2888 Jahre Geschichte und nicht altmodisch

Trier erleben: Römer, Relikte und Riesenspaẞ - warum ein Ausflug in Deutschlands älteste Stadt eine Zeitreise der besonderen Art ist

02. Mai 2025
2888 Jahre Geschichte und nicht altmodisch

Die Porta Nigra ist das berühmteste römische Stadttor nördlich der Alpen - ein Monument, das in Trier Antike und Gegenwart eindrucksvoll verbindet. Foto: Igor-stock.adobe.com

Wer glaubt, Geschichte sei trocken, der war noch nie in Trier. Zwischen Porta Nigra und Petrisberg, zwischen römischen Thermen und barocken Palästen entfaltet sich ein lebendiges Panorama aus Vergangenheit und Gegenwart. Trier ist mehr als eine Pflichtveranstaltung für Lateinschüler – es ist ein Erlebnis für alle, die Kultur, Architektur, gute Fotos und ein bisschen Moselromantik schätzen. Wer hierher kommt, bekommt Geschichte nicht nur serviert – er ist mittendrin.

Trier - Älteste Stadt Deutschlands mit frischem Charme

Augusta Treverorum – so nannten die Römer das heutige Trier. Vor über 2000 Jahren gegründet, war die Stadt einst eine der bedeutendsten Metropolen des Römischen Reiches nördlich der Alpen. Wer heute durch die Altstadt schlendert, begegnet den steinernen Zeugen dieser Zeit an jeder Ecke: Die Porta Nigra, das wohl berühmteste römische Stadttor Europas, wirkt wie ein Zeitportal in eine vergangene Welt. Und doch pulsiert ringsum das Leben – mit Cafés, Straßenmusik und neugierigen Besuchern aus aller Welt.

UNESCO trifft Instagram: Sehenswürdigkeiten für alle Sinne

Trier ist ein wahres Freilichtmuseum – und das ganz ohne Eintritt. Gleich neun Bauwerke der Stadt gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Neben der Porta Nigra sind das unter anderem die Kaiserthermen, ein imposanter Komplex römischer Badearchitektur, und das Amphitheater, wo einst Gladiatoren kämpften – heute ideal für einen Spaziergang mit Gänsehautfaktor.

Die Römerbrücke, die älteste Brücke Deutschlands, verbindet nicht nur Ufer, sondern auch Epochen. Wer hier steht, überblickt nicht nur die Mosel, sondern auch gut 20 Jahrhunderte Stadtgeschichte.

Und die ist überall spürbar: In der Konstantinbasilika, einst Thronsaal eines Kaisers, und im Trierer Dom, der ältesten Bischofskirche Deutschlands. Gleich daneben: die Liebfrauenkirche, ein Paradebeispiel frühgotischer Baukunst.

Museen für Entdecker und Denker

Wem das noch nicht genug ist, der sollte sich die Museen der Stadt nicht entgehen lassen. Das Rheinische Landesmuseum zeigt nicht nur beeindruckende Mosaike und Grabmäler, sondern auch den berühmten Trierer Goldschatz – über 18 Kilo römisches Gold. Wer sich für Geistesgeschichte interessiert, kommt im Karl-Marx-Haus auf seine Kosten. Hier, im Geburtshaus des Philosophen, wird sein Leben ebenso anschaulich wie kritisch beleuchtet. Für kulturhistorisch Interessierte lohnt sich ein Besuch im Stadtmuseum Simeonstift direkt an der Porta Nigra oder im Museum am Dom, das über 1700 Jahre kirchliche Kunstgeschichte dokumentiert. Und wer mit Kindern unterwegs ist, findet im Spielzeugmuseum und im nahe gelegenen Freilichtmuseum Roscheiderhof in Konz spannende Einblicke in vergangene Zeiten – zum Anfassen und Mitmachen.

Trier von seiner schönsten Seite erleben

Trier ist nicht nur Geschichte – die Stadt bietet auch Erholung pur. Die Lage an der Mosel und die umliegenden Weinberge machen die Stadt zum idealen Ziel für Genießer und Naturliebhaber. Ein Spaziergang entlang des Moselufers, eine kleine Weinprobe in einer der vielen Weinstuben oder eine Wanderung zum Petrisberg, dem schönsten Aussichtspunkt über die Stadt–all das gehört zu einem perfekten Trierer Tag. Der Kurfürstliche Palast mit seinem Palastgarten bietet eine grüne Oase mitten in der Stadt – perfekt für eine Pause im Schatten der historischen Kulisse. Und wer einfach nur bummeln will, dem sei der Hauptmarkt empfohlen: ein mittelalterlicher Platz voller Leben, Farben und Fotomotive – vom Petrusbrunnen bis zum Marktkreuz. red