„Dass das TZK für Unternehmensgründungen im technologisch innovativen Bereich die erste Adresse in der Region ist, zeigt auch die hohe Vermietungsquote“, so Jan Hagge, Geschäftsführer des TZK. „Leerstand gibt es bei uns eigentlich nicht.“
Doch irgendwann muss jeder Mieter einmal das Technologiezentrum verlassen. Denn die Ursprungsidee ist es, jungen Existenzgründern günstige Mieträume und Unterstützung zu bieten, um ihrem Unternehmen die besten Startbedingungen zu verschaffen. Aber spätestens nach acht Jahren sollte der Existenzgründer auf eigenen Beinen stehen. 250 Personen arbeiten derzeit im TZK. Sie schätzen die gute Standortqualität, die Nähe zur Uni, den unkomplizierten Kontakt zu Werkstudenten und zu Fachkräften. Freiwillig will eigentlich keiner gerne ausziehen. Denn Büroräume - nicht nur in Uninähe - sind knapp. Der Markt ist extrem angespannt.
Deshalb hat sich die Wirtschaftsförderung Koblenz entschlossen, ein weiteres Bürogebäude neben dem TZK zu errichten, das zu marktüblichen Preisen vermietet werden wird, um Koblenz als einen nachhaltigen IT-Standort zu stärken. „Uns ist wichtig, dass wir das Know-how, das wir momentan im TZK haben, nicht verlieren“, macht Hagge deutlich. Das neue IT-Center Koblenz sollte ein architektonisch anspruchsvolles sowie ökologisches Gebäude werden. Für die Umsetzung wurde das Büro fries architekten gewonnen. Guido Fries erklärt uns das Konzept.
Was ist das Besondere an diesem Gebäude?
Guido Fries: „Als Konstruktion wird erstmals in Koblenz eine Holz-Beton Hybridbauweise verwendet. Beide Baustoffe werden so miteinander kombiniert, dass jeweils deren Vorteile dominieren. Stahlbeton für die Fundamente, die unteren beiden Geschosse sowie die Treppen- und Aufzugskerne. Die fünf Obergeschosse dagegen werden komplett in Holzbauweise errichtet. So werden insgesamt über 3000 Tonnen Gewicht eingespart. Zudem ist Holz ein CO2 neutraler Baustoff und damit klimaschonend und nachhaltig. Durch die innovative Gesamtkonzeption soll die KlimaPlus-Zertifizierung erlangt werden.
Nur durch die Holz-Hybrid Bauweise?
Guido Fries: „Nein, natürlich nicht, aber es macht die Gesamtbilanz deutlich besser. Die Kriterien sind neben der Auswahl gezielter Baustoffe und Konstruktionen auch Punkte wie Energiekonzept, Wassermanagement oder flexible Raumkonzepte. Die Wärmeerzeugung erfolgt über eine Wärmepumpe mit Geothermienutzung. Auf dem Dach erzeugt eine PV-Anlage Strom und ein nachhaltiges Kühlkonzept sorgt für Klimatisierung. Selbstverständlich werden die Tiefgaragenplätze mit Elektroladestationen versorgt.
Und wie sieht das Raumkonzept aus?
Guido Fries: „Flexibilität stand bei unserem Konzept von Anfang an im Vordergrund. Es werden 6500 qm vermietbare Büroflächen auf sechs Etagen entstehen. Die innere Aufteilung der Flächen bleibt größtmöglich flexibel. Jede Etage verfügt über separate Besprechungsräume. Zusätzlich gibt es Konferenz- und Seminarräume. Im Erdgeschoss sind außerdem Kommunikationsbereiche wie eine Cafeteria und ein Loungebereich vorgesehen.
Ein zentraler Entwurfsgedanke war die Orientierung zum TZK und zur Universität?
Guido Fries: „Richtig. Deshalb gibt es zwei Eingänge. Einer ist zum TZK hin orientiert. Der andere führt direkt aus der von der Uni kommenden Unterführung ins neue ITC. Zentraler Mittelpunkt und Kommunikationszentrum wird ein offenes Atrium sein, dass nicht nur der Architektur seinen besonderen Reiz gibt. Petra Dettmer