Köhler-Geib rechnet damit, dass der Anteil der Unternehmen, deren Geschäftstätigkeit durch Fachkräftemangel behindert wird, Ende des Jahres wieder das Vorkrisenniveau erreichen wird. „Wenn in den nächsten Jahren die Babyboomer-Jahrgänge 1955 bis 1969 nach und nach in den Ruhestand gehen, wird sich das Problem noch verstärken“, befürchtet die Ökonomin. Ohne ausreichendes Gegensteuern könne das zu einer dauerhaften Wachstumsschwäche führen.

In den direkt vom zweiten Lockdown betroffenen Branchen wie Gastronomie oder Einzelhandel sank die Nachfrage nach Fachkräften laut der im Januar durchgeführten Umfrage weiter. Deutliche Engpässe beklagten dagegen unter anderem Architektur- und Ingenieurbüros, Rechts- und Steuerberater sowie Dienstleister der Informationstechnik (zwischen 30 und 44 Prozent). Im Bauhauptgewerbe sahen gut 18 Prozent der Firmen ihre Geschäftstätigkeit durch Fachkräftemangel behindert.


Die Industrie hat dagegen geringere Probleme. In der Chemischen Industrie, dem Automobilbau, und dem Maschinenbau gaben jeweils weniger als 12 Prozent der Firmen an, von Fachkräfteengpässen betroffen zu sein. Unternehmen der Pharmaindustrie sahen sich so gut wie gar nicht beeinträchtigt. Befragt wurden rund 9000 Unternehmen, darunter waren etwa 7500 Mittelständler. (dpa)