Richtig essen für die Schilddrüse

Warum Jod unverzichtbar ist und wann man keinen Kaffee trinken sollte

28. Februar 2022
Richtig essen für die Schilddrüse

Foto: Getty Images/iStockphoto

Von Stoffwechsel bis Stimmung, von Hitzeempfinden bis Herzschlag: Die Schilddrüse beeinflusst über ihre Hormone zahlreiche Körperfunktionen und dadurch auch das allgemeine Wohlbefinden. Damit das Organ am Hals richtig arbeiten kann, braucht es bestimmte Spurenelemente wie Jod und Selen, die mit der Nahrung zugeführt werden müssen. Ist bei Fehlfunktionen der Schilddrüse die Einnahme von Medikamenten erforderlich, sind bei der Ernährung ebenfalls einige Dinge zu beachten.

Salz und Seefisch für die Jodversorgung

Im Zentrum einer schilddrüsengesunden Ernährung steht eine gute Jodversorgung. Ein durchschnittlicher Erwachsener benötigt etwa 200 Mikrogramm Jod pro Tag – also ein fünftel Milligramm. Bei Schwangeren und Stillenden ist der Bedarf auf 230 beziehungsweise 260 Mikrogramm täglich erhöht. Das klingt zwar immer noch wenig, ist aber gar nicht so leicht zu erreichen. Denn die Böden in Deutschland sind sehr jodarm, sodass in Kartoffeln, Getreide und Gemüse nur wenig davon enthalten ist. Die wichtigste Quelle ist Seefisch, dazu können Milchprodukte und Eier etwas zur Jodversorgung beitragen. Meist ist die natürliche Versorgung jedoch nicht ausreichend. Gerade Schwangere und Stillende sowie vegetarisch oder vegan lebende Personen sollten nach ärztlicher Empfehlung zusätzlich Jodtabletten einnehmen. Bei Selen gibt es dagegen meist keinen Ergänzungsbedarf, da die meisten Menschen ausreichend versorgt sind.

Wechselwirkungen bei Schilddrüsenmedikamenten

So wie bestimmte Nährstoffe die Schilddrüsengesundheit fördern, können andere Nahrungsmittel die Wirkung von Schilddrüsenmedikamenten behindern. Wer das Schilddrüsenhormon Levothyroxin einnehmen muss, sollte dies deshalb morgens eine halbe Stunde vor dem Frühstück tun, unzerkaut und mit Wasser. Kaffee und Milch sind nicht geeignet, denn sie verlangsamen und behindern die Aufnahme des Wirkstoffs. Das gilt auch für Grapefruit, Papaya, Soja und Kalziumpräparate. Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin C erhöhen die Aufnahme des Hormons, was die Dosierung stören kann. Ein zeitlicher Abstand zur Tabletteneinnahme ist bei diesen Lebensmitteln deshalb wichtig. djd