Schmutzige Saubermacher

Wie man den Frühjahrsputz für eine Umstellung der Reinigungsmittel nutzen kann

05. März 2022
Schmutzige Saubermacher

Es gibt sie, die ökologisch vertretbaren Alternativen. Und sauber machen sie auch. Foto: pauchi - stock.adobe.com

Gerade jetzt brauchen wir die Strahlen der Sonne. Nach langen, trüben Herbst- und Wintertagen freuen wir uns, wenn es heller wird und das Sonnenlicht in unsere Wohnräume scheint. Dabei zeigt sich oft, dass die Fenster durchaus eine Reinigung vertragen könnten und der Impuls zum Frühjahrsputz ist gegeben. Natürlich halten wir alle unsere Wohnungen sauber, aber ein bis zwei Mal im Jahr gibt es ein „Großreinemachen“. Unsere Putzmittel können an dieser Stelle auch mal eine Überprüfung gebrauchen, denn vielfach werden in den Reinigungsmitteln, die überall angeboten werden, höchst umweltkritische Inhaltsstoffe verwendet. Wer umweltfreundlich sauber machen will, sollte auf folgende Inhaltsstoffe ein besonderes Augenmerk haben:

Tenside, auch als waschaktive Substanzen bekannt. Sie sorgen dafür, dass sich Fett und Schmutz lösen und im Waschwasser verbleiben. Es gibt einige Tenside, anionische, nichtionische, kationische und amphotere Tenside. Die EU fordert eine biologische Abbaubarkeit von Tensiden, allerdings reicht es für die Aussage „vollständig biologisch abbaubar“ schon, wenn die Stoffe nach 4 Wochen zu 60 Prozent abgebaut sind. In konventionellen Reinigungsmitteln werden häufig synthetische Tenside verwendet, die aus der knappen Ressource Erdöl bestehen. Ihr Verbleiben in der Natur, insbesondere im Wasser sind schädlich und so kehrt sich der gute Gedanke beim Kauf ins Gegenteil.

Alternative: Es gibt eine Alternative, nämlich die Verwendung von Tensiden aus nachwachsenden Rohstoffen. Hier spielt Palmöl eine große Rolle, deshalb sollte man auch hier darauf achten, Produkte zu wählen, die ohne Palmöl auskommen.

Schmutzige Saubermacher-2
Wir umgeben uns täglich mit giftigen Reinigungsmitteln, deren Schädlichkeit uns häufig gar nicht bewusst ist. Foto: dima_pics - stock.adobe.com

Das sind zum Beispiel Sonnett, Memo, Waschbär und Good Soaps. Die bekannte Marke Ecover arbeitet an einer Verringerung des Palmöl-Anteils.

Duftstoffe. Wir verbinden mit Sauberkeit häufig Düfte, die uns die Werbung über viele Jahre „antrainiert“ hat. So nimmt es nicht Wunder, dass die meisten Reinigungsmittel Duftstoffe enthalten, die uns nach ihrer Verwendung auch olfaktorisch den Eindruck vermitteln sollen, dass „alles rein“ ist. Meeresbrise, Frühlingshauch, Sommerwiese, all das sind Gerüche, die wir mit dem Waschwasser auf allen Oberflächen verteilen. Ob synthetisch oder natürlich, alle Duftstoffe bergen immer auch die Gefahr, Allergien auszulösen, zudem sind Duftstoffe aus dem Bereich der Moschusverbindungen giftig und stellen für die Natur ein ernstes Problem dar.

Alternative: Produkte ohne Duftstoffe sind häufig mit „sensitiv“ gekennzeichnet. Trotzdem ist es sinnvoll, dass man beim Putzen Handschuhe trägt.

Konservierungsstoffe: Die Industrie versucht, die Haltbarkeit von Reinigern zu verlängern, in dem ihnen Konservierungsmittel zugesetzt werden. Diese Inhaltsstoffe müssen laut EU-Verordnung deklariert werden, allerdings ohne den Hinweis, dass es sich dabei um Konservierungsmittel handelt. Nur wenn besonders gefährliche Stoffe enthalten sind, muss ein Warnhinweis aufgenommen werden. Bei Formaldehyd ist besondere Vorsicht geboten, ab 0,1 Prozent muss dieser Stoff deklariert werden. Er ist krebserregend und kann zu Kopfschmerzen, Asthma und Allergien führen. Aber nicht nur er, sondern auch Isothiazolinone, insbesondere Methylisothiazolinon können Allergien auslösen. Für die Umwelt sind sie problematisch.

Alternative: Reinigungsmittel sind auch ohne Konservierungsmittel erhältlich, Hersteller ökologischer Mittel nutzen häufig Alkohol, Zitronen- oder Milchsäure.

Antibakterielle Inhaltstoffe: Hier wird häufig mit dem Schlagwort „Hygiene“ geworben. Die in solchen Mitteln enthaltenen Desinfektionsmittel sind nicht nur unnötig, sondern auch schädlich für Mensch und Natur. Desinfektionsmittel, Isopropanole, Ammoniumverbindungen oder Triclosan können ernste gesundheitliche Probleme wie Hautreaktionen, Allergien, Asthma und sogar Krebs auslösen, vom Schaden an der Natur, wenn sie ins Grundwasser gelangen, ganz zu schweigen.

Alternative: Die normale und regelmäßige Reinigung reicht vollkommen aus. Es besteht keine Notwendigkeit, diese sogenannten Hygiene-Reiniger überhaupt anzuwenden.

Wer seine Reinigungsmittel auf ökologisch einwandfreie Basis stellen will, der findet mit den Labeln „Eco Garantie“, „Ecocert“ oder „Blauer Engel“ gute Hinweise, welche Produkte bedenkenfrei zu nutzen sind. Und dann kann die Sonne kommen!