Deftige Küche aus der Region

Regional kochen mit kurzer Liste - Drei Klassiker für kühle Abende

17. Oktober 2025
Deftige Küche aus der Region

Cremige Kürbis-Apfel-Suppe im Hokkaido serviert, verfeinert mit gerösteten Kürbiskernen und knusprigem Brot. Foto: karepa - stock.adobe.com

Im Backes knuspert der Döppekooche, auf dem Herd köchelt Apfelmus, Most bringt Frische ins Glas. Der Herbst liefert alles, was gute Küche braucht: Kürbis, Äpfel alter Sorten, Kartoffeln – dazu Zwiebeln, Lauch und ein wenig Zeit im Ofen. Aus wenigen Zutaten entstehen Gerichte mit klaren Aromen und verlässlichem Ergebnis. 

Saison & Produkte - kurz erklärt

Hokkaido kann mit Schale verarbeitet werden und bringt Süße und Farbe. Boskoop, Bohnapfel oder Goldparmäne liefern Säure und Stand fürs Mus. Für Döppekooche eignen sich mehligkochende Kartoffeln; wer Rapsöl aus der Region nutzt, bleibt konsequent saisonal. 

Drei Rezepte mit Hand und Fuß

Döppekooche
(4 Portionen, 28 cm-Form)

Zutaten: 1,5 kg mehligkochende Kartoffeln, 2 Zwiebeln (250 g), 3 Eier (M), 120 g Speckwürfel oder für die vegetarische Variante 2 Stangen Lauch (nur helles Grün), 40 g Butterschmalz/Öl, Salz, Pfeffer, Muskat.

Ofen: 190 °C Ober/Unterhitze oder 170 °C Umluft, 70–90 Min.

Zubereitung: Kartoffeln grob reiben, in einem Sieb ausdrücken. Ausgedrückte Flüssigkeit 5 Min. stehen lassen, Stärke abgießen, Stärke zurück zur Masse geben. Zwiebeln in Fett glasig dünsten. Alles mit Eiern und Gewürzen mischen, Speck/Lauch zugeben. Form stark fetten, Masse einfüllen, Oberfläche glätten. Backen bis Rand dunkelgolden und Oberfläche leicht blasig. 10 Min. ruhen lassen.

Servieren: mit Apfelmus oder Apfelkraut.

Lagerung: abgedeckt 2 Tage im Kühlschrank; aufwärmen bei 160 °C O/U ca. 15 Min., ggf. kurz grillen. 

Kürbis-Apfel-Suppe
(4 Portionen)


Zutaten: 1 Zwiebel, 800 g Hokkaido (mit Schale, entkernt), 600 ml Gemüsebrühe, 150 ml Apfelsaft oder 1–2 EL Apfelessig/Most, Öl, Salz, Pfeffer, Muskat; optional Crème fraîche und geröstete Kerne.

Zubereitung: Zwiebel in Öl anschwitzen, Kürbiswürfel zugeben, 2–3 Min. rösten. Mit Brühe und Saft aufgießen, 15–20 Min. kochen. Fein pürieren (seidig) oder nur grob (rustikal). Mit Salz, Pfeffer, Muskat abschmecken; wer statt Saft Most/ Essig nutzt, gibt ihn am Ende zu. Mit Crème fraîche und Kernen anrichten.

Lagerung: 3 Tage gekühlt; einfrierbar. 

Zwiebelkuchen mit Apfel
(Blech 40×30 cm)


Teig: 500 g Mehl, 20 g Hefe, 300 ml lauwarmes Wasser, 2 EL Öl, 10 g Salz.

Belag: 700 g Zwiebeln in Streifen, 1 säuerlicher Apfel in feinen Würfeln, 30 g Butterschmalz/Öl; 200 g Schmand, 2 Eier, Salz, Pfeffer, Kümmel optional.

Zubereitung: Teig 8–10 Min. kneten, 45–60 Min. gehen lassen. Zwiebeln/Apfel in Fett weichdünsten und gut abdampfen lassen. Schmand, Eier, Gewürze verrühren, mit Zwiebelmischung mischen. Teig aufs geölte Blech, Belag verteilen. Backen: 200 °C O/U oder 180 °C Umluft, 30–35 Min. Garprobe: Belag sticht fest, Oberfläche zeigt feine Blasen.

Lagerung: 2 Tage gekühlt; aufbacken bei 180 °C. 

Einkaufsliste für 4 Personen
(auf einen Blick)


Kartoffeln 1,5 kg · Zwiebeln 1 kg · Hokkaido 800 g · Äpfel 3–4 · Eier 5 · Schmand 200 g · Speck 120 g oder Lauch 2 Stangen · Mehl 500 g · Hefe 20 g · Brühe, Öl/Butterschmalz, Salz, Pfeffer, Muskat, (Kümmel).

Varianten & Verträglichkeit 
• Vegetarisch: Döppekooche mit Lauch statt Speck.
• Vegan: Schmand durch pflanzliche Alternative ersetzen; beim Zwiebelkuchen Ei durch 1 EL Speisestärke + 2 EL Pflanzendrink je Ei ersetzen (Bindung etwas softer).
• Glutenfrei: Zwiebelkuchen mit glutenfreiem Teig; Döppekooche ohnehin ohne Mehl. 

Vorrat & Haltbarkeit

Heiß in saubere Gläser abgefülltes Apfelmus hält mehrere Wochen. Suppe lässt sich einfrieren. Zwiebelkuchen schmeckt aufgewärmt am besten, Döppekooche auch kalt – Kruste vor dem Servieren kurz im Ofen reaktivieren.

Kurze Wege, kurze Listen, viel Geschmack. Mit Kürbis, Apfel und Kartoffel gelingen Gerichte, die Alltagstauglichkeit und Tradition verbinden – ohne Aufwand, aber mit Charakter. red


Wir gratulieren!

Foto: rz-Media GmbH
Foto: rz-Media GmbH

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Goldener Oktober zwischen Genuss und Natur

Der Herbst zeigt seine facettenreiche Seite: Wälder leuchten in warmen Farben, Felder und Gärten bringen letzte Ernten hervor. Jetzt locken Wanderungen auf Rhein-Steig und Traumpfaden, Pilze sprießen in den Wäldern, und in vielen Küchen haben regionale Klassiker mit Kürbis, Apfel oder Kartoffel Saison. Dazu geben wir Tipps für die Gartenarbeit im Oktober - vom Einlagern bis zum Pflanzen von Zwiebeln. Mit diesem Magazin möchten wir Lust machen, den Herbst draußen zu erleben, bewusst zu genießen und den eigenen Alltag mit regionalen Ideen zu bereichern.

Viel Spaß beim Lesen und Ausprobieren!

Ihr rz-Team