Städten erhoben. Zudem verfügte der König für beide das gleiche Stadtrecht. 

Später gab es ein Schöffengericht (1303), dessen Schöffen sich abwechselnd das Amt des Bürgermeisters teilten.

Die Siedlung wurde unterteilt in den „Oberflecken“ innerhalb des vor 1400 geschlossenen Mauerrings und den nicht ummauerten „Unterflecken“. Im Oberflecken sind 20 Burgmannenhäuser urkundlich, nicht jedoch archäologisch nachgewiesen. Für 1514 wird ein erstes Bürgerhaus erwähnt, für 1560 ein Neubau. Für 1630 ist ein Gefängnis verbürgt. Mittlerweile hat Westerburg rund 5.750 Einwohner.

Geschichte

Besucht man Westerburg fallen einem das Schloss und die Eisenbahnbrücke (1906 erbaut) ins Auge. Diese beiden Wahrzeichen sind über die Kreisgrenzen hinaus bekannt sowie auch der Schlossgeist „Petermännchen“, das seine Heimat seit Jahrhunderten treu bewacht. Von einer Ansiedlung neben der Burg ist erstmals 1270 die Rede. Die Stadt Westerburg entwickelte sich in zwei Teilen: Der älteste Teil lag dicht unterhalb des Schlosses.

Um die Jahrhundertwende vom 18. auf das 19. Jahrhundert erlebte die Stadt eine rasche Entwicklung und Expansion. Die rege Bautätigkeit nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich in den 1950er Jahren fort. 1969 wurden die selbstständigen Gemeinden Gershasen, Sainscheid und Wengenroth eingegliedert.

Museen in Westerburg

Museumsverein „anno dazumal“ Westerburg e.V.

Das Heimat- und Trachtenmuseum Westerburg ist das einzige Trachtenmuseum in Rheinland-Pfalz. Es beherbergt zahlreiche „alte Schätzchen“ aus Westerburg und Umgebung sowie mehrere Originaltrachten aus verschiedenen europäischen Ländern und über 150 Trachten in Kleinformat.

Erlebnisbahnhof Westerwald und das Eisenbahn-Plakatmuseum

Mit dem Erlebnisbahnhof Westerwald bietet der Verein Westerwälder Eisenbahnfreunde 44 508 e.V. eine deutschlandweit einmalige Sammlung von Lokomotiven der Bundeswehr und weitere Fahrzeuge aus der Anfangszeit der Deutschen Bundesbahn. Außerdem beherbergt der historische Lokschuppen auf dem Gelände der ehemaligen Bahnbetriebswerksaußenstelle in Westerburg die sich in der Aufarbeitung befindliche schwere Güterzuglokomotive BR 44 508, die dem Trägerverein den Namen gegeben hat.

Backes-, Heimat- und Ofenbauermuseum in Gershasen

Ein echter Hingucker. Nicht nur von außen, der Backes. Auch in seinem Inneren des im Jahre 1949 erbauten Gebäudes hat sich so einiges getan. Während sich im Erdgeschoss nach wie vor der alte Backofen befindet, präsentieren sich die oberen Räume frisch renoviert und liebevoll ausgestattet mit allerlei Küchenutensilien und -geräten von „anno dazumal“.

Sehenswürdigkeiten

Burgmannenhaus

In der Oberstadt, nah der Kirche und dem Schloss, befindet sich das Burgmannenhaus, welches 1607 als Burgsitz des niederadlingen Geschlechts der Herren von Irmtraut errichtet wurde. 2014 mit mehr als einer Million Euro generalsaniert, nutzen es heute Vereine und Privatleute für Feiern. Der Kellerraum ist beliebt für kleine Musikevents oder Lesungen. Auch das Standesamt ist hier untergebracht.

Schloss Westerburg

Das Schloss Westerburg, erstmals beurkundet im Jahre 1192, aber wohl schon früher erbaut, basiert auf einer Burganlage aus dem 12. Jahrhundert und basiert auf einem Plateau im heutigen Stadtkern. Die Vorläuferburg gehörte zunächst den Grafen von Leiningen und kam spätestens zu Beginn des 13. Jahrhunderts an die Herren von Runkel.

Drei Kirchen in Westerburg

Die Schlosskirche, deren Name ist erst seit etwa 1920 gebräuchlich. 879 wird das Stift Gemünden gegründet und die Stiftskirche eingeweiht. Die „Capell in dem Dail“ war Tochterkirche der Stiftskirche Gemünden und kann als Vorgängerbau der heutigen Kirche gelten. 1517 begann man mit dem Bau der heutigen Kirche. Die Fertigstellung und Einweihung muss nach 1540 erfolgt sein.

Die Liebfrauenkirche ist eine katholische Wallfahrtskirche auf dem Berg Reichenstein zwischen Westerburg und Hergenroth. Bereits im Mittelalter war sie Ziel zahlreicher Wallfahrten. Von 1925 bis 1964 war die dreischiffige neogotische Basilika auch Pfarrkirche für Westerburg.

Grundsteinlegung der Christkönig-Kirche war im Dezember 1961. Das Richtfest wurde am 28. September 1962 gefeiert. Die Weihe fand durch Weihbischof Kampe am 25. August 1963 statt. Seit 2016 ist sie die Pfarrkirche der neugegründeten Pfarrei Liebfrauen Westerburg.

Eine ganz neue und moderne Möglichkeit

Ab dem 27. Mai gibt es das kostenfreie Angebot der Podcast-Führungen. Wer möchte, der kann sich die Datei auch zu Hause anhören – oder mehrmals hintereinander – eben immer und überall. „Die Anschaffungskosten üblicher Audiogeräte fallen weg, ebenso wie Hygiene- oder Wartungsprobleme“, erläutert Produzent Jörg Sartorius und ergänzt: „denn jeder nutzt sein eigenes Smartphone“.

Die Flexibilität bei diesem Projekt bietet nicht nur Vorteile für Sehbehinderte – oder für Menschen, die nicht mobil sind. Auch bei der Fortbewegung sind die Nutzer flexibel. Sie können zu Fuß, mit dem E-Bike oder auch dem Pkw die Stadt erkunden und beliebig ihre Wegstrecke gestalten.

Einfach selber ausprobieren und auch noch die Gastronomie, die Wanderwege und Veranstaltungen gleich „mitnehmen“. Doris Kohlhas