Weihnachtsmarkt Koblenz - auf sieben Plätzen genießen

In der Altstadt entsteht zur Adventszeit ein stimmungsvolles Winterensemble: Zwischen Rhein und Mosel gibt es Musik, Begegnungen und Besinnung.

21. November 2025
Weihnachtsmarkt Koblenz - auf sieben Plätzen genießen

Ein Bummel auf beschaulichen Altstadtplätzen entlang weihnachtlicher Kulisse lockt jährlich viele Menschen auf den Koblenzer Weihnachtsmarkt. Foto: Dominik Ketz

Lichter über den Gassen, Duft von Gewürzen und das Stimmengewirr eines Marktes, der über Jahrzehnte gewachsen ist – in der Altstadt entsteht zur Adventszeit ein atmosphärisches Winterensemble. Zwischen Rhein und Mosel zeigt Koblenz, wie vielfältig städtische Weihnachtsstimmung sein kann: Sieben historische Plätze verbinden Handel, Tradition und Begegnung zu einem weit verzweigten Rundgang, der vom frühen Nachmittag bis in den Abend hinein seinen eigenen Rhythmus entwickelt. 

Sieben Plätze - sieben Stimmungen

Auf dem Jesuitenplatz setzt das barocke Rathaus einen unverwechselbaren Akzent. Seine 24 erleuchteten Dachgauben bilden den größten Adventskalender der Stadt und tauchen das Areal in warmes Licht. Zwischen kunstvollen Holzarbeiten, Honig, Stollen und Keramik präsentiert sich das karitative Häuschen mit täglich wechselnden Initiativen, deren selbstgemachte Produkte seit Jahren fester Bestandteil des Weihnachtsmarkts sind. 

Nur wenige Schritte weiter öffnet sich der Platz Am Plan. Hier verbindet sich die Erinnerung an die Anfänge des Koblenzer Weihnachtsmarkts mit dem heutigen Treiben. Die Weihnachtspyramide bildet den Mittelpunkt, an dem sich Winzerglühwein, kleine Spezialitäten und Kinderkarussells zu einer lebendigen Szenerie fügen. Ein Ort, der sich im Laufe des Tages ständig wandelt und seine größte Strahlkraft in den Abendstunden entfaltet.

Münzplatz

Deutlich geschäftiger geht es auf dem Münzplatz zu. Der weitläufige Bereich mit seinen dicht aneinandergereihten Hütten gilt als kulinarischer Schwerpunkt des Marktes. Baumstriezel, Flammlachs, Gemüsepfanne und die Weihnachtsmühle sorgen für eine dichte Atmosphäre, die gerade in der Dämmerung ihren besonderen Reiz entwickelt. Die Mischung aus Musik, Gastronomie und Handwerk macht den Platz zu einem Treffpunkt für Besucher aus der gesamten Region. 

Josef-Görres-Platz

Ruhiger und familiennah zeigt sich der Josef-Görres-Platz. Die Mini-Eisenbahn und die beheizten Sitzhütten schaffen eine fast dörfliche Wirkung inmitten der Altstadt. Hier lassen sich kleine Pausen einlegen, ohne den Markt zu verlassen. Ab dem 2. Dezember kommen tägliche Chorauftritte hinzu, die den Platz zusätzlich prägen und ihm einen beinahe konzertartigen Charakter verleihen.

Willi-Hörter-Platz

Vor dem Rathaus entsteht am Willi-Hörter-Platz ein Bereich für Genießer. Die SchaEngelbar schenkt Winzerglühweine aus, während im Innenhof des Rathauses eine stimmungsvoll beleuchtete Krippenszene zu finden ist. Zwischen den Fassaden entsteht ein kleiner Raum, der Genuss und Besinnung auf natürliche Weise verbindet und einen ruhigeren Übergang zwischen den Marktbereichen bildet. 

Zentralplatz

Am Zentralplatz sorgt ein nostalgisches Holzriesenrad für weihnachtliche Perspektiven. Zwischen Forum und Einkaufspassagen entsteht ein städtischer Kontrast, der Moderne und Tradition zusammenführt. Das über 70 Jahre alte Fahrgeschäft ist ein beliebter Blickfang und macht den Zentralplatz zu einer wichtigen Verbindung zwischen Altstadt und Innenstadt.

Liebfrauenkirche

Im Schatten der Liebfrauenkirche entsteht schließlich eine intime Weihnachtskulisse. Mundart-Lesungen von Manfred und Michael Gniffke bilden an Adventswochenenden ein Stück gelebter Stadttradition. Dazu kommen Kunsthandwerksschmuck, Feuerzangenbowle und kleine Stände, die das historische Umfeld aufnehmen und ihm eine nachbarschaftliche Note geben. 

Musik, Begegnungen und Besinnung

Die Chorauftritte ab Anfang Dezember prägen den musikalischen Charakter des Marktes und sorgen auf dem Görresplatz täglich für einen stimmungsvollen Abschluss des Rundgangs. In der Citykirche am Jesuitenplatz lädt die ökumenische Adventsmeditation „Der andere Advent“ zum Innehalten ein – ein Angebot, das in der Vorweihnachtszeit seit Jahren guten Zuspruch findet. 

Inklusiver Weihnachtsmarkt

Ein besonderes Zeichen setzt der inklusive Weihnachtsmarkt an den ersten beiden Adventswochenenden. Regionale Werkstätten präsentieren dort handgefertigte Produkte und zeigen, wie vielfältig und offen die Adventskultur in der Stadt gelebt wird. 

Adventsstimmung bis ins neue Jahr

Auch nach den Feiertagen bleibt der Markt auf fünf Plätzen geöffnet und entwickelt eine ruhigere, beinahe winterliche Gelassenheit. Viele nutzen die Tage zwischen den Jahren für Stadtführungen oder nächtliche Rundgänge mit dem Koblenzer Nachtwächter – ein Angebot, das den historischen Stadtkern auf eigene Weise erlebbar macht. 

Koblenz hält damit den weihnachtlichen Faden weit über den Heiligabend hinaus und zeigt, wie sich Tradition, Stadtkultur und Begegnungen in einer historischen Altstadt zu einem wirkungsvollen Gesamtbild verbinden. red