Die Tage werden länger und in der Natur regt sich neues Leben. Unter der Erde und in geschützten Verstecken geschieht in diesen Tagen etwas ganz Besonderes: Viele heimische Tiere erwachen nun aus ihrem Winterschlaf oder ihrer Winterruhe und werden wieder aktiv. Doch welche Tiere sind das, und wo kann man sie beobachten?
Die Schläfer erwachen
Einer der bekanntesten Winterschläfer ist der Igel. Den Winter verbringt er in Laubhaufen, Holzstapeln oder geschützten Ecken im Garten, tief eingekuschelt und mit heruntergefahrenem Stoffwechsel. Sobald die Temperaturen dauerhaft über fünf Grad steigen, kommt er langsam wieder in Bewegung. Jetzt sucht er nach Futter, vor allem nach Würmern, Schnecken und Insekten. Wer Igel im eigenen Garten unterstützen möchte, kann eine flache Schale mit Wasser aufstellen oder eine kleine Ecke wild belassen, in der er Unterschlupf findet.
Auch Fledermäuse haben den Winter in Höhlen, Baumhöhlen oder Dachböden verschlafen. Sobald es wärmer wird, erwachen sie langsam aus ihrer Kältestarre und beginnen, in der Dämmerung wieder nach Insekten zu jagen. Wer genau hinschaut, kann sie in Parks, an Gewässern oder in waldreichen Gegenden beobachten, wenn sie abends lautlos durch die Luftgleiten.
Ein eher versteckter Schläfer ist der Siebenschläfer. Er gehört zu den echten Winterschläfern und verschläft bis zu sieben Monate in Baumhöhlen oder Nistkästen. Erst im April oder Mai wird er richtig aktiv – doch schon jetzt kann man mit etwas Glück seine ersten Spuren entdecken.
Die Kaltblüter sind wieder da
Auch Amphibien und Reptilien verbringen den Winter in Kältestarre. Sobald es milder wird, erwachen Frösche, Kröten und Molche und begeben sich auf Wanderschaft. Besonders spannend ist die Krötenwanderung, die in vielen Gegenden Deutschlands im Februar oder März beginnt. Nach ihrer Winterruhe in Erdhöhlen oder unter Laub machen sich die Tiere auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Wer abends auf feuchten Waldwegen oder an Teichen unterwegs ist, kann mit etwas Glück Kröten und Frösche auf ihrer Reise beobachten.
Auch Eidechsen wie die Zauneidechse werden jetzt langsam munter. Sie lieben sonnige Plätze und lassen sich oft auf warmen Steinen oder Mauern beobachten, wo sie sich nach den kalten Monaten wieder aufwärmen. Besonders in naturnahen Gärten oder an Waldrändern hat man gute Chancen, sie zu entdecken.
Die ersten Insekten fliegen wieder
Mit den ersten warmen Tagen im Vorfrühling erscheinen auch die ersten Hummelköniginnen. Diese haben den Winter tief in der Erde überdauert und suchen nun nach einem geeigneten Ort, um ein neues Volk zu gründen. Besonders frühblühende Pflanzen wie Krokusse, Schneeglöckchen oder Weiden sind für sie eine wichtige erste Nahrungsquelle.
Auch Bienen verlassen ihre Winterquartiere an milden Tagen, um nach Nektar zu suchen. Besonders die Wildbienen sind jetzt aktiv – sie legen ihre Eier in Erdlöcher oder hohle Pflanzenstängel. Wer Wildbienen unterstützen möchte, kann Nisthilfen aufstellen oder blühende Pflanzen im Garten stehen lassen.
Ein echter Frühlingsbote ist der Zitronenfalter. Er ist einer der wenigen Schmetterlinge, die als erwachsenes Tier überwintern, und zählt daher zu den ersten, die im Jahr unterwegs sind. Besonders an sonnigen Tagen kann man ihn schon im Februar oder März durch Gärten und Wiesen flattern sehen.
Wo kann man die Tiere beobachten?
Wer jetzt auf der Suche nach den ersten Frühlingsboten ist, hat gute Chancen in Wäldern, an Teichen oder auf Wiesen. Naturnahe Gärten, Parks und Flussufer sind ebenfalls beliebte Lebensräume für viele Tiere. Besonders in den frühen Morgenstunden oder in der Abenddämmerung ist die Natur besonders lebendig.