Viele Stoffe, denen wir ausgesetzt sind, zeigen ihre negative Wirkung erst Jahre später. Deshalb ist es wichtig, selbst für eine möglichst gesunde Umgebung zu sorgen. Denn schädliche Stoffe sind auch dort zu finden, wo man sie vielleicht nicht erwartet, wie etwa im Spielzeug. Auch Möbel für Kinderzimmer können solche Schadstoffe enthalten – und Kinder reagieren auf diese empfindlicher als Erwachsene. Laut Verbraucherzentrale „belasten Schadstoffe in der Raumluft Kinder stärker, weil Kinder in der gleichen Zeit häufiger atmen und Schadstoffe noch nicht so gut ,entgiften‘ können wie Erwachsene.“ Hier werden unter Umständen im Kindesalter die Grundlagen für spätere Allergien gelegt. Ein gesundes Raumklima mit unbedenklichen Materialien kann dem entgegenwirken. Das ist wichtig, weil Kinder einen großen Teil ihrer Zeit eben im Kinderzimmer verbringen.
Gesunde „Hardware“
Beim Kauf der Möbel achtet man darauf, dass sie robust und frei von scharfen Kanten sind, sie dürfen kein Verletzungsrisiko in sich bergen, denn im Kinderzimmer geht’s schon mal hoch her. Aber auch bei der „Hardware“ des Zimmers kann man viel tun, damit die Kinder gesund bleiben. Insbesondere Böden sind bekannt dafür, dass sie das Raumklima negativ beeinflussen. Junge Familien haben vielleicht nicht so viel Geld und investieren in den Teppich weniger, weil der eh stark belastet und in ein paar Jahren ausgetauscht wird. Doch günstige Produkte wie PVC oder Teppiche mit PVC-Rücken können Weichmacher enthalten. Wollteppiche werden häufig mit Permethin behandelt, damit sie nicht von den Motten angefressen werden. Kommt ein Teppich ins Kinderzimmer, sollte er kurzflorig sein, so wird der Staub nicht in der Raumluft verteilt. Am besten verlegt man einen Naturteppich etwa aus Kokos oder Sisal. Auch Holz-, Kork- und Keramikböden sind gut fürs Raumklima. Diese kann man dann mit kleinen Teppichen behaglicher gestalten und so auch kleine Spielinseln im Zimmer platzieren. Die Verbraucherzentrale rät zum Nasentest: „Machen Sie selbst zusätzlich einen Geruchstest, indem Sie eine Probe des zukünftigen Bodenbelags für einen Tag in ein verschlossenes Schraubglas geben und anschließend daran riechen. Wenn Ihnen der Geruch nicht gefällt, sollten Sie lieber ein anderes Produkt wählen.“
Ein Kinderleben ist bunt. Und so sollte auch das Zimmer sein und der Kreativität des Bewohners viel Raum geben. Tapeten und Farben sind die erste Wahl, um dem tristen Weiß des Zimmers die Langeweile zu nehmen. Wichtig ist zunächst, Produkte zu verwenden, die die Feuchtigkeit im Zimmer aufnehmen und wieder abgeben können. Deshalb empfehlen sich Papiertapeten mit dem „Blauen Engel“. Vinyltapeten gehören auf keinen Fall ins Kinderzimmer, denn sie enthalten PVC und somit Weichmacher. Wer die Wände verputzt und streicht, sollte auf Materialien auf mineralischer Basis zurückgreifen. Silikat(dispersions)- und Kalkfarben sind zu empfehlen, weil sie keinen Nährboden für Schimmel bieten.
Gesunde „Software“
Die Möbel sollten nicht nur robust und sicher sein, sondern auch gesund. Deshalb empfehlen sich Echtholzmöbel auch fürs Kinderzimmer. Sie sehen toll aus, unterstützen das gesunde Raunklima und sind auch stabil genug, um etwa eine Springparty auf dem Bett auszuhalten. Schadstoffe finden sich hingegen etwa in Spanplatten, Klebern, Lackierungen und anderen Beschichtungen, mit denen die Möbel optisch kinderecht aufgemöbelt werden, und sollten deshalb vermieden werden. Auf jeden Fall sollte man die neuen Möbel ausdünsten lassen, bevor die jungen Bewohner einziehen. Das gilt auch Teppiche oder Matratzen.
Apropos Matratze: Natürlich wollen sich die kleinen Racker auch des nachts in ihr Nest kuscheln. Da die Haut und die Nase direkt mit Heimtextilien in Berührung kommen, sollte man auch bei Bettwäsche und Co. darauf achten, dass sie frei sind von unnötigen Zusatzstoffen. Knitterschutz oder Fleckschutzmittel sind im Kinderzimmer unnötig, den Flecken macht der Nachwuchs sowieso und glatt bleibt das gemacht Bett auch nicht lange. Quelle: Verbraucherzentrale