Knuspermarkt verwandelt sich in Knusperpfad

Umsetzung zahlreicher Adventsmärkte noch unklar – Weihnachtsstimmung kommt dennoch auf

21. November 2020
Knuspermarkt verwandelt sich in Knusperpfad

Auch wenn einige Weihnachtsmärkte bereits abgesagt sind, versuchen die Verantwortlichen alles, damit im Kreis Neuwied weihnachtliche Stimmung aufkommt. Foto: Song_about_summer - stock.adobe.com

Zwar ist von den bundesweit erfolgten Absagen von Weihnachtsmärkten auch der beliebte Neuwieder Knuspermarkt betroffen – was Verwaltung und Marktorganisator Willi Meyer zutiefst bedauern –, doch deshalb muss in Neuwied niemand auf ein weihnachtliches Ambiente verzichten. Denn das Amt für Stadtmarketing hat überzeugende Pläne für einen „Knusperpfad“ vorbereitet.

Im Mittelpunkt stehen dabei die beliebten Spielwelten des Kinder-Weihnachtsdorfes, die stets viele Menschen anlockten. Diese nach Themen gegliederten Schauhütten sollen voraussichtlich vom 23. November bis zum 23. Dezember in der ganzen Innenstadt, vor allem in der Mittelstraße und der Langendorfer Straße, präsentiert werden.

In den vergangenen Jahren bezauberten unter anderem ein Puppenhaus, ein Kaufmannsladen, Steiffund Playmobil-Figuren, Jim Knopf und diverse Tierwelten die Besucher. Vertreten sind natürlich auch die fleißigen Heinzelmännchen, die wieder ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen. Und die große Schneekugel zieht wieder die Blicke auf sich. „Die kleinen schmucken Hütten des Kinder-Weihnachtsdorfes erfreuen sich großer Beliebtheit“, erklärt Amtsleiterin Petra Neuendorf. „Wir sind uns sicher, dass auch die geplante Erweiterung gut bei der Bevölkerung ankommt.“

Doch damit nicht genug: Aktiv eingebunden in die Neuwieder Weihnachtswelt wird der Handel. Die Deichstadtfreunde unterstützen das Amt für Stadtmarketing dabei, den Einzelhandel flächendeckend mit weihnachtlichem Dekor auszustatten. Die Idee erfreut sich großen Zuspruchs, 20 Händler haben ihre Teilnahme bereits zugesagt. Ihnen stellt das Amt Material aus seinem Fundus zur Verfügung, nur das Schmücken müssen die Ladenbesitzer noch selber vornehmen. Somit können sich die Neuwieder auf viele adventlich geschmückte Schaufenster und Ladenlokale freuen. Und sicher dorthin geleitet werden sie auch – dank eines „Knusperpfads“. Was sich dahinter verbirgt, erläutert Petra Neuendorf so: „Wir pflastern die Fußgängerzone mit Bodenaufklebern in Form von Lebkuchen. So führen wir die Leute zielgerichtet zu allen teilnehmenden Geschäften.“

Noch unklar ist dagegen, welche Weihnachtsmärkte in den Stadtteilen stattfinden werden. Fest steht allerdings, dass der Nussknackermarkt in Engers, der Adventsmarkt in der Abtei Rommersdorf und der vierte Advent am Backhaus in Niederbieber abgesagt wurden. Stattfinden wird allerdings der Adventsmarkt rund um die Marktkirche. Dieser findet voraussichtlich in kleinem Rahmen am Sonntag, 6. Dezember, von 13.00 bis 18.30 Uhr statt.

Mit Blick auf den Kreis Neuwied stellt sich in diesem Jahr auch die Frage, ob und wie das Weihnachtsdorf in Waldbreitbach umgesetzt werden kann. So waren die Planungen bereits sehr weit fortgeschritten und der Aufbau vorgesehen. Doch kann aufgrund der aktuellen Beschlüsse und Verbote noch nichts bestätigt werden. Geplant wäre allerdings der Zeitraum vom 1. Dezember 2020 bis zum 31. Januar 2021.

Der Eintritt zu allen Attraktionen im Dorf ist dann wie immer kostenfrei, eine Ausnahme bildet nur das Krippenmuseum mit fünf Euro Eintritt. Weitere Höhepunkte sind der „Stern von Bethlehem” – ein mit 3500 Glühbirnen und 50 Krippen bestückter Wanderweg, die schwimmende Krippe auf der Wied, der schwimmende Adventskranz mit acht Metern Durchmesser, drei Krippen-Schaukästen am Wiedufer, das Glockenspiel mit weihnachtlichen Melodien und die Weihnachts-Illumination am 18 Meter hohen Zunftbaum mit sechs Metern Durchmesser und fast 10 000 LEDs.

Insgesamt 50 Stationen befinden sich außerdem wieder am „Kleinen Krippenweg“, der über zwei Kilometer am Wiedufer entlang und durch den romantischen Ort verläuft. Und dazu zählen auch liebevoll gestaltete kleine Krippen in Geschäften und Gärten.

Offene Führungen werden in dieser Saison nicht angeboten. Individuelle Gruppenführungen können allerdings zu jeder Zeit gebucht werden, pro Gruppe mit bis zu 15 Personen kostet die 1,5-stündige Führung durch den Ort 50 Euro.

Ein Muss ist auch der Besuch im Internationalen Krippen- und Bibelmuseum von Krippenbaumeister Gustel Hertling mit mehr als 2800 Krippen aus aller Welt auf 800 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Krippen aus fast allen europäischen Ländern aber auch exotische Krippen aus Afrika, Alaska, Russland, China und Peru sind zu bewundern. Die Materialien reichen von Holz und Ton über Gips und Papier bis hin zu Glas oder Blech. Das Museum hat während des Weihnachtsdorfs täglich von 12.00 bis 17.30 Uhr geöffnet. Für Gruppen auch zu anderen Zeiten nach Voranmeldung. Der Eintritt beträgt fünf Euro pro Person, Kinder zahlen zwei Euro.

Am zweiten und dritten Adventwochenende findet eventuell ein dezentraler Christkindchenmarkt statt. Die Stände sollen im Dorf verteilt aufgebaut werden. Dazu wird gerade ein Hygienekonzept erarbeitet, das anschließend noch von den Behörden zu prüfen ist.

Der Besuch vom Christkindchen, das Programm auf der Bühne, der Selbermacher-Basar im Kolpinghaus, Konzerte in der Kirche, die Verlosung und der „Große Krippenweg” werden dagegen nicht stattfinden können.