Es war ein rundum gelungener Pokaltag, als sich die TuS Koblenz Ende Mai zum Rheinlandpokal-Sieger kürte. Endlich mal wieder. Nach sieben Jahren. Im Finale gegen die SG Schneifel wurde die Mannschaft von Trainer Michael Stahl ihrer Favoritenrolle beim 2:0 vollauf gerecht. Es durfte gefeiert werden. Und natürlich lebte schon da die Hoffnung auf ein tolles Los in der 1. DFB-Pokal-Hauptrunde.
Es wurde dann der VfL Wolfsburg. Ein Bundesligist, immerhin. Wenn auch nicht der beim Koblenzer Traditionsklub erhoffte attraktive Gegner. Auch die Anstoßzeit am kommenden Montag um 18 Uhr auf dem Oberwerth passte den TuS-Offiziellen nicht in den Kram. Doch die "Wölfe“, wie die Mannschaft aus Niedersachsen genannt wird, erweisen sich entgegen mancher Befürchtungen sehr wohl als Zugpferd. Zu Beginn der Woche waren laut der TuS bereits 5000 Karten für den Pokal-Knüller verkauft. Die Stimmung am Oberwerth wird also an glorreiche Zweitliga-Zeiten erinnern. Und dann werden "Stahlis“ Mannen alles versuchen, dem haushohen Favoriten das Leben so schwer wie möglich zu machen. In die Oberliga-Saison ist die TuS mit einem Sieg beim 1. FC Kaiserslautern II und einer Niederlage gegen den FV Engers gestartet. Doch der Pokal hat bekanntlich andere Gesetze. Und die TuS hat sich nach dem Abstieg aus der Regionalliga für die nun angelaufene Oberliga-Spielzeit gut verstärkt.
Bei der Mannschaft von Wolfsburgs Trainer Ralph Hasenhüttl läuft vor dem Saisonstart noch nicht alles rund. Top-Neuzugang Mohamed Amoura (24) wird in Koblenz definitiv ausfallen. Der 17-Millionen-Angreifer von Royale Union Saint-Gilloise hat sich im Trainingslager eine Innenband-Verletzung zugezogen. In einem Testspiel gegen den Premier-League-Klub FC Brentford spielte der VfL Wolfsburg 4:4, offenbarte dabei vor allem in der Defensive noch einige Lücken und Abstimmungsprobleme.
Die TuS wird sicher versuchen, aus einer stabilen Abwehr heraus Nadelstiche in der Offensive zu setzen und so lange wie möglich ein 0:0 zu halten. Dann wird der Gegner vielleicht nervös. Die Zuschauer können sich jedenfalls auf einen großen Kampf einstellen, den die Koblenzer dem Bundesligisten in jedem Fall liefern wollen. Klaus Reimann