Mein Koblenz … geht digitale Wege

Mit dem „Digitalen Beirat“ auf den Weg zur smarten City

04. Dezember 2020
Mein Koblenz … geht digitale Wege

Entwicklung eines Smart City-Konzepts für die Stadt Koblenz Foto: Roman Antoschin

Wäre es nicht schön, wenn Sie in die Stadt zum Einkaufen, zum Friseur oder ins Restaurant fahren und Ihnen auf einer App gezeigt würde, wo noch freie Parkplätze zu finden sind? Oder Sie könnten gar einen Parkplatz für einen bestimmten Zeitraum reservieren. Wäre es nicht schön, wenn freie Zeiten in Turnhallen kurzfristig buchbar wären und ebenso die Nichtnutzung der Halle durch Bewegungssensoren oder Lichtverbrauch überprüfbar wäre? Wäre es nicht schön, wenn …. ? Es gibt viele Möglichkeiten und Ideen, die digital realisierbar wären, um einen Mehrwert für Bürger, Verwaltung und Wirtschaft zu erreichen.     

Da wären wir beim Stichwort „Smart City“. Eine „Smart City“ strebt insgesamt die intelligent vernetzte, digitalisierte Stadt an. In der heutigen Zeit ist es ausgesprochen wichtig, rechtzeitig die digitalen Weichen zu stellen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Die Digitalisierung wird im Wettbewerb der Unternehmen und Standorte eine immer entscheidendere Rolle spielen und stellt damit eine Herausforderung aber auch eine große Chance dar. „Smart City“ ist ein ganzheitliches integratives und interaktives Zukunftskonzept.

Es ist der Sammelbegriff für Entwicklungskonzepte, die darauf abzielen, Städte insgesamt effizienter, technologisch fortschrittlicher, grüner, nachhaltiger und sozialer zu gestalten. Diese Konzepte beinhalten technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Innovationen. Da es nicht „die smarte Stadt“ als Produkt geben wird, gibt es auch nicht „den smarten Masterplan“ für die Stadtplanung der Zukunft.

Aus diesem Grund wurde ein „Digital Beirat“ gewählt. Viel Wert bei der Zusammensetzung wurde insbesondere darauf gelegt, dass er aus Experten besteht. Und so konnten Prof. Dr. Maria A. Wimmer, Leiterin der Forschungsgruppe Verwaltungsinformatik an der Uni Koblenz-Landau, Prof. Dr. Wolfgang Kiess, Professor an der Hochschule Koblenz für Softwaretechnik für Industrie 4.0 und Direktor des Interdisziplinären Instituts für Digitalisierung sowie Immanuel Bär, IT-Sicherheitsexperte der Firma ProSec gewonnen werden.

Vonseiten der Verwaltung wird das Team ergänzt durch den Leiter des strategischen IT-Managements Dominic Adler, dem Werkleiter des kommunalen Gebietsrechenzentrums Andreas Sartorius sowie dem Digitallotsen der Stadt Koblenz Nico Pinger.

Unterstützt wird der Beirat momentan durch einen Studenten, der seine Masterarbeit zum Thema „Smart City Koblenz“ schreibt. Er hat in zahlreichen Interviews mit Kommunalpolitikern und anderen Akteuren über die Vision einer intelligent vernetzten, digitalisierten Stadt gesprochen und dabei u.a. vier Handlungsfelder erarbeitet, die in Workshops detailliert untersucht wurden. So wurden Anregungen, Wünsche und Ideen eingebracht, Machbares von Zukunftsideen getrennt. Es wurde dargestellt, wo die Stadt Koblenz aktuell im Digitalisierungsprozess steht.

Aufgrund dieser Basis wird der Beirat Arbeits- und Fahrpläne entwickeln, die später dem Stadtrat unterbreitet werden, der letztendlich entscheiden wird, welche Maßnahmen umgesetzt werden. Dabei gilt zu beachten, dass die Stadt und ihre Verwaltung viele Maßnahmen lediglich unterstützen, sie anschubsen können. Viele Smart City Angebote sind in der Regel Angebote zwischen Firmen und Anwendern. Die Stadt hilft, indem sie Plattformen anbietet oder Türen mithilfe des Digitallotsen öffnet, der als Scharnier zwischen Wirtschaft, Verwaltung und Politik fungieren soll. Petra Dettmer